In den letzten Jahren ist das Angebot von pflanzlichen Milchalternativen stark gewachsen. Der Nährstoff- und Proteingehalt ist aber bei fast allen Alternativen tiefer als bei Kuhmilch. Barbara Walther (59) hat dazu diese Woche die Ergebnisse einer Studie publiziert. Sie ist Gruppenleiterin für Sensorik und Aroma-Analytik bei Agroscope, dem Kompetenzzentrum für landwirtschaftliche Forschung des Bundes und sagt: «Die Qualität der Proteine ist bei tierischer Milch höher als bei pflanzlichen Alternativen. Auch die Zusammensetzung der Kohlenhydrate unterscheidet sich stark.» Insgesamt sei die Energiedichte bei allen Pflanzendrinks tiefer als bei Kuhmilch. Sprich: Ein Glas Pflanzendrink liefert weniger Energie als ein Glas Kuhmilch.
So schneiden die fünf beliebtesten Milchalternativen laut Agroscope-Studie ab:
Sojamilch
Gemäss Studie kommt Sojamilch herkömmlicher Milch am nächsten. Der Proteingehalt ist gleich hoch, der durchschnittliche Gehalt der Vitamine B1, B9 und E ist sogar höher als bei Milch. Auch der Eisen- und Magnesiumgehalt ist bei Sojamilch mehr als doppelt so hoch wie bei Kuhmilch. Allerdings enthält sie weniger Fett und Kohlenhydrate und liefert deshalb weniger Energie.
Konsumempfehlung: Für Konsumenten jeder Altersgruppe geeignet.
Mandelmilch
Mandelmilch erreicht laut Agroscope unter allen Milchersatzprodukten den höchsten Gehalt an Vitamin B12. «Das liegt daran, dass sie oft mit Vitamin B12 angereichert sind», sagt Walther. Allerdings seien der Nährstoffgehalt und die Proteinqualität in Mandeldrinks vergleichsweise tief. «Wir können diese Proteine schlechter für den Muskelaufbau verwerten als tierische Proteine», sagt Walther.
Konsumempfehlung: Wegen der geringeren Proteinqualität ist Mandelmilch für Kinder bis drei Jahren und für Personen ab 65 keine geeignete Alternative zu Kuhmilch.
Cashewmilch
Cashewmilch hat einen ähnlich hohen Fettgehalt wie Kuhmilch. Sie beinhaltet zahlreiche komplexe Kohlenhydrate. Die Proteine, die Cashewmilch enthält, sind von hoher Qualität. Cashewmilch beinhaltet laut Walther zudem viel Selen, Magnesium, Eisen und Zink. Diese chemischen Elemente spielen als Bestandteil vieler Proteine und Enzyme in verschiedenen Stoffwechselfunktionen eine wichtige Rolle.
Konsumempfehlung: Für Konsumenten jeder Altersgruppe geeignet.
Reismilch
Reismilch liefert gemäss Studie mehr Energie als sämtliche anderen Pflanzendrinks. «Denn sie enthält viele Kohlenhydrate», sagt Walther. Allerdings weist Reismilch den tiefsten Proteingehalt aller geprüften Getränke auf. Auch der Fett- und Nährstoffgehalt ist tief.
Konsumempfehlung: Aufgrund des sehr geringen Proteingehalts sind Reisdrinks keine geeignete Milchalternative für Kinder bis drei Jahren und Menschen über 65.
Hafermilch
Hafermilch ist beliebt, hat gemäss Studie aber einen tiefen Gehalt an Proteinen, Fett, Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen. Hafermilch weist zudem den höchsten Zuckergehalt unter allen Pflanzendrinks auf.
Konsumempfehlung: Aufgrund des tiefen Nährstoffprofils ist Hafermilch keine geeignete Milchalternative.
Die Studiengruppe von Barbara Walther hat 27 in der Schweiz verkaufte pflanzenbasierte Milchalternativen untersucht. Dazu analysierte das Forscherteam die Zusammensetzung der Mikro- und Makronährstoffe in sämtlichen Getränken. Ihr Fazit: Das Nährstoffspektrum pflanzlicher Getränke unterscheidet sich deutlich von dem der Milch. Die allgemeine Nährstoffzusammensetzung von Pflanzendrinks kann nicht als gleichwertig mit der von Milch angesehen werden.
Die Studiengruppe von Barbara Walther hat 27 in der Schweiz verkaufte pflanzenbasierte Milchalternativen untersucht. Dazu analysierte das Forscherteam die Zusammensetzung der Mikro- und Makronährstoffe in sämtlichen Getränken. Ihr Fazit: Das Nährstoffspektrum pflanzlicher Getränke unterscheidet sich deutlich von dem der Milch. Die allgemeine Nährstoffzusammensetzung von Pflanzendrinks kann nicht als gleichwertig mit der von Milch angesehen werden.