Von Natur aus lebt der dunkle Tigerpython nur in Südostasien, doch vermehren sich die Riesenschlangen auch immer schneller in den USA – und stellen dort eine echte Plage dar. Waren es einst nur ein paar wenige ausgesetzte Tiere von verantwortungslosen Haltern, leben heute in Florida laut Schätzungen bis zu 30‘000 Exemplare.
Die bis zu 6 Meter langen und 90 Kilogramm schweren Schlangen fressen alles, was ihnen zwischen die Kiefer kommt: Reiher, Rotluchse, Waschbären. Ja gar vor Alligatoren machen Tigerpythons nicht Halt (wobei sich einzelne allerdings auch schon überschätzt haben).
Da es den eingeschleppten Schlangen an natürlichen Feinden mangelt, befürchtet man, dass sie sich im ganzen Süden der USA verbreiten könnten. Dementsprechend sucht man seit Jahren fieberhaft nach Lösungen. So versuchen die einen vergeblich, Spürhunde abzurichten, andere trainieren Mitarbeiter von Nationalparks in der Python-Jagd, und wiederum andere sorgen sich um die korrekte Verwertung der erlegten Tiere.
Langsam in Milch geschmort
In Foren diskutieren Naturfreunde, wie man die Leute dazu bringen kann, invasive Tiere auf den Speiseplan zu nehmen. «Gourmets» tauschen sich laut «New York Times» rege über die beste Zubereitungsart aus. Langsam geschmort in Milch soll das sonst angeblich zähe Python-Fleisch vorzüglich schmecken. Ebenfalls delikat sei ein Python-Carpaccio.
Zu den invasiven Tieren gehören – je nach Region – auch Tauben, Eichhörnchen und Leguane, für die es im Internet ebenfalls allerlei Rezepte gibt. Die bei uns lästigen asiatischen Marienkäfer haben noch nicht Einzug in die Internet-Kochbücher gehalten.