Genügend Wasser zu trinken, ist nicht immer einfach. Bei manchen geht es im Alltagsstress vergessen, andere mögen den Geschmack von Wasser schlicht nicht. Was es auch sei, das dich vom Wassertrinken abhält – du solltest die Gewohnheit lieber ablegen. Ernährungsberaterin und Fitnesstrainerin Nadia Bächli (35) erzählt im Interview mit Blick, was mit unserem Körper passiert, wenn wir zu wenig Wasser trinken, und gibt Tipps, wie es besser klappt.
Blick: Wie viel Wasser oder allgemein Flüssigkeit sollten wir pro Tag trinken?
Nadia Bächli: An einem normalen Bürotag reichen zwei Liter Wasser. Falls eine intensive Sporteinheit dazu kommt, sollte man den Schweissverlust kompensieren und zweieinhalb Liter trinken. Der Bedarf variiert jedoch auch je nach Körpergrösse und Gewicht.
Ist bei dieser Zahl wirklich nur Wasser gemeint oder zählen andere Flüssigkeiten wie Kaffee, Tee oder gar Süssgetränke auch dazu?
Die reinigende und verdauungsfördernde Wirkung wird schon in erster Linie durch Wasser oder Tee erreicht. Natürlich ist in einem Eistee, Cola oder Kaffee auch Wasser enthalten, wodurch diese Getränke schon auch als Flüssigkeit zählen. Allerdings sollte das Wasser nicht durch Süssgetränke ersetzt werden, sondern diese kann man sich höchstens zusätzlich gönnen.
Wer jedoch auf eine gesunde Ernährung achten möchte, sollte bedenken, dass in 500 Milliliter Cola rund 18 Würfelzucker versteckt sind. Süssgetränke auf regelmässiger Basis sind also keine Option, wenn man gesund leben will. Alternativ kann man den Tee gerne mit Stevia süssen. So kommt man super durch den Sommer.
Wie wichtig ist es, dass wir genügend Wasser trinken? Was kann passieren, wenn wir dies nicht tun?
Wenn wir zu wenig trinken, wirkt sich dies auf verschiedene Arten auf unseren Körper aus. Oftmals kommt es zu den folgenden Symptomen:
Kopfschmerzen
Müdigkeit
Konzentrationsschwierigkeiten
Trinken wir chronisch nicht genug, dann werden sowohl die Haut wie auch die Schleimhäute trocken.
Wie erkennt man, ob man zu wenig trinkt?
Wer unsicher ist, ob er genug trinkt, sollte die Farbe seines Urins beobachten. Sie ist sehr ehrlich und sollte hellgelb sein. Dunkler und übel riechender Urin ist immer ein Weckruf für mehr Flüssigkeit.
Solltest du eine Reizblase haben oder anfällig für Blasenentzündungen sein, rate ich dir sehr, deine Trinkmenge zu erhöhen. Auch wenn der ewige WC-Gang nervt, tust du dir langfristig einen grossen Gefallen. Nur so wird deine Blase regelmässig durchgespült und von allfälligen Bakterien befreit, die die Reizung verursachen.
Es kurbelt die Verdauung an, wirkt entgiftend und stärkt das Immunsystem: Wer Zitronenwasser trinkt, tut der Gesundheit etwas Gutes! Welche Effekte das Wunderwasser sonst noch hat.
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Müssen wir im Sommer mehr trinken als sonst?
Ja, der Schweissverlust muss immer ausgeglichen werden. Wenn du ganztags im Büro sitzt, musst du natürlich nicht mehr trinken als sonst. Aber an einem heissen Sommertag am See verlierst du locker einen Liter Schweiss. Je nach Typ kannst du an solchen Tagen gerne drei bis vier Liter trinken. Aber Achtung: An einem normalen Bürotag wären vier Liter deutlich zu viel. Wir können auch zu viel trinken, wodurch wertvolle Mineralien ausgespült werden.
Hast du Tipps für jemanden, dem das Wassertrinken schwerfällt?
Besonders für Leute, die den Geschmack von Wasser nicht mögen, gibt es verschiedene Lösungen. So kannst du zum Beispiel einen Schnitz Zitrone, Orange oder frische Pfefferminze in das Wasser tun. Wer Süssgetränke vermisst, kann hausgemachten Eistee oder Limonade gerne mit Stevia süssen. Das ist auch für Diätgeplagte kein Problem, da Stevia den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst.
