Test: Bloodborne
Hier schwitzen Gamer Blut und Wasser

Das Action-Rollenspiel «Bloodborne» benötigt Zeit, Hingabe und eine kleine masochistische Ader. Dafür wird man mit einem der besten Games auf der PS4 gelohnt. Wir sind durch die Stadt Yharnam gestorben.
Publiziert: 14.04.2015 um 17:05 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:01 Uhr
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Von Martin Steiner

Darum gehts
Auf der Suche nach einem Heilmittel verschlägt es den Helden des Spiels in die gothisch anmutende Stadt Yharnam. Allerdings hat sich dort ein Grossteil der Bevölkerung in Monster verwandelt. Auch die sich in ihren Häusern versteckenden Überlebenden heissen den Fremden nicht gerade willkommen. Zum Glück findet der Held im Traum des Jägers, einer Parallelsphäre, Unterstützung. Dort steht ihm der Alt-Jäger Gherman mit Rat und Tat zur Seite, und auch die ersten Waffen und Rüstungsteile bekommt der angehende Bestienschlächter dort mit auf den Weg.

Das hat uns gefallen
Wer die «Dark Souls»-Reihe kennt, dürfte sich in «Bloodborne» schnell heimisch fühlen. Auch im neuen Spiel von From Software aus Japan geht es knüppelhart zur Sache. Besonders zu Beginn stellt jede Gegnergruppe eine Herausforderung dar, und auch bei den Bosskämpfen sind öfters viele Anläufe nötig, bis die Gegner im Staub liegen.

Trotzdem verzeiht «Bloodborne» mehr Fehler als die vorherigen Spiele. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen hinterlassen die Gegner sehr oft Heilmittel, von denen der Jäger bis zu 20 mitschleppen kann. So steht man, sofern man sich in Notsituationen etwas Abstand verschaffen kann, relativ schnell wieder mit voller Lebensenergie da. Zum anderen kann man sich mit erfolgreichen Attacken für kurze Zeit einen Teil des verlorenen Lebensbalkens wieder vom Monster «zurückholen». Kommt dazu, dass das neue Spiel einen nach dem Tod nicht noch zusätzlich mit verringerter maximaler Lebensenergie zurücklässt. Kurzum: «Bloodborne» ist um einiges nachgiebiger als die «Souls»-Spiele. Trotzdem ist das Game kein lockerer Spaziergang, sondern bietet auch erfahrenen Kämpfern eine knackige Herausforderung.

Im ganzen Spiel sind rund zehn verschiedene Waffen zu finden, die sich ein- oder zweihändig bedienen lassen. Letztere Variante bedeutet zwar grösseren Schaden. Dafür kann man mit der einhändigen Methode in der linken Hand noch eine Schusswaffe mitführen, mit der sich feindliche Angriffe mit gutem Timing unterbrechen lassen. Im Verlaufe des Tests kamen wir mit der zweihändigen Variante besser zurecht, obwohl diese mehr gut getimte Ausweichmanöver benötigt, als wenn man mit einer Knarre unterwegs ist. Dafür sind die Schusswaffen je nach Gegnerattacke nicht immer ganz zuverlässig. Trotzdem: Die Kämpfe sind hervorragend gestaltet und einer der Gründe, warum man immer wieder zum Spiel zurückkommt.

Der andere Grund ist die Gamewelt selbst. Yharnam und Umgebung sind vom Leveldesign her eine Meisterleistung. Dank den vielen einprägsamen Punkten findet man sich schnell zurecht. Um schneller voranzukommen, gibt es viele Abkürzungen und Laternen, die als Wiedereinstiegspunkte aus dem Traum des Jägers dienen. Dort lassen sich auch die für getötete Gegner erhaltenen Blutkonserven gegen Level-Steigerungen oder benötigte Items eintauschen.

Das hat uns genervt
Um von einer Laterne zu einer anderen zu gelangen, muss man jedes Mal den Umweg über den Traum des Jägers nehmen, bevor man sich von dort aus zum gewünschten Ort teleportieren kann. Dies ist zusätzlich jedes Mal mit zwei längeren Ladebildschirmen verbunden. Diese Lösung ist ziemlich umständlich und nimmt dem Game öfters mal einiges an Drive.

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Fazit

Egal ob Atmosphäre, Leveldesign, Kämpfe oder Spieler-Motivation: «Bloodborne» kann in fast allen Punkten vollends überzeugen. Zudem ist das Game etwas einsteigerfreundlicher als die teils sehr garstigen «Souls»-Teile, ohne allerdings deren Ideale mit den methodischen Kämpfen und dem hohen Schwierigkeitsgrad zu verraten. Auch dank der stimmungsvollen Optik ist «Bloodborne» das beste Spiel von From Software – und vielleicht auch der aktuellen Konsolengeneration.

Wertung: 10 von 10 mit Blut bezahlten Erfolgserlebnissen

Bloodborne, für PS4, ab 16 Jahren

Egal ob Atmosphäre, Leveldesign, Kämpfe oder Spieler-Motivation: «Bloodborne» kann in fast allen Punkten vollends überzeugen. Zudem ist das Game etwas einsteigerfreundlicher als die teils sehr garstigen «Souls»-Teile, ohne allerdings deren Ideale mit den methodischen Kämpfen und dem hohen Schwierigkeitsgrad zu verraten. Auch dank der stimmungsvollen Optik ist «Bloodborne» das beste Spiel von From Software – und vielleicht auch der aktuellen Konsolengeneration.

Wertung: 10 von 10 mit Blut bezahlten Erfolgserlebnissen

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