«Ratchet & Clank» im Test
Diese Helden sorgen für Krawall im All

Parallel zum Kinofilm ist nun auch ein Remake des allerersten «Ratchet & Clank»-Games aus dem Jahr 2002 erschienen. Dank einer kompletten Überarbeitung fühlt es sich aber wie ein neues Spiel an – und ein tolles noch dazu.
Publiziert: 04.05.2016 um 16:23 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:00 Uhr
Martin Steiner

Trailer zu «Ratchet & Clank»

Trailer zu «Ratchet & Clank»
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:Trailer zu «Ratchet & Clank»

Übersicht

Der pelzige Lombax Ratchet arbeitet auf dem Planeten Veldin für seinen Adoptiv-Vater Grim als Mechaniker und repariert dort Raumschiffe. Allerdings fühlt er sich zu Höherem geboren. So möchte er als Held in die Geschichte eingehen. Das Schicksal hilft dabei etwas nach. Bei einem Schiffswrack entdeckt er einen kleinen Roboter, der quasi als Fehlpressung die Flucht aus einer Fabrik für Kriegsmaterial ergriffen hat. Denn auf dem Planeten Quartu entsteht eine riesige mechanische Armee, die bald die ganze Galaxie bedroht.

Screenshots zu «Ratchet & Clank»

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Das hat uns gefallen

Auch wenn «Ratchet & Clank» auf dem allerersten Spiel basiert, kommt es wie ein komplett neues Spiel daher. Das Grundgerüst der Geschichte ist zwar gleich geblieben. Erzählt wird diese mit Zwischensequenzen, die man auch direkt für den Kinofilm verwendet hat. Auch sonst überzeugt das Spiel mit einer starken Inszenierung. So kann die Ingame-Grafik in Sachen Animation und Detailreichtum schon fast mit den vorberechneten Szenen des Films mithalten. Und während der actionreichen Ballereien fegt ein wahres Effekte-Gewitter über den Bildschirm.

Das Game gestaltet sich als abwechslungsreiche Mischung aus Kampf- und Hüpfabschnitten mit Ratchet als Protagonisten. Dazu kommen einige von Clank bestrittene Rätselpassagen. Typisch für die Reihe sind die vielseitigen Waffen, mit denen Ratchet den Robogegnern einheizt. Fürs Remake hat man sich einige neue Wummen einfallen lassen. Der Verpixler verwandelt die Gegner zum Beispiel in pixelige 2D-Objekte, bevor sie in kleine Würfel zerfallen. Jede Waffe lässt sich durch Gebrauch aufleveln, damit sie zusätzlichen Schaden verursacht. Mit gefundenen Raritanium-Kristallen kann Ratchet zudem Munitionskapazität, Reichweite und die Nachladegeschwindigkeit erhöhen. Dabei reicht das gefundene Material aber nicht, um alle 15 Waffen komplett auszubauen. So muss man sich entscheiden, welche Knarren einem am besten liegen und auf welche Art man sie aufbauen will.

Ausgezeichnet ist das Leveldesign: Die verschiedenen Planeten bieten eine Mischung aus linearen Abschnitten und offenen Welten, die sich zum Beispiel mit Hilfe von Ratchets Raketenrucksack frei erkunden lassen. Besonders «Komplettionisten» kommen hier auf ihre Kosten. Wer alle versteckten goldenen Schrauben oder weiteren Geheimnisse entdecken will, erreicht schnell eine ziemlich lange Spielzeit. Aber auch reine Storygamer ohne Entdeckungsdrang sind mit rund zehn Stunden gut bedient. Zudem kann man im Herausforderungsmodus das Game in einem höheren Schwierigkeitsgrad mit sämtlichen bereits im Inventar vorhandenen Waffen nochmals von vorne beginnen.

Das hat uns genervt

Trotz der tollen Inszenierung merkt man der Geschichte ihr Alter an. So bleibt das Remake  vergleichsweise humorlos, wobei man vor allem mit Captain Qwark damals noch nicht wusste, ob man ihn als halbwegs ernstzunehmende Führungsperson oder als reinen Slapstick-Charakter darstellen wollte. Aber auch die beiden Protagonisten hatten in dieser Beziehung schon charismatischere Auftritte.

Bei den Rätselabschnitten mit Clank gilt es, mit einer vorhandenen Anzahl von noch kleineren Robotern Brücken und Trampoline zu bauen oder Stromgeneratoren zu versorgen. Dabei muss man oft eine klare Reihenfolge einhalten, weil sich sonst der Abschnitt nicht bewältigen lässt. Diese Abschnitte sind nicht schlecht, aber oft etwas zu lange und komplex geraten – was nicht so recht zum action- und temporeichen Gameplay passt.

Fazit

So schlecht das erste Game als Kinofilm funktioniert (den kann man getrost als misslungenes Experiment abhaken), so toll spielt sich das dazu passende Spiel. Wer bei der etwas lahmen Story ein Auge zudrückt, bekommt ein hervorragend inszeniertes und äusserst abwechslungsreiches Abenteuer, bei dem auch Entdecker auf ihre Kosten kommen. Besonders stark: Obwohl man hier mit Comicwummen um sich ballert, ist das Gunplay spektakulärer und befriedigender als in vielen normalen Shootern. «Ratchet & Clank» bietet zwar nichts grundlegend Neues, ist aber auch dank des hervorragenden Leveldesigns eine der besten Ausgaben der Reihe.

Wertung: 9 von 10 zu Schrotthaufen verarbeitete Roboter

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