Beschrieben wurde der unglaubliche Fall im britischen Fachblatt «Journal of Neurology Neurosurgery & Psychiatry»: Eine 35-jährige Australierin half einem Familienmitglied beim Umzug – in hautengen Jeans. Gemäss den behandelnden Ärzten packte sie dabei in der Hocke Kisten aus, stundenlang. Dabei habe sie die Jeans «zunehmend als eng und unbequem» empfunden. «Später am Abend hatte sie ein Taubheitsgefühl in ihren Füssen und hatte Schwierigkeiten zu laufen, was zur Folge hatte, dass sie stolperte und hinfiel», so die Mediziner vom Royal Adelaide Hospital.
Besonders verheerend: Die Frau konnte nach dem Sturz nicht mehr aufstehen, und es vergingen mehrere Stunden, bis sie gefunden wurde. Ihre Beine waren so geschwollen, dass sie aus ihrer Jeans herausgeschnitten werden musste. Die Frau konnte danach ihre Knöchel und Zehen nicht mehr richtig bewegen und hatte das Gefühl im unteren Teil der Beine und in den Füssen verloren. Sie musste an einen Tropf gehängt werden. Erst vier Tage später konnte sie wieder normal laufen.
Nach Einschätzung der Ärzte hatten die engen Jeans die Blutzufuhr in die Beinmuskeln abgeschnitten. Zudem wurden Nervenbahnen zum unteren Teil des Beines durch den andauernden Druck geschädigt, was das Taubheitsgefühl in den Beinen erklärt.
Dieser Fall bedeute eine «neue neurologische Komplikation» beim Tragen superenger Jeans, so die Spezialisten. Aufgrund dieses Beispiels warnen sie deshalb davor, zu enge Jeans zu tragen. (SDA/gsc)