«Persona 5» kaufen
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Darum gehts bei «Persona 5»
Als der vom Spieler benannte Held eines Abend nach Hause geht, sieht er, wie ein Mann eine junge Frau belästigt. Beherzt greift er ein. Dummerweise handelt es sich beim Täter um einen einflussreichen Politiker. Natürlich gelingt es diesem, den jugendlichen Protagonisten wegen Körperverletzung verurteilen zu lassen. Auf Bewährung, muss er zur Shujin-Highschool nach Tokio wechseln. Und dort steht nicht alles zum Besten. Der Sportlehrer kann sich etwa aufgrund seines Erfolgs mit dem Volleyball-Team alles herausnehmen. So beginnt er, seine Schüler körperlich zu züchtigen und sexuell zu belästigen. Schon bald beginnt die Lage zu eskalieren.
Trailer zu «Persona 5»
Gameplay: So spielt sich «Persona 5»
Das hat uns gefallen
Das Spiel ist in zwei etwa gleich grosse Gameplay-Abschnitte eingeteilt. Zum einen muss der Protagonist als Schüler den Alltag meistern. Das Game dauert vom 9. April bis zum 24. Dezember. Nach einem längeren Prolog darf man sowohl den späteren Nachmittag als auch den Abend frei gestalten. Wer im Diner für die Schule lernt, kann seinen Wissenswert steigern, während es im öffentlichen Bad Punkte aufs Charme-Konto gibt. Oder man setzt sich an die heimische Werkbank, um Gegenstände herzustellen und auch gleich noch der Tüchtigkeit einen Schub zu geben. Viele Werte lassen sich auch mit ausgeliehenen Büchern aus der Schulbibliothek und mit vielen weiteren Tätigkeiten steigern.
Zudem lernt man im Laufe des Spiels 21 Verbündete kennen, von denen es bei jedem zehn Beziehungsstufen zu steigern gilt, um ihr ganzen Vertrauen zu gewinnen. Dies schaltet auch neue Fertigkeiten frei, die sowohl im alltäglichen Leben als auch bei den Kämpfen verschiedene Vorteile bringen. Die meisten Beziehungen sind aber auch in eine umfangreiche Geschichte eingebettet. Im Verlauf des Spiels muss man sich die Freizeit vorsichtig einteilen, um die Vertrauensbasis mit sämtlichen 21 Personen aufs Maximum zu steigern. Diese Entwicklungen sind wie auch das restliche Spiel in umfangreiche Geschichten eingebetet. Kein Wunder also, dass man zum Schluss auf rund 100 Stunden Spielzeit kommt.
Die Hauptgeschichte des Spiels selber behandelt ein typisch japanisches Thema: Jugendliche Aussenseiter lehnen sich gegen eine korrupte und konformistische Erwachsenen-Welt auflehnen. In «Persona 5» können die Helden in Paläste mit den Wahnvorstellungen der Bösewichte eindringen. Im Falle der Sportlehrers ist das die Schule, wo er seine sadistischen Träume auslebt. Im Falle eines betrügerischen Malers ist es ein komplett überdimensioniertes Museum. Diese umfangreichen Paläste sind dann das zweite grosse Gameplay-Element. Denn in jedem gilt es, sogenannte Schatten zu bekämpfen und schliesslich das Herz des Gegenspielers zu erobern. Dies führt zu einem Gesinnungswandel beim Täter, was ihn dazu veranlasst, seine Taten zu gestehen.
In den Palästen kommt es zu rundenbasierten Kämpfen, wobei es gilt, die Monster bei ihren Schwachstellen zu treffen. Neben Nahkampf- und Schusswaffen-Attacken stehen elementare Angriffe basierend auf Feuer, Eis, Wind und weiteren Arten zur Verfügung. Sind die Gegner genügend geschwächt, kann man mit ihnen Verhandlungen aufnehmen und ihnen Items oder Geld abschwatzen – oder sie als eine der titelgebenden Personas aufnehmen, womit der Held auf die Kräfte seiner früheren Gegner zurückgreifen kann. Im ganzen Spiel kann man so über 200 verschiedene Personas einfangen oder erschaffen – wobei das Sammeln schon fast so süchtig macht wie bei den Pokémon-Spielen.
Das hat uns genervt
Bei 100 Stunden Spielzeit ist es logisch, dass das Tempo zum Teil etwas lahm ist. Wer Probleme hat, mit vielen langen Gesprächssequenzen zugetextet zu werden, sollte einen Bogen um das Spiel machen. Zudem ist «Persona 5» bei uns leider nur auf Englisch verfügbar. Für eine deutsche Übersetzung hat das Budget bei dem unglaublich umfangreichen Skript wohl nicht gereicht. Zum Glück ist die Sprache relativ einfach gehalten, so dass auch Spieler mit nicht ganz so tollen Englisch-Kenntnissen problemlos der Geschichte folgen können.
Fazit
Riesiger Umfang, eine hervorragende, in der Gegenwart verankerte Story und eine unglaubliche Anzahl an Spielmechanismen, die alle perfekt ineinandergreifen: «Persona 5» ist ein absolutes Meisterwerk, das über eine sehr lange Zeit perfekt zu unterhalten vermag. Sowohl der Alltags-Teil mit seinen vielen raffinierten Geschichten wie auch die Palast-Abschnitte mit den dazugehörenden Erkundungstouren und den vielen Möglichkeiten in den Kämpfen motivieren ungemein. Abgerundet wird das Ganze mit einem stimmungsvollen Soundtrack und einer stilvollen Inszenierung. «Persona 5» lässt so sämtliche aktuellen «Final Fantasy»-Ausgaben und auch die restliche Rollenspiel-Konkurrenz aus Japan hinter sich.
Wertung: 10 von 10 durch Smalltalk erklommenen Beziehungsstufen
«Persona 5», für PS3 und PS4, ab 16 Jahren