Ärztin gibt Einsicht
Was kann man gegen Krampfadern tun?

Das Risiko für Krampfadern nimmt im Alter zu. Eine Ärztin erklärt, welche Gefahren die sogenannte Varikosis mit sich bringt und wie man sie loswird.
Publiziert: 17.06.2022 um 11:53 Uhr
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Aktualisiert: 11.08.2022 um 11:53 Uhr
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Das Risiko für Krampfadern nimmt im Alter zu.
Foto: Getty Images
Sarah Riberzani

Krampfadern sind weit verbreitet. Für viele handelt es sich dabei nur um ein kosmetisches Problem, doch oftmals leiden die Betroffenen auch unter Schmerzen. «Die häufigste Ursache von Krampfadern ist eine genetische Veranlagung für eine Wandschwäche der oberflächlichen Beinvenen. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, Schwangerschaft, Alter und überwiegend sitzende oder stehende Belastung am Arbeitsplatz», erklärt Ulrike Hügel, Oberärztin an der Klinik für Angiologie am Universitätsspital Zürich. Krampfadern entstehen, wenn es zu einer Erweiterung der Venen und einem fehlenden Schluss der Venenklappen kommt, wie die Expertin erklärt. «Die Venenklappen sorgen dafür, dass das Blut Richtung Herz und nicht der Schwerkraft folgend wieder fusswärts fliesst», führt Hügel an.

Symptome und Gefahren

Die typischen Symptome des Krampfaderleidens sind laut Hügel ein Schweregefühl der Beine, eine Schwellneigung im Bereich der Unterschenkel und Knöchel, Juckreiz, nächtliche Wadenkrämpfe oder ein Unruhegefühl. «Dadurch kann es zu Veränderungen der Haut und des Unterhautfettgewebes kommen. Typische Hautveränderungen sind die Braunverfärbung im Bereich des Unterschenkels, aber auch der Abbau des Unterhautfettgewebes und dem vermehrten Einbau von derbem Bindegewebe», erläutert die Oberärztin.
Bei weit fortgeschrittenem Krampfaderleiden könne es sogar zu einem Hautdefekt, dem sogenannten Ulcus cruris, kommen. Dabei handelt es sich um eine Wunde, die schlecht heilt. Solche Verletzungen würden nässen und seien häufig sehr schmerzhaft. Bei bakterieller Besiedlung kann es nach Angaben der Oberärztin sogar zu einer starken Geruchsentwicklung kommen. «Die Gefahr, die von Krampfadern ausgeht, besteht auch darin, dass sich in den erweiterten Venenabschnitten Gerinnsel bilden können. Wenn diese Gerinnsel in das tiefe Venensystem einwachsen, kann es zu einer Lungenembolie kommen.

Krampfadern behandeln

«Einfach unterstützende Therapiemassnahmen für Patienten mit Krampfadern sind das Hochlegen der Beine und die Durchführung einer speziellen Venengymnastik, um die Wadenmuskelpumpe anzuregen. So trägt man zur Entleerung der überlasteten Venenabschnitte bei», weiss Hügel. Frei verkäufliche Mittel wie Rosskastanienpräparate oder rotes Weinlaub können auch zu einer geringen Reduktion der Beinschwellung beitragen. Eine effektive Therapie bei Schwellneigung stellt zudem das Tragen von Kompressionsstrümpfen dar.

«Neben diesen konservativen Therapiemassnahmen können die Krampfadern auch mittels operativer Verfahren entfernt werden», sagt Hügel. Als Alternative zur Operation stehen heute auch moderne Therapien zur Verfügung, wie die Behandlung mittels Laser oder der Radiofrequenztherapie. Auch das Veröden von Venen hat einen Stellenwert in der Behandlung von Krampfadern. «Personen, die Krampfadern, Symptome oder häufig venentypische Hautveränderungen haben, sollten einen Arzt aufsuchen. Hier kann nach entsprechender Diagnostik die optimale Behandlungsmethode festgelegt werden.»

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