Mehr Sport machen, eine gesündere Ernährung oder mit dem Rauchen aufhören – das sind die Klassiker unter den Neujahrsvorsätzen. Fast jeder nimmt sich zum Start eines neuen Jahres gewisse Dinge vor, die in Zukunft geändert werden sollen.
Dass viele Menschen den Januar als Start für Veränderungen im Leben nehmen, ist keine Überraschung. «Um ein Ziel wirklich messbar zu machen, braucht man einen konkreten Startpunkt», erklärt Sandra Lutz (44), zertifizierter Lifecoach und Mentorin. Da bieten sich jegliche Anfänge wie Montage, Monats- oder eben Jahresanfänge perfekt an. Ein weiterer Faktor sei ausserdem der Brauch, der seit Jahrzehnten in unserer Gesellschaft verankert ist: «Sogar in der Antike waren Bräuche, die mit den heutigen Neujahrsvorsätzen vergleichbar sind, Tradition.»
Leider geben jedoch viele nach ein paar Wochen schon wieder auf und fallen in alte Muster zurück. Gründe, dass so viele Leute ihre Vorsätze schon so früh wieder verwerfen, gibt es laut der Expertin verschiedene: «Gewohnheiten zu ändern ist für unser Gehirn etwas extrem Schwieriges. Wir müssen dafür eine Routine, die wir über lange Zeit aufgebaut haben, durchbrechen und mit einer neuen beginnen. Stelle dir vor, du putzt deine Zähne plötzlich mit der linken, statt der rechten Hand – das ist für unser Gehirn mit extremer Anstrengung verbunden und nur mit grosser Konzentration möglich.»
Zudem sei Selbstdisziplin eine erschöpfbare Ressource. «Es ist normal, dass es manchmal zu kleinen Ausrutschern kommt. Wichtig ist nur, dass du dann nicht gleich aufgibst und weitermachst.»
5 hilfreiche Experten-Tipps für Neujahrsvorsätze
Damit es dieses Jahr mit den Vorsätzen klappt, gibt der Lifecoach fünf nützliche Tipps:
Konkrete Ziele definieren
Vorsätze alleine sind vielmals zu vage. Denke deshalb lieber über Ziele nach. Statt nur zu sagen «Ich nehme mir vor, mehr zu lesen!», solltest du dir ein konkretes Ziel, wie etwa fünf Bücher pro Monat zu lesen, setzen.
Ziele aufschreiben
Schreibe dir deine Ziele auf. Unsere Gedanken werden durch das Aufschreiben ganz anders verarbeitet und gewinnen einen konkreten Charakter. Achte darauf, dass du die Ziele so genau und detailliert wie möglich aufschreibst. So ist es zum Beispiel sinnvoller, nicht «Ich möchte mich gesünder ernähren» aufzuschreiben, sondern besser «Ich möchte täglich einen Apfel essen» zu notieren.
Ziele positiv formulieren
Achte beim Aufschreiben auf eine positive Formulierung. Negative Formulierungen, wie «Ich möchte aufhören, so viel Alkohol zu trinken», implizieren Fehler und können sich negativ auf unser Selbstwertgefühl auswirken.
Mit nur einem Ziel beginnen
Fokussiere dich für den Anfang nur auf ein Ziel und übernimm dich nicht. Hast du es geschafft, dieses in deinen Alltag zu integrieren, gibt das zum einen einen Motivationsschub und schafft zum anderen Platz für neue Ziele.
Langfristig denken
Denke langfristig! Nimmst du dir beispielsweise vor, weniger Zucker zu essen, musst du die langfristigen Vorteile von deinem Verzicht sehen. Denn fühlt man sich beim Essen von beispielsweise einem Kuchenstück vorerst gut, hält dieses Glücksgefühl nur für kurze Zeit an. Greifst du aber nicht zum Kuchenstück, dann fühlst du dich längerfristig stärker und motivierter. Vorausschauend gesehen erwartet dich also ein gesünderer Lebensstil, was am Ende die wahre Belohnung darstellt.