Eine grossangelegte neue Studie des «Lancet Diabetes and Endocrinology journal» behauptet, dass weder eine verminderte Fett-, noch eine verminderte Kohlenhydratezufuhr langfristig zum Erfolg führt.
Harvard-Forscher analysierten Daten von 53 Langzeitstudien mit über 68'000 Teilnehmern und kamen zu dem Schluss, dass es mehr Sinn mache, sich auf Portionsgrössen zu konzentrieren und darauf, unverarbeitete Lebensmittel zu sich zu nehmen, anstatt Fettgehalt oder Kohlenhydrate zu analysieren.
«Es gibt keine klaren Beweise, aufgrund derer man eine fettreduzierte Ernährung empfehlen könnte», meinte die Forschungsleiterin Deirdre Tobias zur englischen Tageszeitung «The Guardian».
«Trotz der vorherrschenden Meinung, dass man Fett streichen müsse, um abzunehmen, sehen wissenschaftliche Beweise eine fettreduzierte Ernährungsweise nicht vor anderen Diätmassnahmen, was einen langfristigen Gewichtsverlust angeht.» Problematisch ist vor allem der erhöhte Zuckergehalt in fettarmen Fertigprodukten.
Diese Aussage stützt Thesen, die besonders eine mediterrane Ernährungsweise, die voller fettiger Lebensmittel wie Olivenöl, Fisch und Nüsse steckt, empfehlen und betonen, dass diese gut für unsere Gesundheit, besonders für unser Herz, ist.
Nach einem Jahr ist Schluss mit Gewichtsverlust
Doch Vertreter der mediterranen Diäten sollten sich nicht auf diesen Erkenntnissen ausruhen. So besagt die Studie, dass schlussendlich keine Diät über den Zeitraum von einem Jahr hinaus funktioniert. Während der Gewichtsverlust bei den meisten Probanden nach der Diät stagnierte, nahmen manche sogar wieder zu.
Durch die Verminderung von Kohlenhydraten verloren die Teilnehmer zwar im Durchschnitt ein Kilogramm mehr als jene, die auf Fette verzichtet haben. Aber alle Probanden zusammen verloren durchschnittlich nur 3,75 Kilogramm nach einem Jahr.
Susan Jebb von der Oxford University verteidigt das Durchführen von Diäten weiterhin: «Bereits kleine Gewichtsreduzierungen lohnen sich. So bringen bereits fünf Kilogramm weniger grosse gesundheitliche Vorteile. Bei Leuten mit erhöhtem Blutzucker wird sogar das Risiko, an Diabetes zu erkranken, halbiert.» (sep)