Seit Jahren wird Kokosöl - egal ob als Nahrungsmittel oder Beautyprodukt - als Allround-Talent bewundert. Es soll vor Herzkrankheiten schützen, Bauchfett reduzieren und schlank machen. Amerikanische Wissenschaftler warnen jetzt vor dem Hype um das vermeintlich gesunde Öl.
Mehr gesättigte Fettsäuren als Butter
Das pflanzliche Öl besteht zu 82 Prozent aus gesättigten Fettsäuren. Diese stehen im Verdacht, Cholesterin zu erhöhen und schlimmstenfalls Herzprobleme auszulösen. Olivenöl hat beispielsweise nur 14 Prozent, Butter um die 60 und Sonnenblumenöl gerade mal sechs Prozent gesättigte Fettsäuren.
Bei der Studie untersuchten die US-Forscher, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorgebeugt werden können. Bei der Prävention spielt eine gesunde Ernährung die ausschlaggebende Rolle. Bei der Auswertung konnten die Wissenschaftler feststellen, dass diejenigen Menschen, die wenig gesättigte Fettsäuren zu sich nahmen, erheblich seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen starben. Die in Kokosöl ungesunden Fette lassen die schlechten Cholesterinwerte ansteigen und fördern so Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.
Butter, Käse und rohes Fleisch
Forscher der American Heart Association empfehlen, gesättigte Fettsäuren möglichst mit ungesättigten Fettsäuren zu ersetzen. Diese findet man in Butter, Käse, rohem Fleisch und anderen tierischen Produkten. Auch Seefische, Avocados und Nüsse sind reich an solchen gesünderen ungesättigten Fettsäuren. Statt mit Kokosöl raten die Forscher, mit Sonnenblumen-, Raps- oder Distelöl zu kochen.
Doch auch hier gilt: Die Menge ist entscheidend. Wer nur gelegentlich Kokosöl zu sich nimmt, hat nichts zu befürchten. (gru)