Mit Samen, Körnern und Kernen angereicherte Brote, Salate, Müesli oder Desserts sind im Trend. Viele Leute sind der Überzeugung: Was der Pflanze zum Wachstum dient, muss Power pur und bezüglich wertvoller Inhaltsstoffe kaum zu überbieten sein.
«Das ist eine Fehleinschätzung», sagt Expertin Ruth Ellenberger. «Neben dem qualitativ zwar guten, aber hohen Fettgehalt enthalten zahlreiche Samen und Kerne auch beachtliche Mengen an nicht ganz harmlosen Giftstoffen.»
«Frassschutz» nennen Botaniker diese Gifte. Apfel-, Pflaumen- oder Pfirsichkerne enthalten Blausäure. Bohnen schützen sich vor ihren Feinden mit Lectin beziehungsweise mit hochgiftigen Ricin.
Soll man nun vollends auf Kerne und Samen verzichten? «Wer ein paar Kilos abnehmen will, tut gut daran, die Verzehrmenge einzuschränken», so Ruth Ellenberger. Für alle andern ist es ratsam, die Lebensmittel einem Kochprozess zu unterziehen. Denn durch das Garen würden die meisten dieser Giftstoffe zerstört. Hülsenfrüchte sind gekocht bekanntlich sehr gesund. Regelmässig rohe Leinsamen in grösseren Mengen zu konsumieren wäre indes sehr gefährlich: Sie sind blausäurehaltig.
Grundsätzlich enthalten alle Kernen und Samen Bitterstoffe. Zwar sind diese nicht durchwegs giftig, aber nicht immer gut verträglich. Beim Verzehr der Samen, Körner und Kernen ist also etwas Zurückhaltung geboten.
Weitere Informationen zum leichten Abnehmen finden Sie unter BLICK eBalance.