Mit diesen Hausmitteln spriessen deine Pflanzen
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Gratis-Dünger aus dem Haushalt:Mit diesen Hausmitteln spriessen deine Pflanzen

Pflanzenkohle ist perfekter Langzeitdünger
Das Urwissen der Inkas hilft dem Garten

Schon die Inkas haben mit Pflanzenkohle ihre Erde fruchtbar gemacht: Wie das auch im Stadtgarten und auf dem Balkon funktioniert, erklärt Scarlet Allenspach von Urbanroots.
Publiziert: 22.08.2023 um 12:30 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2023 um 12:30 Uhr
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Pflanzenkohle gibt Pflanzen Power: Scarlet Allenspach von Urbanroots erklärt, wie es geht.
Foto: Thomas Meier
Katja Richard

Der heisse und trockene Sommer, dann wieder heftige Regenfälle – darunter leiden Böden und Pflanzen: Pflanzenkohle gibt ihnen wieder Power. «Die indigenen Völker im Amazonas kannten die Kraft des natürlichen Kreislaufs von Feuer und nährstoffreicher Erde», sagt Scarlet Allenspach (34) von Urbanroots. «Dieses Wissen wenden wir heute in der Permakultur an, wichtig ist, dass man die Kohle zuerst auflädt, bevor man sie mit der Erde vermischt.»

So schlimm ein Waldbrand im Moment ist, aus der verbrannten Erde wird in Zukunft ein besonders fruchtbarer Boden. Denn die verkohlten Bäume, Büsche und Bodendecker – also die Pflanzenkohle – bilden die Basis für «Terra preta», portugiesisch für «Schwarze Erde». Nährstoffe werden in der Pflanzenkohle über mehrere Jahre gespeichert, bis heute sind diese uralten Pflanzenkohleschichten im Urwald des Amazonas zu sehen.

Kohle mit Kompost aktivieren

Bei uns ist «Terra preta» erst seit den 1960er-Jahren bekannt. Forscher fanden heraus, dass die indigene Urbevölkerung die nährstoffreiche und tiefschwarze Erde selber herstellte: Die Holzkohle aus ihren Feuerstellen vermischten sie mit Kompost, tierischen und menschlichen Fäkalien und brachten sie auf ihren Feldern aus.

Pflanzenkohle speichert Nährstoffe, Wasser und CO2 im Boden. Und sie bietet erwünschten Mikroorganismen ein optimales Zuhause. «Dafür muss sie jedoch zuerst aktiviert werden, am besten mit Kompost», erklärt Allenspach. «Man kann die Kohle einfach in einem Verhältnis von einem bis zwei Drittel dem Kompost und Wasser beimischen. Dort darf auch gern Mist von Hühnern, Kaninchen, Hamster mit rein.» Die Kohle kann sich so mit Nährstoffen vollsaugen: «Wenn der Kompost reif ist, wird er wie gewohnt unter die Garten- und Topferde gemischt.»

Wer keinen Kompost hat, kann die Pflanzenkohle mit einem gekauften, flüssigen Biodünger aufladen, der im Verhältnis von ca. 1:20 verdünnt wird. Ein wichtiger Hinweis von Allenspach: «Pflanzenkohle muss immer zuerst aufgeladen werden. Wenn man sie einfach so unter die Erde mixt, saugt sie die vorhandenen Nährstoffe auf und nimmt sie dem Gemüse und Pflanzen weg.» Nicht geeignet ist Grillkohle, da sie oft Schadstoffe von pestizidbehandeltem Holz enthält.

Bei Urbanroots kannst Du die Pflanzenkohle bestellen.

So einfach kann Gärtnern sein

Wie kann man auch als Gartenneuling ein kleines Stück Erde nutzvoll begrünen? Gartenexpertin Scarlet Allenspach gibt Tipps und Tricks rund ums Thema Garten.

Mehr findest du in unserem Dossier «Im Beet mit Blick»

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