Auf natürliche Weise gesund zu bleiben, liegt im Trend. «Ich habe einen Anstieg des Interesses an homöopathischen Behandlungen in der Schweiz wahrgenommen», sagt Beatrice Styger (62), Gründerin und Schulleiterin der Medicus Fachschule für Naturheilkunde, im Gespräch mit BLICK. «Aufgrund Umweltgiften oder fertiggestellten Nahrungsmitteln, die unseren Körper vermehrt belasten, haben chronische Krankheiten zugenommen.»
Viele Ihrer Klienten würden von ihren Ärzten abgespeist, dass sie mit ihren rätselhaften Symptomen einfach so leben müssen, so Styger. «Darum suchen die Menschen alternative Heilmethoden.» In Zukunft würde dieser Wunsch nach alternativen Behandlungen noch mehr zunehmen, davon ist die Gründerin der Medicus-Schule überzeugt.
Seit über 200 Jahren ein Kampf zwischen Gegnern und Befürwortern
Die Homöopathie existiere dabei bereits seit über 200 Jahren, wie Styger weiss. «Und seit über 200 Jahren tobt ein teilweise erbitterter Kampf zwischen entschiedenen Gegnern und begeisterten Befürwortern dieser Heilmethode.» Die Befürworter würden die alternative Behandlungsmethode dabei ob ihrer Nebenwirkungsarmut und den relativ preiswerten Medikamenten schätzen. Für die Gegner ist die Homöopathie dagegen eine Pseudomedizin, bei der die Heilung schlicht und einfach auf dem Placeboeffekt basiert: Das heisst, Arzt und Patient glauben fest daran, dass das Mittel guttut, warum dieses eine psychologische Wirkung haben kann.
«Die Homöopathie ist eine Erfahrungsmedizin und hat sich trotz Widerständen erhalten, genau aus dem Grund, dass viele immer wieder positive Erfahrungen gemacht haben», so die 62-Jährige. Wer einmal durch eine homöopathische Behandlung Besserung erlange, würde immer wieder darauf zurückgreifen.
Die Homöopathie basiere dabei auf dem Grundsatz der Ähnlichkeit: Jedes Arzneimittel kann genau die Beschwerden heilen, die es in ähnlicher Form auch erzeugen kann. «Ein Wirkstoff, der bei einem Gesunden solche Erscheinungen erzeugt, heilt jene kranken Menschen, dessen Störungen den krankhaften Erscheinungen des Wirkstoffes ähneln», erklärt Styger. Um Giftigkeit, Nebenwirkungen oder starke Arzneireaktionen ausschliessen zu können, würden die Wirkstoffe so lange verrieben und geschüttelt, bis ein krankmachender Reiz in einen heilenden Reiz umschlage.
Keine längere Einnahme nötig
Styger selbst ist fasziniert von den einfachen und kostengünstigen Mitteln in der Homöopathie, die das Wohlbefinden des Menschen unterstützen. «Es geht auch nicht darum, über längere Zeit etwas einzunehmen. Durch die Potenzierung der Mittel werden die Kräfte des Wirkstoffes frei und eine ein- bis zweimalige Einnahme des Mittels reicht aus, um die Symptome innerhalb weniger Stunden zu lindern oder ganz verschwinden zu lassen.»
Während Ihrer Studienzeit als Naturheilpraktikerin kam Styger mit der Homöopathie in Kontakt. Sofort war die Schulleiterin aus unerklärlichen Gründen hin und weg: «Der Grundsatz, dass mit ein bis zwei Gaben ein Symptom verschwindet und nicht nur das Symptom verschwindet, sondern auch das dahinter liegende Muster, welches zu diesem Symptom führte, faszinierte mich völlig.»
10 Lebensmittel, die bei gesundheitlichen Beschwerden helfen
Wer unter Symptomen einer Krankheit leidet, kann mit der richtigen Ernährung einiges bewirken. Styger nennt 10 tägliche Lebensmittel – alles Pflanzen und Gemüse –, die heilende Kräfte in sich tragen.
1. Stangensellerie
Der Genuss von Sellerie wird Diabetikern empfohlen. «Er enthält eine geringe Menge an Glukokinin, das ähnlich wie Insulin den Blutzuckerspiegel senkt», erklärt Styger. Ausserdem hilft das Gemüse, das Blut zu reinigen, den Blutdruck und den Cholesterinspiegel zu senken sowie überschüssige Säure im Körper zu neutralisieren. «Auch bei Schuppenflechten wird Sellerie empfohlen.» Der Saft der Wunderpflanze ist in Hollywood ein beliebter Morgentrunk, dieser soll entgiften, entschlacken und verjüngen. Dafür morgens mindesten drei Deziliter des Safts auf nüchternen Magen trinken.
2. Rüebli
«Karotten sind ein echtes Heilmittel», schwärmt Styger. Sie enthalten viel Vitamin B, C und E. Auch sind sie reich an Karotinoiden, was vom Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Alle Mineralien und Spurenelemente sind in Rüebli vorhanden. Besonders für die Funktion der Netzhaut sind sie unverzichtbar: «Sie unterstützen vor allem das Sehvermögen bei schlechten Lichtverhältnissen.» Rüebli halten die Haut und Schleimhäute gesund, dienen als Schutz vor Krebs und helfen gegen Darmparasiten, bei allen Erkrankungen der Augen, bei Hauterkrankungen, Magenschleimhautentzündung, Magensäureüberschuss und Dickdarmentzündung.
3. Spinat
Er deckt zwei Drittel des Tagesbedarfs an Vitamin A, fast den gesamten Tagesbedarf an Folsäure und die Hälfte der Vitamin-C-Menge, die wir täglich brauchen, beinahe ein Viertel der täglich benötigten Menge an Magnesium und ein Viertel des Tagesbedarfs an Eisen ab. «Spinat ist vermutlich das nahrhafteste bekannte Blattgemüse, obwohl er nur 22 Kalorien pro 100 Gramm aufweist», weiss Styger. Der Anteil an Kohlenhydraten und Fetten sei gering, während der Eiweissgehalt für ein Gemüse besonders hoch sei. Ausserdem beruhen die Nährwerte von Spinat auf einem hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt. «Die wichtigsten Anwendungsgebiete: Netzhauterkrankungen, Blutarmut, erhöhter Cholesterinspiegel, Schwangerschaft, Sport und Wachstum. Wegen des hohen Gehalts an Vitaminen und Mineralstoffen ist Spinat für alle Sportler und Jugendliche in Zeiten staken Wachstums äusserst empfehlenswert.»
4. Cashewnüsse
Viele ungesättigte Fettsäuren und Vitamine der B-Gruppe enthalten Cashewnüsse. Ihr Magnesiumgehalt wird nur von Sonnenblumenkernen übertroffen: «Magnesium wird für viele Stoffwechselfunktionen benötigt, aber besonders für die Übermittlung von Nervenimpulsen», führt Styger aus. Ein Mangel könne dabei Nervosität, Reizbarkeit und Krämpfe verursachen. «Cashewnüsse sind besonders gut bei Nervosität, Depressionen, Kraftlosigkeit und Müdigkeit sowie bei Krämpfen des Darms.»
5. Hafer
Hafer ist das nährstoffreichste Getreide. Es ist reich an Phosphor, Eisen und Kohlenhydraten. «Wegen der besonderen Struktur wird Hafer leicht vom Körper aufgenommen, aber nur langsam abgebaut. Deshalb liefert er stundenlang Energie», erklärt Styger. Weil der im Hafer enthaltene Schleimstoff Wasser bindet, wird der Verdauungstrakt befeuchtet und seine Wände werden geschmeidig. «So hilft Hafer bei Magenschleimhautentzündung und Dickdarmentzündung.» Ausserdem stärkt Hafer die Nerven und senkt den Cholesterinspiegel.
6. Broccoli
Er gehört zu den Kohlsorten mit dem höchsten Gehalt an Eiweiss, Kalzium, Provitamin A und Vitamin C. Broccoli ist zudem reich an Kalium und arm an Natrium. «Wegen des niedrigen Energiegehaltes, des Mangels an Fetten und vor allem des ausgewogenen Natrium-Kalium-Verhältnisses hilft Broccoli allen, deren Herzfunktionen eingeschränkt sind», sagt Styger. Er begünstige die Ausscheidung von überschüssigen Flüssigkeiten im Gewebe und entlaste so das Herz sowie den Kreislauf. Dabei ist Broccoli sehr kalorienarm und enthält nur wenig Zucker, gleichzeitig sättigt er aber lange. «Er ist ein ideales Nahrungsmittel für Diabetiker und Übergewichtige.»
7. Walnüsse
Der regelmässige Verzehr von Walnüssen schützt vor einem Herzinfarkt. Walnüsse sind ein konzentriertes Nahrungsmittel und besonders reich an essentiellen Fettsäuren, Vitamin B6 und Spurenelementen wie Zink, Kupfer und Mangan.
8. Äpfel
An apple a day keeps the doctor away – so heisst das Sprichwort. Gesund sind Äpfel wirklich, wie Styger erläutert: «Sie kurieren sowohl Durchfall als auch Verstopfungen. Das in Äpfeln enthaltene Pektin nimmt wie ein Schwamm die Giftstoffe der Bakterien auf, die Magenschleimhautentzündung und Dickdarmentzündung verursachen.» Die Tannine würden dabei die Darmschleimhäute austrocknen und eine Entzündung lindern. Die organischen Säuren bekämpfen Keime und regulieren die gesunde Darmflora, weiss Styger. Nebst Kohlenhydraten, die aus Zucker bestehen, liefern Äpfel vor allem eine Menge an Vitamin C und E.
9. Heidelbeeren
Heidelbeersaft hilft bei chronischer und wiederholt auftretender Blasenentzündung, da der Saft stark antiseptisch und antibiotisch auf die Erreger von Harnwegsinfektionen wirkt. «Der Genuss von 300 Milliliter von handelsüblichem Heidelbeersaft pro Tag war ausreichend, um bei einer Gruppe von Frauen mit wiederholt auftretender Blasenentzündung die im Urin vorhandene Bakterienanzahl zu halbieren», erinnert sich Styger an die Ergebnisse einer Studie. Frischer Heidelbeersaft solle dabei noch wirkungsvoller sein. Bei wem wiederholt immer wieder Blasenentzündungen auftreten, der solle ein bis drei Monate lang täglich Heidelbeersaft trinken. «Insbesondere bei hartnäckigen Fällen kann die Behandlung bis zu sechs Monate lang durchgeführt werden, ohne Nebenwirkungen zu befürchten.»
10. Tomaten
Im 16. Jahrhundert wurde sie von den Spaniern aus Peru und Mexiko nach Europa gebracht, so Styger. «Heute ist die Tomate nach der Kartoffel die weltweit beliebteste Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse.» Ein echtes Heilmittel sei die Tomate wegen ihrer Heilkraft bei unterschiedlichen Beschwerden und ihres Schutzeffektes bei bestimmten Krebsarten, besonders bei Prostatakrebs. Das zeigte laut Styger eine an der Harvard-Universität durchgeführten Studie, bei der Männer, die regelmässig Tomaten, Tomatensauce oder -saft zu sich nahmen, ein geringeres Risiko vorwiesen, an Prostatakrebs zu erkranken. Und: «Der ernährungsphysiologische Wert der Tomate liegt in ihrem hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt sowie den bioaktiven Substanzen.» Ausserdem seien Tomaten eine gute Eisenquelle.
An der alternativmedizinischen Behandlungsmethode scheiden sich die Geister. Als Opposition zur Schulmedizin wird die Wirkung homöopatihischer Mittel immer wieder in Frage gestellt. Doch was ist Homöopathie eigentlich?
Globuli sind die wohl bekanntesten homöopathischen Arzneimittel.
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