Übersicht
Nach den Ereignissen von «Schatten von Mordor» kommen Talion und sein Geist-Begeiter Celebrimbor zur Einsicht, dass ein neuer Ring der Macht her muss, um Sauron und seine Schergen aus Mordor aufzuhalten. Doch das ist bei weitem nicht genug. So müssen die beiden Helden dieses Mal selber eine Armee aufbauen und damit schwer bewachte Festungen einnehmen. Mehr zur Story wollten die Entwickler noch nicht verraten. Dafür durften wir einer Eroberung zuschauen und waren vor allem von den vielen möglichen Ereignissen während der Schlacht beeindruckt.
Gameplay
Aufgebaut ist «Schatten des Krieges» ähnlich wie der Vorgänger: So muss der Spieler als Talion in verschiedenen offenen Umgebungen mit Orks aufräumen, deren Anführer dank des Nemesis-System untereinander mit einer flexiblen Hierarchie verbunden sind. Je nach Ausgang der Kämpfe entwickelt sich diese Rangordnung jedes Mal anders, was zu komplett unterschiedlichen Spielverläufen führt. Anstatt zwei abgeschlossenen Regionen gibt es dieses Mal mindestens vier davon. In jeder ist dabei das Hauptziel, die erwähnte Festung einzunehmen und den jeweiligen Anführer zu erledigen. Eine der Umgebungen beinhaltet die Stadt Minas Ithil, was eine willkommene Abwechslung zu den sonst in der Natur angesiedelten Regionen bietet.
Im gezeigten Ausschnitt gilt es, den Troll und Festungs-Obermotz Ur-Hakon the Dragon zu besiegen. Doch zuvor müssen seine Gefolgsleute dran glauben. Thrak Storm-Bringer besitzt eine Waffe, die gewisse Fähigkeiten von Talion unterbindet und ihn so schwächt. Tugog the Flame of War ist hingegen ein Feuerspezialist, der uns mit brennenden Pfeilen unter Beschuss nimmt. Zudem befindet sich auch noch Scharfschütze Mozu Deadeye in der Festung. Der ist allerdings ein von Talion vorher umgedrehter Ork, den wir als Spion einschleusten. Zusätzlich kann Talion auf verschiedene Gefährten wie den Bestienreiter Ragdug Iron Mount und den Zerstörungsspezialisten Az-Laar the Demolisher zählen, mit dessen Hilfe er es auch schafft, das Eingangstor der Festung zu zerstören.
Talion selbst klettert zu Beginn der Schlacht die Festungsmauer hoch, um die dortigen Truppen auszuschalten. Oben angekommen trifft er allerdings gleich auf Thrak, den er in einem heftigen Nahkampf besiegen kann. Dadurch werden Talions sämtliche Fertigkeiten wieder freigeschaltet. So kann Talion in eine Geistergestalt wechseln. Dabei wird die Zeit extrem verlangsamt, was dem Helden ermöglicht, innert kurzer Zeit einige Kanonenfutter-Orks ohne Gegenwehr zu erledigen.
Im weiteren Verlauf der Schlacht steht Thrak mit seiner Fähigkeit Cheating Death nochmals von den Toten auf, bevor er von unserem Scharfschützenspion Mozu Deadeye mit einem Kopfschuss ins Jenseits befördert wird. Dafür schüttet Feuerspezialist Tugog Ölfässer aus und zündet sie an, worauf unser Verbündeter Az-Laar im Flammenmeer den Tod findet. Und beim Bosskampf gegen Ur-Hakon springt uns Ragdug Iron Mount zur Seite. Dessen monströses Reittier sorgt für die nötige Ablenkung, damit Talion den fiesen Troll mit wenigen Streichen erledigen kann. Viele der Szenen sind mit kurzen Zwischensequenzen mit den eingeblendeten Namen der Protagonisten inszeniert. Dies hilft dabei, sich an die einzelnen Verbündeten und Gegner zu erinnern und so die Story zu personalisieren.
Je nach vorherigem Spielverlauf könnten uns in der Festung aber andere Feinde gegenüberstehen – was dann zu anderen Ereignissen während der Schlacht führt. Dies geht sogar soweit, dass je nach Boss auch der Thronraum komplett anders aussieht. Zusätzlich hätte Thalion auch die Möglichkeit, noch weitere Spione zu platzieren, was die Einnahme zusätzlich vereinfacht. Allerdings haben auch die Mitglieder der eigenen Armee ihren eigenen Kopf und können Thalion mitten in der Schlacht betrügen, wenn sie unzufrieden sind.
In der Charakterentwicklung bietet das Spiel dieses Mal einen etwas traditionelleren Verlauf. So wird Talion während eines Durchgangs nicht mehr sämtliche Fähigkeiten erlernen können. Dafür darf man auch nach dem Schluss der Story weiterspielen. Hier geht es darum, dass die Gegner auch mal zurückschlagen und Talion eine seiner Festungen abspenstig machen. Durch diese Sandbox-Elemente soll «Mittelerde – Schatten des Krieges» auch nach 100 Stunden noch Spass machen.
Fazit
Besonders der dynamische Verlauf einer Eroberung hat uns beeindruckt und wir freuen uns darauf auszuprobieren, zu welchen Ereignissen eine komplett andere Besetzung der Hauptrollen führt. Spielerisch erinnert das Game an den Vorgänger, wobei die Kämpfe auch hier wieder äusserst kraftvoll und brutal inszeniert sind. Dank drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden ist sichergestellt, dass starke Spieler mal einen Kampf verlieren, wodurch das Nemesis-System erst zum Tragen kommt. Einzig Tolkien-Traditionalisten müssen wohl beide Augen zudrücken, damit ihnen bei den vielen Freiheiten, die sich die Entwickler nehmen, nicht schwindlig wird. Erscheinen soll «Mittelerde – Schatten des Krieges» am 24. August 2017 für PC, PS4 und Xbox One.