Grün überwintern
Pflanzen haben nicht gern kalt

Die Temperaturen sinken. Höchste Zeit, die Topfpflanzen einzuwintern. Wir sagen euch, worauf ihr achten müsst, damit euer Grün 2024 einen nächsten Frühling erlebt.
Publiziert: 20.10.2023 um 17:55 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2023 um 17:57 Uhr
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Die meisten Pflanzen vertragen eine Nacht mit leichtem Frost locker..
Robert Bösiger

Kübelpflanzen sind wie wir: Sie mögen es, an der frischen Luft zu sein. Aber mittlerweile ist die Luft nicht mehr nur frisch, sondern kalt. Es wird also Zeit, die Kübelpflanzen einzuwintern. Schlechtes Gewissen ist noch ­keines angesagt, falls ihr es nicht schon getan habt. Die meisten Pflanzen vertragen eine Nacht mit leichtem Frost locker. Das Timing ist aber perfekt, wie unser Tipp Nummer eins beweist:

1

Möglichst spät ins Winterquartier, möglichst früh wieder raus

Für viele Kübelpflanzen ist die Zeit im Winterquartier mit Stress verbunden: falsche Temperaturen, ungünstige Lichtverhältnisse, schlechte Luft. Ihre Kübelpflanzen danken es Ihnen, wenn die Über­winterungszeit so kurz wie möglich ausfällt. Dies gilt übrigens auch fürs Einpacken mit Vlies, wenn man die Pflanzen draussen an einem geschützten Ort belässt.

2

Pflanzen dürfen nicht austrocknen

Paradoxerweise erfrieren viele Pflanzen über den Winter nicht – sie vertrocknen! Tatsächlich brauchen die Pflanzen auch im Winter hie und da etwas Wasser. Aber nicht zu viel, denn das führt zu Staunässe und diese zu Krankheiten. Bleiben die Pflanzen draussen, sollte bei Tauwetter gegossen werden. Vor allem Immergrüne und Nadelgehölze in Gefässen oder an exponierten Stellen wie Steingarten oder Böschungen brauchen auch im Winter genügend Wasser.

3

Je wärmer überwintert wird, desto heller muss der Standort sein

Die meisten Pflanzen schätzen es nicht, wenn sie des Winters im Dunkeln schmoren. Es gilt: Je dunkler und wärmer das Winterquartier, desto stärker zehrt die Pflanze an ihren Reserven, die ihr dann im Frühjahr fehlen, um wieder aufblühen zu können. Zudem kann die Pflanze – weil geschwächt – von Schädlingen befallen werden. Vor allem die trockene Luft im Haus lässt Milben und Läuse grosszügig vermehren.

4

Kein «Aus den Augen, aus dem Sinn»


Damit ihr im Frühling beim Herausholen der Pflanzen an die frische Luft ­keinen Schreck erleben, sind regelmässige Kontrollen den Winter durch wichtig. Prüft, wie es um den Gesundheitszustand steht, ob die Pflanze etwas Wasser benötigt, ob man sie – wenn draussen – an wärmeren Tagen auch mal auspacken könnte. Das Überwintern im Wintergarten bietet natürlich Vorteile. Die Pflanzen kriegen dort mehr Licht und Wärme ab. Das heisst gleichzeitig, dass ihr mehr Wasser geben und zwischendurch Schädlingskontrollen durchführen müsst. Ist der Wintergarten nicht heizbar, können die Temperaturen bei lang anhaltendem Frost unter den Gefrierpunkt sinken. 

Das mögen nur abgehärtete Kübelpflanzen wie Tessinerpalmen, Oliven und Kamelien. Das sind gleichzeitig auch jene, die spät ins Winterquartier wollen. Wintergärten, in denen die Temperatur nie unter fünf Grad Celsius sinkt, sind geeignet für ­Oleander, Rosenstämmchen, Eukalyptus, Dattelpalme und Zitruspflanzen, aber auch für Zimmerpflanzen wie Yucca, Hibiskus, Margerite, Passionsblume, Bananen- ­sowie Drachenbaum, für Kakteen, Sukkulenten (zum Beispiel Aloe vera) oder Orchideen. Weil die wenigsten einen Wintergarten haben, weichen viele in die Waschküche, das Treppenhaus oder den Keller aus. Doch auch hier gilt: Möglichst hell soll es sein und nicht zu warm. Als ideal gelten zehn Grad Celsius. Möglich ist auch, die Pflanzen in ein betreutes Winterasyl zu geben.

Die Wurzeln sind am empfindlichsten, ob im Topf oder im Garten

Alle Pflanzen danken es, wenn man die Wurzeln schützt, zum Beispiel mit einem Mulchmaterial, wie Chinaschilfhäcksel, Holzschnitzel und -wolle gemacht werden, mit Kokosmatten oder Vlies. Auch trockene Blätter von Laubbäumen oder Tannenreisig helfen.

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Morgennebel und zunehmend fallende Blätter kündigen den Herbst an. Damit stehen wieder einige Arbeiten im Garten und auf der Terrasse an.

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