«Shadow of the Beast» im Test
Dieses Monster leidet an Altersschwäche

Mit «Shadow of the Beast» kehrt ein Amiga-Klassiker in neuem Gewand zurück auf die Bildfläche. Leider stellt sich das titelgebende Monster während unseres Tests auf der PS4 ziemlich ungeschickt an.
Publiziert: 24.05.2016 um 16:36 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 21:40 Uhr
Martin Steiner

Trailer zu «Shadow of the Beast»

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Übersicht

1989 erschien auf dem Daddel-Rechner Amiga von Commodore das erste «Shadow of the Beast». Neben seinem gewaltigen Schwierigkeitsgrad war das herausstechende Merkmal die für damalige Verhältnisse starke Optik. So war es eines der ersten Spiele, die das sogenannte Parallax-Scrolling benutzten. Dabei bewegen sich verschiedene Hintergrundebenen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit über den Bildschirm, was der komplett in 2D gehaltenen Grafik eine gewisse Tiefe verleiht. 17 Jahre später sind 3D-Grafiken Standard. Wir haben getestet, ob das Game sein fehlendes Alleinstellungsmerkmal mit spielerischer Brillanz wettmacht.

Screenshots zu «Shadow of the Beast»

1/22

Das hat uns gefallen

Obwohl sich das Game nun in 3D zeigt, spielt es sich wie ein Sidescroller. Sprich: Das titelgebende Beast kann sich nach links, rechts, oben und unten, aber nicht nach vorne und hinten bewegen. So orientiert sich das Spiel tatsächlich am Amiga-Klassiker, der sich übrigens als Goodie freischalten und in Original-Grafik spielen lässt.

Das Highlight des Spiels sind die Kämpfe. In den insgesamt sieben Kapiteln laufen bis zu zehn Mal verschiedene Gegner von links und rechts auf das Monster zu. Hier gilt es oft zu entscheiden, welche Seite nun mehr Priorität geniesst. Neben den normalen Klauenattacken gibt es auch einige Spezialangriffe. Wird ein Gegner betäubt, kommen auf der entsprechenden Seite auch die dahinter stehenden Feinde ins Stocken. Mit weiteren Attacken lässt sich die Gesundheitsanzeige wieder auffrischen. Oder das Biest hüpft über die Gegner hinweg, um ihnen in den Rücken zu fallen. Hat man zusätzlich die Blutanzeige aufgefüllt, können in einem Minispiel mit perfektem Timing gleich mehrere Gegner ohne Zeitverlust ausgeschaltet werden. Nur wer die richtigen Mittel zum richtigen Zeitpunkt einsetzt, kommt hier unbeschadet aus den Kämpfen.

Bei jedem Kampf erhält man eine Punkte-Bewertung, die sich vor allem danach richtet, wie viele Schläge man austeilen konnte, ohne einen Angriff zu kassieren. Denn so erhöht sich ein Multiplikator, der sich bis zum Ende des Gefechts quasi endlos nach oben schrauben lässt. Wer dabei seine Feinde betäubt, bekommt einen zusätzlich Bonus. Mit den eingefahrenen Punkten lassen sich die Fähigkeiten verstärken, was die Jagd nach noch höheren Zahlen vereinfacht. Das motiviert zusätzlich dazu, den eigenen Highscore immer wieder brechen zu wollen.

Das hat uns genervt

Während die Kämpfe ein voller Erfolg sind, ist der Rest des Spiels das pure Gegenteil. Die viel zu häufigen Hüpfpassagen leiden an einer ungenauen Steuerung. Hier hat man öfters das Gefühl, dass das Monster seinen eigenen Willen hat, anstatt dass es den Spielereingaben gehorchen wurde. Mit den vielen sofort tödlichen Fallen, die sich in den späteren Abschnitten befinden, kann das Game zur absoluten Qual werden.

Auch das Leveldesign wirkt manchmal so, als wäre es von einem Monster erschaffen worden. So wird man teilweise so oft hin und her teleportiert, dass die Übersicht komplett verloren geht. Kommt dazu, dass besonders das zweitletzte Level so verzweigt und verworren ist, dass hier das ansonsten gelungene Tempo komplett aus dem Spiel genommen wird. Zudem gibt es öfters Zeitlimits, innerhalb derer man vom gedrückten Schalter zum weit entfernten Tor gelangen muss, was mit der missratenen Steuerung meistens zu einer reinen Glückssache wird – besonders weil die Zeit äusserst knapp gesetzt ist. Hier wirkt das Spiel, als wollte man die kurze Spielzeit von knapp drei Stunden künstlich in die Länge ziehen.

Fazit

Während die ersten Abschnitte – mit vielen Kämpfen – durchaus zu unterhalten wissen, gibt es später Umgebungen, die man sich nur mit viel gutem Willen noch ein zweites Mal antun möchte. Anstatt auf die Stärken zu setzten, legt einem «Shadow of the Beast» vor allem durch die unpräzise Steuerung unnötig viele Steine in den Weg. Wir haben nichts gegen knifflige Spiele – nur kommt hier der schwierige Teil immer während der langweiligsten Teilen des ziemlich kurzen Abenteuers.

Wertung: 5 von 10 träge reagierenden Monstern

Shadow of the Beast, für PS4, ab 18 Jahren

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