Diät-Tipps
Schummeln macht nicht schlanker

Wer wenig isst, aber nicht abnimmt, isst wahrscheinlich doch zu viel. In manchen Fällen kann aber auch die Darmflora schuld sein.
Publiziert: 26.04.2017 um 16:55 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:26 Uhr
Selbstbetrug und Diät gehen oft Hand in Hand.
Foto: Getty Images
Christiane Binder

«Ich esse fast nichts – und verliere kein Gramm!» Diese Klage gehört zum ­festen Repertoire der Abnehmwilligen. Meist sind falsche Berechnungen und Schummeln schuld.

Versteckte Kalorien

Viele lassen sich nur zu gerne von allerlei Diät-Tipps blenden. So wird zum Beispiel die Wirkung «schlankmachender» Gewürze wie Ingwer überschätzt, deren Effekt minim ist. Vergessen wird auch, wie energiereich gesunde Kost sein kann, in 100 Gramm Nüssen stecken zum Beispiel bis zu 600 Kalorien, das ist Hamburger-Liga. Ein Esslöffel Rahm fürs «gesunde» Müesli enthält etwa 70 Kalorien. 

Zunahme trotz Sport

Überschätzt wird dagegen die Wirkung von Sport: Während einer halben Stunde Jogging verliert eine 55 Kilo schwere Frau normalerweise nicht mal 300 Kalorien – weniger als eine Tafel Schokolade. Zudem denken viele: Ich habe ja Sport gemacht, da hab ich ein Nachtessen verdient. Und schon ist der Sport-Effekt wieder weg. Richtige Schwergewichte nehmen noch schwerer ab. Muskeln verbrauchen 30 Prozent mehr Kalorien als das Fettgewebe.

Darmbakterien hemmen den Abnehmprozess

Darum gilt: Wer abnehmen will, muss ehrlich zu sich sein und Kalorien zählen. Ausnahmen gibt es allerdings. Medikamente wie Cortison oder Antibiotika hemmen den Abnehmprozess. Auch hat man festgestellt, dass zuckerhaltige Industrie-Nahrung die Zusammensetzung der Darmbakterien verändert. Viele fettleibige Menschen weisen im Stuhl eine bis zu 200-fache Konzentration der Bakterienart Firmicutes auf, die sogar aus kaum verwertbaren Nahrungsstoffen Kalorien herauslösen kann. Ob jemand ein «guter Futterverwerter» ist, kann eine Stuhl­untersuchung klären.

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