Es ist jeden Abend ein kleines Spektakel: Wenn Tanja und Kaspar Müller-Studhalter die Türen ihres Stalls öffnen, freuen sich die etwa 100 Kühe, Kälber, Rinder und Munis sichtlich. Im Galopp gehts auf die grüne Wiese. Dort wächst das Gras momentan saftig. Nicht nur die Kälber machen Freudensprünge, auch einige Kühe hüpfen vor Entzückung durch die Gegend.
«Unsere Tiere sind sehr temperamentvoll», sagt Tanja Müller-Studhalter. Sie und ihr Mann Kaspar halten und züchten auf ihrem Hof in Ebersecken LU eine Rasse, die selten ist in der Schweiz. Die Piemonteser leben nur auf etwa einem Dutzend Höfe im ganzen Land.
Zu erkennen sind sie einfach: Ihre Felle sind weiss. Ihr Körperbau ist im Vergleich zu den bekannten Schweizer Rassen wie dem Braunvieh etwas kleiner. Dafür sind sie bullig, ihre Muskeln zeichnen sich unter dem dünnen Fell deutlich ab. Die Kälber tragen ein rötlich-braunes Kleid. Das half ihnen ursprünglich beim Verstecken vor Feinden. Die Piemonteser sind aber nicht nur temperamentvoll, sondern auch misstrauisch und sensibel. «Veränderungen mögen sie nicht», sagt die Bäuerin.
Der Bauer, der auch Metzger ist
Dass sich das Ehepaar für diese in der Schweiz seltene Rasse entschieden hat, ist kein Zufall. Kaspar Müller-Studhalter ist auf dem Tannenhof aufgewachsen, dieser gehört seit Generationen der Familie. Ursprünglich hat er aber Metzger gelernt. Als er den Betrieb 2002 von seinem Vater übernahm, stellte er ihn von der Milch- auf die Fleischwirtschaft um. «Ich suchte eine Rasse, die gut Fleisch ansetzt. Und deren Fleisch mager und zart ist.» Tanja Müller-Studhalter kommt beruflich sogar aus einem ganz anderen Bereich: Sie hat ursprünglich auf einer Bank das KV gemacht und sich in diesem Bereich weitergebildet. Ihre Ausbildung nutzt sie aber heute weiter: So ist sie in zwei Unternehmen Mitglied des Verwaltungsrats.
Kaspar Müller-Studhalter verbindet heute seine beiden Jobs miteinander. «Zeitlich bin ich etwas mehr Metzger als Bauer», sagt er. Unter dem Stall der Piemonteser-Herde hat er seine Hofmetzgerei eingerichtet, in der neben ihm auch zwei Angestellte mitarbeiten. Pro Monat verarbeiten sie zwei bis drei Rinder. Pro Woche zusätzlich noch etwa fünf bis acht Schweine aus dem eigenen Stall. Alle Tiere werden im Nachbardorf geschlachtet, das Fleisch danach auf dem Hof verarbeitet und veredelt. Das Ehepaar setzt dabei auf Direktvermarktung. Sie verkaufen ihre Produkte – vom Entrecôte über die Bratwurst und den Cervelat bis zum Mostbröckli – direkt ab Hof und auf dem Wochenmarkt in Langenthal, beliefern aber auch Läden und Restaurants in der Region.
Das Ehepaar hat sich für die Mutterkuhhaltung entschieden: Die Kälber wachsen bei ihren Müttern auf und ernähren sich von ihrer Milch. Sind sie etwas älter, integrieren sie sich in die Herde. Diese kann sich im Stall frei bewegen, kein einziges Tier ist abgebunden. «Sie können dort Heu essen und Wasser trinken, liegen und schlafen, herumstehen oder sich an der grossen Bürste massieren lassen», sagt Tanja Müller-Studhalter. Im Sommer sind die Tiere tagsüber im Stall und nachts auf der Weide. «Tagsüber auf der Wiese würden die Fliegen sie wahnsinnig machen», sagt Kasper Müller-Studhalter. Ihm und seiner Frau ist das Wohl der Tiere ein sehr wichtiges Anliegen.
Beim Fleisch kann der Einkauf – egal ob privat oder als Wirtin eines Restaurants – einen sehr grossen Unterschied machen: Regional einzukaufen, kommt nicht nur dem heimischen Gewerbe zugute, es bedeutet auch, dass man sich bewusst für Schweizer Tierschutzstandards entscheidet. Denn die Schweiz hat eines der strengsten Tierschutzgesetze der Welt.
Beim Fleisch kann der Einkauf – egal ob privat oder als Wirtin eines Restaurants – einen sehr grossen Unterschied machen: Regional einzukaufen, kommt nicht nur dem heimischen Gewerbe zugute, es bedeutet auch, dass man sich bewusst für Schweizer Tierschutzstandards entscheidet. Denn die Schweiz hat eines der strengsten Tierschutzgesetze der Welt.
Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.
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