Ob Grappa, Cognac, Kräuterbitter oder Limoncello: Nach reichhaltigem Essen gehört es in vielen Kulturen zum guten Ton, einen Digestif zu servieren. Den Kräuterextrakten und Gewürzen wird eine verdauungsfördernde Wirkung nachgesagt. Manche «Verdauerli» schmecken sogar wie Medizin. Ein wohliges Gefühl stellt sich ein, der volle Magen beruhigt sich und nach einer gefühlten Tonne Käse will man nichts anderes, als sich ins Bett kugeln.
Hierbei handelt sich aber um einen Placebo-Effekt. Man könnte genauso gut Wasser oder Tee schlürfen. Mehr noch: Der Verdauungsschnaps hemmt sogar die Verdauung!
Doch ein Ammenmärchen?
So lautet jedenfalls die Feststellung einer kleinen Schweizer Studie aus dem Jahr 2010. Teilnehmenden wurde ein Fondue mit einem Fettgehalt von 32% vorgesetzt. Ein Teil erhielt dazu Schwarztee, ein Teil trank dazu Wein. Nach der Mahlzeit wurde den einen Teilnehmenden ein Verdauungsschnaps gereicht, während die anderen sich mit Wasser begnügen mussten.
Das Fazit der wissenschaftlichen Untersuchung: Je mehr Alkohol konsumiert wurde, desto grösser waren die Verdauungsbeschwerden. Die entspannende Wirkung von Alkohol sei hier genau kontraproduktiv: Wenn die Muskeln der Magenwände sich zu sehr entspannen, werden die Pumpbewegungen gebremst - und der Mageninhalt bewegt sich nicht mehr vom Fleck.
Alkohol vor statt nach der Mahlzeit
Ganz auf Alkohol verzichten muss man aber nicht. Die Bitterstoffe in Alkohol, Kaffee und weiteren Getränken regen die Magenschleimhaut und sorgen dafür, dass mehr Säure für die Vorverdauung produziert wird. Wenn man eine halbe Stunde vor der Mahlzeit einen Aperitif, zum Beispiel einen Sherry oder Prosecco, zu sich nimmt, tut man seiner Verdauung sogar einen Gefallen. Ein Glässchen Wein während der Mahlzeit schadet auch nicht - wichtig ist, dass man im Mass trinkt.
Wer sein «Verdauerli» trotzdem vermisst, greift man am besten zu einem Kräuterschnapps mit Anis, Fenchel oder Kümmel und limitiert sich auf ein 2cl-Glässchen.
Das hilft wirklich
Nach einer fettigen Mahlzeit setzt man besser auf einen Kaffee oder Kräutertee. Danach aber nicht gleich faul aufs Sofa liegen! Diesselbe Schweizer Studie legt nahe, dass Bewegung immer noch die beste Medizin ist für die Verdauung. Für den nächsten Fondue-Schmaus oder Raclette-Gelage also gleich einen schönen Verdauungsspaziergang miteinplanen!
Trinken Sie gern Wein? Rotwein schützt das Herz und bewahrt vor Schlaganfällen. Ist das tägliche Gläschen Alkohol wirklich gesund und wie viele Kalorien hat eine Flasche?
Schenkt kalorienmässig ein, besonders wenn man kein Mass hat: Rotwein.
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- 18 % der Schwangeren trinken Alkohol
Gemäss einer Studie der Universität Freiburg weiss nur knapp die Hälfte der Schweizer Bevölkerung, dass regelmässiger, aber auch gelegentlicher Alkoholkonsum zu Schädigungen bei Kindern führen kann. Vollständigen Schutz bietet nur Abstinenz während der Schwangerschaft - 425 Babys werden jährlich mit FAS geboren
Das Fetale Alkoholsyndrom (FAS) entwickelt sich bei starkem Alkoholkonsum während der Schwangerschaft. Das Kind trägt lang anhaltende Schädigungen davon. Symptome dafür sind kleine Köpfe, schmale Oberlippen und diverse Verhaltensauffälligkeiten. - 43 % wissen nicht Bescheid
Ein Artikel in der «Aargauer Zeitung», gestützt auf Statistiken des Bundesamtes für Gesundheit, zeigte auf: Fast ein Fünftel der schwangeren sowie stillenden Frauen konsumiert mindestens einmal in der Woche Alkohol. Ab dem vierten Glas ist das Risiko bereits hoch.
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Nach den Festtagsgelagen nehmen Tausende die Herausforderung an, den ersten Monat im neuen Jahr nüchtern zu verbringen. Doch bringt es überhaupt etwas, nur für so kurze Zeit auf Alkohol zu verzichten?
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