Pseudo-Getreide
Wie gesund sind Amaranth, Quinoa und Buchweizen wirklich?

Glutenfreie Getreidealternativen wie Amaranth, Quinoa oder Buchweizen werden Pseudo-Getreide genannt. Sie liegen im Trend und gelten als gesündere Alternative zu den traditionellen Getreidesorten. So gesund ist das Super-Getreide wirklich.
Publiziert: 27.04.2020 um 15:30 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2020 um 17:04 Uhr
Buchweizen stammt ursprünglich aus dem östlichen Zentralasien.
Foto: Getty Images

Glutenfreie Getreidealternativen wie Amaranth, Quinoa oder Buchweizen liegen im Trend. Während Nahrungsgetreide wie Weizen oder Roggen zu den Süssgräsern gehören, zählen sie zu anderen botanischen Familien. Amaranth und Quinoa sind Fuchsschwanzgewächse und wachsen vor allem in Lateinamerika, Buchweizen ist ein heimisches Knöterichgewächs. Weil alle drei auf den ersten Blick unseren Getreidesorten ähneln, nennt man sie Pseudo-Getreide.

So gesund ist Amaranth

Nährwertangaben und VitaminenPro 100 g
Kalorien371 kcal
Fett7 g
Kohelnhydrate65 g
Protein14 g
Kalium508 mg
Magnesium248 mg
Eisen7.6 mg
Vitamin A2 UI
Vitamin C4,2 mg
Vitamin B60,6 mg


Amaranth wird in Amerikas seit über 3000 Jahren angebaut.
Foto: Getty Images

Der Weizen der Inkas Amaranth wird in Süd- und Mittelamerika seit über 3000 Jahren angebaut. Die kleinen Körnchen kocht man in der doppelten Menge Wasser kurz auf und lässt sie dann eine halbe Stunde simmern. Mit ihrem nussigen Aroma verfeinern sie Gemüsepfannen, ergeben Bratlinge oder passen zu Aufläufen. Auch Popcorn kann man aus Amaranth zubereiten. Dazu eine Pfanne oder einen Topf ohne Fett sehr heiß werden lassen, einen Esslöffel Amaranth hineingeben und den Deckel aufsetzen. Nach wenigen Sekunden poppen die Körner auf.

Zum Backen mischt man Amaranthmehl im Verhältnis 1:2 mit Weizen-, Dinkel- oder Roggenmehl. Mit Amaranth allein gelingen Brot, Brötchen oder Kekse nicht, weil das Gluten fehlt, das den Teig elastisch und locker macht und dem Gebäck Halt gibt.

Quinoa: Gesündere Alternative zu Reis

Nährwertangaben und VitaminenPro 100 g
Kalorien343 kcal
Fett5 g
Kohelnhydrate58,5 g
Protein13,8 g
Kalium805 mg
Magnesium275 mg
Eisen8 mg
Phosphor330 mg
Calcium80 mg
Vitamin E0,1 mg
Vitamin C4 mg
Vitamin B170 µg


Quinoasamen haben kein Gluten und sind ideal für Menschen mit Zöliakie.
Foto: Getty Images

Wie Amaranth enthalten auch die senfkorngrossen gelben, weissen oder rötlichen Quinoasamen kein Gluten und bieten eine gute Alternative für Menschen mit Zöliakie. Auch Quinoa stammt aus Südamerika und hat eine jahrtausendealte Tradition. Man bereitet ihn ähnlich wie Reis zu. Im Handel gibt es ihn als Mehl, Schrot, Flocken oder gepufft. Buchweizen sieht echtem Weizen zwar zum Verwechseln ähnlich, hat aber botanisch gesehen nichts mit ihm zu tun. Die geschälten Samen gibt es im Handel als ganze Körner, Grütze, Flocken oder auch Mehl. Buchweizen schmeckt herb-nussig, eignet sich gut als Reisersatz und schmeckt als Einlage in Suppen, als Zusatz für Salate, im Müsli oder als Alternative zu eingeweichten Brötchen zum Binden von Hackfleisch.


Gesundes «Supergetreide»?

Amaranth und Quinoa enthalten hochwertiges Eiweiss, liefern mehr Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Folat als Weizen. Es gibt aber auch eine Kehrseite: Amaranth besitzt viele Gerbstoffe, die Nährstoffe binden und ihre Aufnahme in den Körper verhindern. Quinoa enthält Saponine. Diese Bitterstoffe können Blutzellen schädigen und die Darmschleimhaut reizen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät, Kindern unter zwei Jahren grundsätzlich keine Quinoa-haltigen Gerichte zu geben.

Buchweizen: Der heimische Superfood

Nährwertangaben und VitaminenPro 100 g
Kalorien340 kcal
Fett1,8 g
Kohelnhydrate71 g
Protein9,8 g
Kalium324 mg
Magnesium85 mg
Schwefel80 mg
Phosphor254 mg
Calcium21 mg
Vitamin A2 µg
Vitamin E844 µg
Vitamin B1240 µg


Buchweizen stammt ursprünglich aus dem östlichen Zentralasien.
Foto: Getty Images

Auch Buchweizen ist nicht ohne: Zum einen diskutieren Experten, ob er Allergien auslöst, zum anderen enthält die Schale einen Stoff namens Fagopyrin, dessen Aufnahme mitunter zu Hautirritationen führt. Buchweizen stammt ursprünglich aus dem östlichen Zentralasien. Heute hat Buchweizen vor allem im gesamten asiatischen Raum und in Russland eine grosse Bedeutung, wird aber auch in Nordamerika, Mittel- und Westeuropa kultiviert.

Buchweizen lässt sich vielseitig beim Kochen einsetzen. Es lassen sich daraus zum Beispiel aus Buchwiezenmehl ganz einfach Pfannkuchen oder Kuchen herstellen. Ähnlich wie Reis eignet es sich gut als Beilage oder für die Zubereitung von Suppen sowie zum Füllen von Gemüse. Der leicht herbe und weniger süsse Geschmack geben eine besondere Note.

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