Wenn einer weiss, was uns glücklich macht, dann ist es Andrew Oswald. Seit er das Thema vor über 20 Jahren entdeckte, hat der Ökonom von der Warwick-University dazu weit über 100 Studien geschrieben und Artikel verfasst. Dabei hat sich folgendes unglückliche Grundmuster herausgeschält: Es gibt zwar vieles was nachhaltig auf unser Gemüt schlägt, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Krankheit, ein böser Boss und vieles mehr. Aber es gibt kaum wirksame Mittel, die Stimmung zu heben.
Mehr Geld bringt zwar ein bisschen was, aber die Kompromisse, die man dafür eingehen muss, haben einen zu hohen Preis. Beispiele: Eine Stunde mehr Arbeit gleich eine Stunde weniger mit Freunden und Familie, kostet mehr Glück, als 30 Prozent mehr Lohn kompensieren können. Oder: Wenn ich mit unverändertem Lohn in eine ärmere Gegend ziehe, bringt diese relative Lohnerhöhung (im Vergleich zu den Nachbarn) zwar einiges an Glücksgefühl. Aber wenn es mir nicht gelingt, mein Beziehungsnetz neu aufzubauen, bleibt unter dem Strich nichts.
Dann ist da noch die Sache mit dem Sex. Sexuell aktive Menschen sind glücklich. Das heisst aber leider nicht zwingend, dass man mit sexueller Aktivität das Glück erzwingen kann. Was war zuerst, das Huhn oder die Eier?
Obst und Gemüse heben die Stimmung
Wo also ist der Stoff, aus dem wir das Glück schmieden können? Oswald fand ihn auf dem Gelände der Warwick University in Form der jungen, gut aussehende Sarah-Stewart Brown – Inhaberin des Lehrstuhls für Gesundheitsökonomie. Zusammen kamen sie auf die Idee, zwei Befragungen aus Schottland und Wales auszuwerten. Dabei wurden über 50 000 Menschen nach dem Genuss von Obst und Gemüse sowie nach Merkmalen der psychischen Gesundheit befragt. Der sensationelle Befund: Schon drei bis vier Portionen Früchte und Gemüse täglich heben die Stimmung mehr als eine Verdoppelung des Einkommens. Mit acht Portionen kann man – wahlweise – den Verlust des Arbeitsplatzes oder die Trennung vom Ehepartners verkraften. Und mit acht Gängen erreichen zumindest die Schotten gleich viel Glückseligkeit wie mit einem aktiven Sexleben. Zugegeben, die Zahlenreihen, die aus diesen Fragebögen herausdestilliert werden, lassen solche Vergleiche streng genommen nicht zu. Aber sie legen die statistisch hoch wahrscheinliche Vermutung nahe, dass man dem Glück mit Gemüsen und Früchten tüchtig nachhelfen kann, mehr noch als wenn man mit dem Rauchen aufhört.
Wie genau Gemüse, Gemüt und Gesundheit zusammenhängen, hat die Studie nicht untersucht. Der auf Ernährung spezialisierte Journalist und Buchautor Michael Pollan (Lebensmittel) vertritt folgende Theorie: Es gibt die Lebensmittel Gemüse, Früchte, Fleisch, Fisch und Wasser, und es gibt industriellen Junk Food, der uns krank macht. Je mehr Lebensmittel wir zu uns nehmen, desto weniger Platz bleibt für Junkfood. So weit Pollans These. Das passt: In Wales wurde auch nach dem Konsum von Fleisch und Fisch befragt. Ergebnis: Beides macht glücklich, Fisch mehr als Fleisch, aber weniger als Früchte und Gemüse.
Es muss nicht immer Schokolade sein. Die folgenden Lebensmittel sind gesund und heben die Stimmung.
Es muss nicht immer Schokolade sein. Die folgenden Lebensmittel sind gesund und heben die Stimmung.
Neue Studien sollen These beweisen
Doch Andrew Oswald traut der Sache noch nicht ganz. «Wir können zwar mit einiger Sicherheit feststellen, dass Leute, die überdurchschnittlich viel Gemüse und Früchte essen, auch überdurchschnittlich glücklich sind. Das beweist aber noch keinen ursächlichen Zusammenhang.» Folglich sind Andrew und Sarah schon daran, neue Studien auszuhecken, die diese These beweisen – oder widerlegen.
Professoren brauchen immer noch ein paar Studien. Das ist ihr täglich Brot. Doch wir Normalverbraucher können ihre These ruhig schon mal testen. Schliesslich haben sich Tausende von Generationen vor uns ausschliesslich von Gemüse, Obst, Fisch und Fleisch ernährt. Und wären sie nicht sexuell aktiv gewesen, wären wir heute nicht da.
Wie reich an Nährstoffen ein Gericht ist, zeigt oft schon ein Blick auf den Teller: Je eintöniger die Farben, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass wichtige Nährstoffe während des Tages fehlen. Warum es gesund ist, möglichst viele Farben des Regenbogens zu verzehren, erklärt Janet Brancato vom The Valley Hospital in Ridgewood (USA).
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Ein paar einfache Tricks helfen dabei, dass auch Gemüse und Früchte länger frisch bleiben.
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Sowohl die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung, als auch die Krebsliga betonen: Fünf Portionen Gemüse oder Früchte am Tag müssen für die Gesundheit sein. Wir sagen Ihnen, wie man das schafft.
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