Garten-Expertin gibt Tipps für die optimalste Kräuter-Ernte
So schneidest du Peterli, Basilikum und Co. richtig

Gartenfreunde aufgepasst: Jetzt ist die Zeit, um eigene Küchenkräuter zu ernten. Wer seinen Rosmarin, Salbei, Dill und Peterli richtig schneidet, kann dabei die Ernte maximieren. Garten-Expertin Gudrun Ongania verrät, wie das geht.
Publiziert: 06.08.2024 um 16:50 Uhr
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Aktualisiert: 06.08.2024 um 17:12 Uhr
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Valentin RubinRedaktor Service

Wer seine Küchenkräuter richtig zuschneidet und erntet, regt das Wachstum der Pflanzen an und kann über den ganzen Sommer mehr davon ernten. Wie Schnittlauch, Rosmarin, Basilikum, und Co. am besten geschnitten werden, weiss Gudrun Ongania (43), Gründerin und Geschäftsführerin der Urban-Gardening Firma Veg and the City. Ihre Tipps für eine reichhaltige Ernte der beliebtesten Küchenkräuter.

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Von der Unternehmensberaterin zum Garten-Profi

Gudrun Ongania (43) war in der Unternehmensberatung tätig, bevor sie das Gärtnern zu ihrem Beruf gemacht hat. Im Jahr 2012 hat sie «VEG and the City» gegründet, mit dem Ziel, Städte zu begrünen. Seither bietet sie zusammen mit ihrem Team Kurse für Urban-Gardening-Anfänger an und hilft unter anderem bei der Bepflanzung von Gärten und Balkonen. Sie lebt mit ihrem Partner und ihren zwei Kindern in Feusisberg SZ.

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Gudrun Ongania (43) war in der Unternehmensberatung tätig, bevor sie das Gärtnern zu ihrem Beruf gemacht hat. Im Jahr 2012 hat sie «VEG and the City» gegründet, mit dem Ziel, Städte zu begrünen. Seither bietet sie zusammen mit ihrem Team Kurse für Urban-Gardening-Anfänger an und hilft unter anderem bei der Bepflanzung von Gärten und Balkonen. Sie lebt mit ihrem Partner und ihren zwei Kindern in Feusisberg SZ.

1

Basilikum

«Basilikum schneidet man am besten stets über einer Blattgabelung zurück. Dort spriessen dann jeweils zwei neue Blätter, die in wenigen Wochen zu neuen Trieben heranwachsen. So kann aus einem einzigen Basilikum-Stängel eine kräftige und buschige Pflanze heranwachsen. Fatal wäre es dagegen, immer nur einzelne Blätter von den Stängeln zu zupfen. Die Blätter wachsen dort nicht mehr nach und die Pflanze stirbt bald ab.»

Basilikum gibt es in diversen Grössen und Farben. Schneiden sollte man aber jede Sorte gleich.
Foto: Shutterstock
2

Minze

«Minze sollte ähnlich wie Basilikum geerntet werden: Stets über einer Blattgabelung, damit daraus wiederum zwei neue Triebe wachsen können. Das macht die Pflanze buschig und kräftig. Allerdings ist Minze deutlich robuster als Basilikum. Man kann auch ganze Stängel ernten, ohne dass die Pflanze abstirbt. Wegen des starken Wurzelsystems wachsen immer neue Triebe aus der Erde. Bei der Minze-Ernte kann man also fast nichts falsch machen.»

Minze ist sehr robust und wächst kräftig. Daher sollte man sie nach Möglichkeit stets im Topf pflanzen, damit sie sich nicht zu stark ausbreitet.
Foto: Getty Images
3

Peterli

«Ähnlich wie bei der Minze kann man beim Peterli auch ganze Stängel abschneiden. Besonders gut wächst die Pflanze aber dann, wenn man sie jeweils knapp über Blattverzweigungen zurechtschneidet. Für ein besonders buschiges Kraut empfiehlt es sich, Peterli stets von aussen nach innen zu ernten.»

Petersilie ist eines der beliebtesten Küchenkräuter überhaupt und passt zu sehr vielen Speisen. Noch dazu ist die Pflanze relativ anspruchslos.
Foto: Getty Images
4

Rosmarin, Thymian und Oregano

«Rosmarin, Thymian und Oregano sind allesamt winterharte und anspruchslose Küchenkräuter. Am besten, man erntet sie jeweils von oben nach unten, schneidet die Spitzen der Triebe ab. Das verhindert, dass die Triebe der Pflanze vollständig verholzen und in der Konsequenz kahl werden. Für optimales Wachstum schneidet man die Triebe stets knapp über dem verholzten unteren Teil. So bleiben grosse Teile des Triebes grün und frisch und können kräftig nachwachsen, sodass die Pflanze buschig bleibt. Schneidet man hingegen ins Holz, kann am Trieb nichts mehr nachwachsen.»

Thymian immer oberhalb der verholzten Triebe schneiden – so wie Rosmarin und Oregano auch.
Foto: Getty Images
5

Salbei

«Salbei hat die gleichen Eigenschaften wie Rosmarin, Thymian und Oregano: Das Kraut ist winterhart und tendiert dazu, zu verholzen. Deshalb sollte man das Kraut im Idealfall ebenfalls von oben nach unten ernten, stets über dem bereits verholzten Teil. Wer allerdings einmal nur wenige Blätter braucht, kann auch einzelne Blätter abzupfen. Das schadet der Pflanze nicht.»

Ganze Triebe oder nur einzelne Blätter ernten? Beim Salbei geht beides.
Foto: Getty Images
6

Schnittlauch

«Schnittlauch verholzt im Gegensatz zu Rosmarin, Thymian, Oregano und Salbei nicht, ist aber ebenso winterhart. Im Winter und Frühjahr geht er zwar stark ein und wird braun, er erwacht im Frühjahr aber von alleine wieder zum Leben und wächst nach. Das Kraut ist dermassen unkompliziert, dass es egal ist, wie man es zurückschneidet und erntet. Die einzelnen Stängel wachsen nach. Gleichzeitig bilden sich laufend neue Triebe aus der Erde.»

7

Dill

«Dill ist ein anspruchsvolles Kraut. Zuschneiden und ernten sollte man die Pflanze erst, wenn ihre Triebe eine Grösse von 15 Zentimetern oder mehr erreicht haben. Am besten, man schneidet dabei jeweils nur die Dillspitzen ab. Ganze Dill-Triebe kann man dann ernten, wenn man das Kraut trocknen und lagern will. Schneidet man die Pflanze aber zu fest zurück, wächst sie unter Umständen nicht mehr gut nach.»

Dill ist anspruchsvoll und heikel. Schneidet man ihn zu sehr zurück, geht er ein.
Foto: Getty Images
So einfach kann Gärtnern sein

Wie kann man auch als Gartenneuling ein kleines Stück Erde nutzvoll begrünen? Gartenexpertin Scarlet Allenspach gibt Tipps und Tricks rund ums Thema Garten.

Mehr findest du in unserem Dossier «Im Beet mit Blick»

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