Trinken Frauen mehr?
Gleichberechtigung beim Alkoholkonsum

Gerade im Sommer kann es schwierig werden, auf Alkohol zu verzichten: Hier lockt ein erfrischendes Bier, dort der Longdrink im Garten. Experten sind besonders in Sorge um die Frauen, da es sich herausstellt, dass sie immer mehr Alkohol konsumieren.
Publiziert: 20.04.2021 um 02:00 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2021 um 10:40 Uhr
Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Cocktails, Wein und Co. ist für gute Gesundheit unerlässlich.

Experten aus den USA sind in Sorge um die Frauen, da es sich herausstellt, dass zumindest Amerikanerinnen ihre Landsmänner einholen, wenn es um den Alkoholkonsum geht. «Männer konsumieren zwar noch mehr Alkohol, aber die Unterschiede zwischen Männer und Frauen werden geringer», stellte Dr. Aaron White vom National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism fest.

Beim Alkohol herrscht langsam Gleichberechtigung

Für Forscher, die sich mit der Anzahl an Tagen, an denen im Monat Alkohol konsumiert wird und den Fällen von Autofahren unter Alkoholeinfluss befasst haben, ist der kleiner werdende Unterschied «alarmierend».

Es wurden die Daten untersucht, die in den vergangenen zehn Jahren bei einer jährlichen und national weit durchgeführten Umfrage erhoben wurden. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass der Prozentsatz an Frauen, die in den vergangenen 30 Tagen Alkohol getrunken hatten, von 44,9 Prozent auf 48,3 Prozent angestiegen war. Bei Männern war er von 57,4 Prozent auf 56,1 Prozent gefallen.

Auch die Anzahl der Tage, an denen Frauen im Monat Alkohol trinken, ist laut der Daten in Amerika gestiegen und bei Männern gesunken.

Alkohol schädigt Frauen stärker als Männer

Alkohol schadet dem Körper und kann zu ernsthaften Herz- und Gefässkrankheiten sowie Leberschäden führen. Starker Alkoholkonsum schädigt Frauen stärker als Männer. Im Vergleich zu Männern entwickeln Frauen körperliche und kognitive Probleme sowohl früher als auch schon beim Konsum geringerer Mengen, wie eine amerikanische Studie zeigt. Die Forscher aus Baltimore und dem russischen Sankt Petersburg stellten weibliche und männliche Alkoholiker sowie gesunde Kontrollpersonen vor verschiedene Aufgaben. Dabei schnitten Alkoholikerinnen in Bezug auf das visuelle Arbeitsgedächtnis, die Fähigkeit zur räumlichen Planung und zur Problemlösung sowie die kognitive Flexibilität schlechter ab. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Cocktails, Wein und Co. ist deswegen unerlässlich.

So schädlich ist Alkohol für unsere Haut

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Alkohol schlägt aufs Gehirn

«Alkohol macht die Birne hohl» lautet ein geflügeltes Sprichwort. Das stimmt tatsächlich. Und zwar nicht nur, weil sich Betrunkene oftmals recht albern benehmen. Wer viel trinkt, schadet effektiv seinem Hirn. Forscher der Universität Heidelberg untersuchten dazu 34 männliche und 42 weibliche Alkoholiker mit Computertomographien. Erstaunlich: Die Gehirne der Frauen, die seit durchschnittlich 5,5 Jahren regelmässig tranken, wiesen in ähnlichem Ausmass Schäden auf wie diejenigen der Männer, die fast doppelt so lange Alkoholiker waren.

Obwohl Frauen in der Regel erst später mit Alkoholkonsum beginnen als Männer und meist auch weniger trinken, treten die mit Alkohol verbundenen Gesundheitsschäden bei ihnen offenbar wesentlich früher auf als bei Männern.

Wie kann man ein Auge darauf haben?

Wer das Gefühl hat, von seiner Familie, seinen Freunden oder den Arbeitskollegen unter Druck gesetzt zu werden, weil Alkohol «nun mal einfach dazugehört», sollte sich im Vorfeld eine Strategie überlegen.

Zuerst einmal: Wenn Sie nicht trinken wollen, müssen Sie das nicht begründen, ein schlichtes «Nein, danke» reicht. Wem eine Ausrede leichter fällt, kann zum gern zitierten «Ich nehme grad Antibiotika» greifen.

Oder man bestellt sich selbst einen Drink und bittet den Barkeeper, dem Mineralwasser eine Zitronenscheibe und Eiswürfel hinzuzufügen. Mit einem Strohhalm garniert erkennt niemand den Unterschied zum Wodka-Tonic.

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