Eine gute Bekannte erholt sich jeden Frühling zehn Tage lang in einer Fastenklinik. Da sie weder übergewichtig noch krank ist, muss sie immer wieder dieselbe Frage beantworten: Warum denn du? Ihre Antwort leuchtet allen ein, die nicht zum ersten Mal fasten: «Wegen dem Kopf.» In der Tat stellt sich beim Fasten nach zwei, drei Tagen eine wundersame geistige Klarheit ein, die süchtig machen kann. Man wird ruhiger, effizienter, abgeklärter. Es ist, wie wenn sich ein Schleier lüftet.
Klar denken durch Fasten
Das bestätigt auch der US-Arzt Herbert Shelton. «Alle intellektuellen Fähigkeiten verbessern sich während des Fastens – das klare Denken, das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit werden stimuliert», schreibt er in seinem 1934 erschienenen Buch «The Hygienic System: Vol. III Fasting and Sun Bathing», das später auch auf Deutsch und Französisch übersetzt wurde und lange Zeit als DIE Fastenbibel galt. Shelton behandelte alle Patienten mit Fastenkuren, doch die schnellsten Erfolge stellten sich bei psychischen und nervösen Störungen ein.
Damals fastete man, bis sich der Hunger von selbst wieder einstellte und die Zunge nicht mehr belegt war. Das dauerte manchmal nur eine, oft aber auch fünf Wochen oder mehr. Einen vorzeitigen Fastenabbruch hielt Sheldon für ungesund – was wiederum viele vom Fasten abhielt.
Beim Buchinger-Fasten handelt es sich um eine reine Trinkkur. Erlaubt sind Gemüsebouillon, Obstsäfte und Kräutertees. Die Methode stammt von dem Internisten Otto Buchinger, der 1920 die erste Heilfastenklinik Deutschlands eröffnete.
Gestartet wird mit den Entlastungstage, während denen man nur leichte Kost zu sich nimmt. Auf eine komplette Darmentleerung folgen fünf Tage Fasten. Mindestens drei Liter Flüssigkeit täglich sind Pflicht. Sportliche Aktivitäten wie Yogaübungen oder Wandern begleiten das Programm. Das Ende der Fastenzeit wird mit dem Fastenbrechen eingeleitet: Einem Apfel und einer Gemüsesuppe. Versprochen werden Linderung bei Rheuma, Gicht, Hautkrankheiten, Migräne, Diabetes Typ Zwei und ein besseres Allgemeinbefinden.
Beim Buchinger-Fasten handelt es sich um eine reine Trinkkur. Erlaubt sind Gemüsebouillon, Obstsäfte und Kräutertees. Die Methode stammt von dem Internisten Otto Buchinger, der 1920 die erste Heilfastenklinik Deutschlands eröffnete.
Gestartet wird mit den Entlastungstage, während denen man nur leichte Kost zu sich nimmt. Auf eine komplette Darmentleerung folgen fünf Tage Fasten. Mindestens drei Liter Flüssigkeit täglich sind Pflicht. Sportliche Aktivitäten wie Yogaübungen oder Wandern begleiten das Programm. Das Ende der Fastenzeit wird mit dem Fastenbrechen eingeleitet: Einem Apfel und einer Gemüsesuppe. Versprochen werden Linderung bei Rheuma, Gicht, Hautkrankheiten, Migräne, Diabetes Typ Zwei und ein besseres Allgemeinbefinden.
Jeden zweiten Tag tuts auch
Die modernen Fasten-Gurus sehen das lockerer. Heute ist «intermittierendes Fasten» in. Man fastet beispielsweise jeden zweiten Tag. Mit Ori Hofmeklers Warrior-Diät darf man jeden Tag essen, aber nur abends, dann aber tüchtig. Fasten, festen und fressen wäre eine passendere Umschreibung seiner Diät. Dass man davon dennoch nicht dick wird, liegt am Energieschub, der von den Fresspausen kommt.
Bei der 8-Stunden-Diät von David Zinczenko muss man sogar nur das Frühstück auslassen und die Nahrungsaufnahme auf 8 Stunden am Tag beschränken. Dabei muss man ziemlich viel in sich hineinstopfen, um nicht an Gewicht zu verlieren.
Die Metabolic-Diät erlaubt zwar drei tägliche Mahlzeiten, dazwischen darf man aber zweimal je fünf und einmal rund 12 Stunden lange gar nichts essen. Punkto klaren Kopf wirkt diese Diät – nach meiner Erfahrung – eher besser als die 8-Stunden-Diät. Bei beiden Diäten hat man ein Quäntchen mehr Lust auf alles.
In diesem grossen Fasten-Guide findet man alles über den Trend, sich gesund zu hungern. Lesen Sie, was es beim Intervallfasten zu beachten gilt.
In diesem grossen Fasten-Guide findet man alles über den Trend, sich gesund zu hungern. Lesen Sie, was es beim Intervallfasten zu beachten gilt.
Reserven abbauen
Nach Shelton ist Fasten deshalb so gesund, weil es den Körper zwingt, von den Reserven zu zehren und weil er intelligent genug ist, zuerst alles Überflüssige zu vertilgen und zu reparieren, was kaputt ist. Nicht zufällig fasten verletzte Tiere instinktiv.
Shelton ging noch davon aus, dass diese Vorgänge viel Zeit brauchen. Heute wissen wir, dass auch intermittierendes Fasten nützt. Warum? Eine mögliche Erklärung ist die: Die Menschen waren während Jahrtausenden einem Wechselbad von Hunger und Überfluss ausgesetzt. In einer solchen Umgebung funktionieren unsere Gene am besten.
Das belegt etwa eine Studie, bei der die Wirkung des Ramadan-Fastens (keine Nahrung zwischen Sonnenauf- und -untergang) getestet wurden. 50 Muslime wurden eine Woche vor, nach drei Fasten-Wochen und einen Monat danach untersucht. Ergebnis: Während des Fastens waren sämtliche Blutwerte deutlich besser. Der Blutdruck, der Anteil des Körperfetts und das Gewicht waren signifikant tiefer.
In dem für Muslime heiligen Monat sind Gläubige dazu aufgerufen, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken verzichten. Mit dem Sonnenuntergang ist es dann Tradition, das Fastenbrechen mit einem üppigen Festmahl im Kreis der Familie zu feiern. Doch warum fastet man während des Ramadan? BLICK klärt auf.
In dem für Muslime heiligen Monat sind Gläubige dazu aufgerufen, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken verzichten. Mit dem Sonnenuntergang ist es dann Tradition, das Fastenbrechen mit einem üppigen Festmahl im Kreis der Familie zu feiern. Doch warum fastet man während des Ramadan? BLICK klärt auf.
Dass intermittierendes Fasten auch dem Kopf gut tut, deutet eine Studie an, bei der Mäuse auf Alzheimer programmiert wurden. Liess man die Tiere jeden zweiten Tag fasten, traten die Symptome 6 Monate später auf. Übertragen auf ein Menschenleben sind das immerhin 20 Jahre.
Fasten ist gesund. Ob religiös motiviert oder nicht – viele Menschen nehmen sich vor, auf bestimmte Dinge, wie zum Beispiel Süssigkeiten oder das Rauchen, zu verzichten. Hier vier Tipps zum Durchhalten.
Fasten ist gesund. Ob religiös motiviert oder nicht – viele Menschen nehmen sich vor, auf bestimmte Dinge, wie zum Beispiel Süssigkeiten oder das Rauchen, zu verzichten. Hier vier Tipps zum Durchhalten.
Wer den Alltag völlig vergessen möchte, fastet in einem Kloster. Die Fastenberaterin Modesta Bersin erklärt, was das mit einem macht. Sie leitet Fastenprogramme im Kloster Mariastein in Solothurn.
Wer den Alltag völlig vergessen möchte, fastet in einem Kloster. Die Fastenberaterin Modesta Bersin erklärt, was das mit einem macht. Sie leitet Fastenprogramme im Kloster Mariastein in Solothurn.