Darum fallen wir so leicht auf Anlagebetrüger im Internet rein
Experten warnen vor hinterhältiger Masche

Eine perfide Online-Betrugsmasche sorgt hierzulande für Tausende Geschädigte – mit einer Deliktsumme von über hundert Millionen Franken. Experten der Schweizerischen Kriminalprävention erklären, warum wir so leicht zum Opfer werden – und wie wir uns schützen können.
Publiziert: 08.03.2024 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2024 um 07:39 Uhr
Foto: Getty Images
Dies ist ein bezahlter Beitrag, präsentiert von der Schweizerischen Kriminalprävention

Er war sich so sicher, dass es endlich klappt mit dem grossen Gewinn. Hans-Walter G.* schloss im Internet einen Anlagevertrag mit einer sagenhaften Rendite von 23 Prozent ab. «In kurzer Zeit mein Vermögen verdoppeln», so der 63-Jährige dazu. «Da konnte ich nicht widerstehen.»

Verdacht schöpfte der Frührentner trotz dieser absurd wirkenden Zahl nicht. Denn der Anbieter schaffte es schnell, G.s Vertrauen zu erschleichen. «Er rief mich schon kurz nach der Anmeldung an und wirkte jederzeit höchst kompetent», sagt er. Auch habe er sich zu keiner Sekunde gedrängt gefühlt. «Der Berater empfahl mir sogar, zu Beginn nur eine kleinere Summe zu investieren – um es einfach mal auszuprobieren.» 

Das Geld vermehrte sich rasch, aber …

G. zahlte 250 Franken ein und erhielt Zugang zu seinem «Account». Dort überprüfte er die Performance fortan laufend – und stellte fest, dass sich sein Geld rasch vermehrte. Um seine lukrative neue Anlage zu feiern, beschloss er, den ersten kleineren Gewinn vom Account abzuheben, um seine neue Partnerin zum Essen einzuladen. Das gelang ohne Probleme. G. entschied sich noch am selben Abend, nun umfangreicher zu investieren.

Doch damit begann der Albtraum. Zwar vermehrten sich zunächst auch die höheren Investitionen laut den Angaben auf seinem Account rasch. Viele Gespräche mit dem Berater liessen G. zudem glauben, dass alles in Butter sei. «Er vermittelte mir ein gutes Gefühl. Es fiel mir leicht, weitere Summen zu investieren.»

Vorsicht vor Online-Anlagebetrug

Immer häufiger werben Betrüger für angeblich vielversprechende neue Anlageformen auf ihren angeblichen Handelsplattformen. Doch wer darauf eingeht und investiert, kann nur verlieren. Auf der Website der Schweizerischen Kriminalprävention findest du wertvolle Tipps, worauf du genau achten musst, um nicht zum Opfer eines Online-Anlagebetrugs zu werden. Ein Faltblatt erklärt zudem verständlich, wie diese Art Betrug typischerweise abläuft und was du tun solltest, wenn du bereits Geld an solche Betrüger verloren hast.

Immer häufiger werben Betrüger für angeblich vielversprechende neue Anlageformen auf ihren angeblichen Handelsplattformen. Doch wer darauf eingeht und investiert, kann nur verlieren. Auf der Website der Schweizerischen Kriminalprävention findest du wertvolle Tipps, worauf du genau achten musst, um nicht zum Opfer eines Online-Anlagebetrugs zu werden. Ein Faltblatt erklärt zudem verständlich, wie diese Art Betrug typischerweise abläuft und was du tun solltest, wenn du bereits Geld an solche Betrüger verloren hast.

Als G. jedoch den nächsten Betrag abheben wollte, um damit mit seiner Freundin in die Ferien zu fliegen, ging dies auf einmal nicht mehr. Sofort kontaktierte er seinen Berater. Dieser liess ihn wissen, es habe einen plötzlichen Crash gegeben, und die Gewinne könnten nur gesichert werden, wenn Geld nachgeschossen werde. Das fand G. höchst merkwürdig – und traute der Sache plötzlich nicht mehr so. Doch der Chef des Beraters überzeugte G. dank seiner ruhigen und sachlichen Art schliesslich, weiter dabei zu bleiben, da sich nach dieser kurzen Baisse die Erfolge mit Sicherheit wieder einstellen würden.

Doch daraus wurde endgültig nichts. Irgendwann war klar: Das Geld – fast 20’000 Franken – war verloren. G. war einem Online-Anlagebetrug aufgesessen. 

Viele schämen sich, den Betrug zuzugeben

Kein Einzelfall, wie Tanja Fuchs, Chefin Ermittlungsabteilung Wirtschaftskriminalität der Kantonspolizei Zürich, bestätigt: «Diese Art Betrug nimmt seit einiger Zeit zu. Bereits im Jahr 2022 wurden im Kanton Zürich über 240 Fälle registriert. Allerdings dürfte die Dunkelziffer sehr hoch sein», sagt die Expertin. «Viele Geschädigte zeigen den Betrug nicht an.»

Das Problem: Viele Opfer schämen sich, zuzugeben, dass sie Betrügern aufgesessen sind und zum Teil massiv Geld verloren haben – weil die Angebote vermeintlich so offensichtlich nach Betrug schreien, dass viele gar nicht wahrhaben können, wie einfach sie darauf hereingefallen sind. «Auf den ersten Blick hat vermutlich jede oder jeder das Gefühl: Mir passiert das nicht», erklärt Fabian Ilg, Geschäftsleiter der Schweizerischen Kriminalprävention. «Doch in Zeiten allgemein unsicherer Wirtschafts- und Börsenlage ist es schwierig geworden, erworbenes Vermögen zu sichern, geschweige denn zu vermehren. Viele Anleger/-innen suchen deshalb verstärkt nach neuartigen Anlageformen, die auch in Krisenzeiten scheinbar hohe Rendite versprechen, wie etwa Kryptowährungen. Aber bei Geheimtipps und hohen Renditeversprechen sollten Ihre Alarmglocken läuten», warnt Ilg. «Das riecht doch geradewegs nach Betrug.»

So läuft der Anlagebetrug typischerweise ab

Dass diese Angebote dennoch oft funktionieren, liegt an demselben Prinzip, das viele auch zum Lottospielen animiert, erklärt Beatrice Kübli, Projektleiterin mit Schwerpunkt Cybercrime bei der Schweizerischen Kriminalprävention: «Die Chance, zu gewinnen, ist verschwindend klein. Und doch hoffen alle auf den Jackpot. Mit den hohen Renditen ist es dasselbe: Man weiss, dass es nicht realistisch ist, und doch will man daran glauben. Nur, dass es bei solchen Anlagen im Gegensatz zum Lotto keine Chance gibt, etwas zu gewinnen.»

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«Bei Geheimtipps und hohen Renditeversprechen sollten Ihre Alarmglocken läuten. Das riecht doch geradewegs nach Betrug.»
Fabian Ilg, Geschäftsleiter der Schweizerischen Kriminalprävention SKP
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Nicht zuletzt sorgt der perfide Modus Operandi der Betrüger dafür, dass selbst skeptische Anleger in die Falle tappen. Das Anködern läuft meist über breit gestreute Werbeanzeigen ab, die mit scheinbar attraktiven, schnellen Angeboten glänzen – dazu werden auch vermeintliche Zitate von Prominenten eingebunden, um der angeblichen Seriosität zusätzlichen Vorschub zu leisten. «Das ist alles Humbug», sagt die Präventionsspezialistin. «Prominente verraten sicher keine Anlagetipps vor laufendem Mikrofon und Kamera, weder absichtlich noch aus Versehen.»

Die meisten Online-Kriminellen beherrschen zudem das sogenannte Social Engineering. Damit ist eine besonders heimtückische Form von Manipulation gemeint. «Sie zielt darauf ab, Menschen dazu zu bewegen, vertrauliche Daten preiszugeben oder auch gewagte Entscheide zu treffen», erklärt Kübli. «Dabei werden die Gutgläubigkeit, die Hilfsbereitschaft, der Respekt vor Autorität oder eine Unsicherheit, kurz das grundlegende Vertrauen in andere Personen, psychologisch geschickt ausgenutzt.» 

Bei hohen Renditen sollten immer die Alarmglocken läuten

Die Betrüger gehen davon aus, dass beim Gegenüber noch eine gewisse Skepsis vorherrschen könnte, und empfehlen ihnen deshalb nur kleinere Summen – quasi zum Ausprobieren. «Ihnen wird vorgegaukelt, frank und frei entscheiden zu können», so Kübli. «In der Folge stellen die Anleger fest, dass sich die investierte Summe wacker vermehrt, was viele überzeugt, gleich noch mehr zu investieren.»

Der Trick mit dem einmaligen Abheben eines kleinen Betrags sei schliesslich der entscheidende Kniff, um sich das Vertrauen der arglosen Anleger zu erschleichen. «Wäre das nicht möglich, würde das Opfer vermutlich bald merken, dass etwas nicht stimmt», sagt die Expertin. «Die Kriminellen wollen aber, dass erst richtig viel Geld investiert wird, bevor die Sache auffliegt. Daher zahlen sie anfangs noch kleinere Beträge aus.»

Das musst du beachten

Online-Anlagebetrug kann so ablaufen wie im Beispiel dieses Artikels, aber auch anders. Am Anfang kann ein Inserat oder Zeitungsartikel stehen, der Tipp einer Internetbekanntschaft oder anderes mehr. Misstrauisch werden solltest du immer, wenn ein schneller, beachtlicher Gewinn versprochen wird und wenn Zeitdruck besteht.

Generell gilt:

  • Schnelles Geld ohne Verlustrisiko ist eine Illusion!
  • Niemand verrät «Geheimtipps» öffentlich im Internet. Wer für einen Geheimtipp Werbung machen muss, hat keinen.
  • Niemand teilt ungefragt vielversprechende Anlagestrategien mit völlig unbekannten Personen. Warum sollte er?
  • Anlagetipps, die mit prominenten Persönlichkeiten beworben werden, sind in aller Regel gefälscht und dienen nur als Köder. Die Prominenten haben meistens keine Ahnung, dass mit ihnen Werbung gemacht wird.
  • Vertraue nie jemandem Geld an, den du nur virtuell kennst.
  • Gewähre nie jemandem, den du nur virtuell kennst, einen Fernzugriff auf deinen Computer (mittels Fernwartungssoftware wie TeamViewer, AnyDesk, Supremo etc.).
  • «Nicht gutes Geld dem schlechten nachwerfen!»: Drohende Totalverluste können nicht abgewendet werden, indem man immer neues Geld nachschiesst.

Quelle: skppsc.ch

Online-Anlagebetrug kann so ablaufen wie im Beispiel dieses Artikels, aber auch anders. Am Anfang kann ein Inserat oder Zeitungsartikel stehen, der Tipp einer Internetbekanntschaft oder anderes mehr. Misstrauisch werden solltest du immer, wenn ein schneller, beachtlicher Gewinn versprochen wird und wenn Zeitdruck besteht.

Generell gilt:

  • Schnelles Geld ohne Verlustrisiko ist eine Illusion!
  • Niemand verrät «Geheimtipps» öffentlich im Internet. Wer für einen Geheimtipp Werbung machen muss, hat keinen.
  • Niemand teilt ungefragt vielversprechende Anlagestrategien mit völlig unbekannten Personen. Warum sollte er?
  • Anlagetipps, die mit prominenten Persönlichkeiten beworben werden, sind in aller Regel gefälscht und dienen nur als Köder. Die Prominenten haben meistens keine Ahnung, dass mit ihnen Werbung gemacht wird.
  • Vertraue nie jemandem Geld an, den du nur virtuell kennst.
  • Gewähre nie jemandem, den du nur virtuell kennst, einen Fernzugriff auf deinen Computer (mittels Fernwartungssoftware wie TeamViewer, AnyDesk, Supremo etc.).
  • «Nicht gutes Geld dem schlechten nachwerfen!»: Drohende Totalverluste können nicht abgewendet werden, indem man immer neues Geld nachschiesst.

Quelle: skppsc.ch

Doch wie kann man sich gegen diese besonders skrupellose Art von Betrug schützen? «Ein gesundes Mass an Misstrauen ist hier die einzige Gegenmassnahme», sagt Beatrice Kübli. «Insbesondere gegenüber Personen, die man nur aus dem Internet kennt.» Tanja Fuchs rät, nur zu investieren, wenn man genau wisse, worin man investiere. «Sprechen Sie sich mit dem Bankberater Ihres Vertrauens ab, denn oft locken hohe Renditen, die zu schön sind, um wahr zu sein, und man hat es in der Regel mit Betrügern zu tun.»

Wer nicht sicher ist, ob er gerade Opfer eines Online-Anlagebetrugs wird, kann sich an die Spezialisten der Schweizerischen Kriminalprävention wenden (siehe Box). Wer bereits einen Betrugsfall zu beklagen hat, sollte diesen unbedingt bei der Polizei zur Anzeige bringen, wie Expertin Kübli betont. «Das ist so wichtig! Nur mit einer Anzeige sind Ermittlungen möglich, und ohne Ermittlungen können sich die Kriminellen weiterhin frei bewegen und ihr Unwesen treiben.»

*Name geändert

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Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.

Kontakt: E-Mail an Brand Studio

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