Übersicht: Darum gehts in «Mario & Rabbids – Kingdom Battle»
Eigentlich ist Mario nur auf der Reise zum Schloss von Prinzessin Peach. Doch auf einmal entsteht am Himmel ein riesiger Wirbel, aus dem unzählige Hasen herausfliegen. Und die haben nichts Besseres zu tun, als das Pilzkönigreich auseinanderzunehmen und nach ihren eigenen chaotischen Vorstellungen zu gestalten.
Damit wieder Ordnung einkehrt, machen sich Mario, Luigi, Peach und Yoshi auf, die Hasen zu vertreiben. Begleitet werden sie dabei von Rabbids, die sich aus der Kontrolle des sogenannten Megabugs befreien konnten und sich als die vier Nintendo-Helden verkleidet haben. Besonders der Hase mit blonder Perücke, Krone und pinkem Kleid sieht zum Brüllen komisch aus.
Trailer zu «Mario & Rabbids – Kingdom Battle»
Gameplay: So spielt sich «Mario & Rabbids – Kingdom Battle»
Erstaunlich ist das Genre, in welchem das Game angesiedelt ist. Statt um ein Jump’n’Run handelt es sich hier um ein rundenbasiertes Taktikspiel, das sich am ehesten mit «Xcom» oder «Final Fantasy Tactics» vergleichen lässt. In einer in Quadraten eingeteilten Kampfumgebung gilt es, mal alle feindlichen Hasen zu vertreiben, mal ein gewisses Zielgebiet zu erreichen. Während jedes Zugs dürfen die maximal drei eigenen Figuren sich einmal eine gewisse Anzahl von Feldern bewegen und einmal einen Gegner ins Visier nehmen. Die Trefferchance basiert dabei auf dem Abstand zum Ziel und ob sich dieses hinter einer vollen oder halben Deckung befindet. Die Zugreihenfolge und ob man sich zuerst bewegt oder ballert darf der Spieler entscheiden.
Trotz der putzigen und humorvollen Aufmachung braucht sich das Game in Sachen Anspruch nicht zu verstecken. Ganz im Gegenteil: Denn besonders bei der Fortbewegung ist die Sache äusserst komplex. So dürfen die Helden wenn sie auf das Feld einer befreundeten Figur kommen einen Luftsprung machen und so zusätzliche Felder ohne weitere Bewegungskosten zurücklegen. Zudem verbinden die fürs Pilzkönigreich typischen grünen Röhren oft entfernte Punkte. So können sowohl die Helden als auch die Gegner oft erstaunlich weite Strecken zurücklegen. Führt der Weg hingegen über das Feld eines feindlichen Hasen, verliert dieser einige Lebenspunkte.
Komplex ist auch die Charakterentwicklung: Jede Figur hat einen eigenen Fertigkeitenbaum mit rund 20 oft mehrstufigen aktiven und passiven Talenten. Alle Helden haben dabei eine eigene Ausrichtung. Während der normale Mario auch Gegner ausserhalb der Standard-Reichweite ins Visier nimmt, besitzt Rabbid Mario eine Schrotflinte, mit der er zwar Deckungen zerstören kann, aber auch nur auf kurze Distanz effektiv ist. Die normale Peach kann ihren Freunden einen Teil des eingesteckten Schadens abnehmen, ihr Rabbid-Gegenstück ist hingegen eine klassische Heilerin, die den Freunden Lebenspunkte zurückgibt. Und während Original-Luigi der Gruppe zusätzliche Bewegungsfreiheit verleiht, kann seine Rabbid-Kopie die Feinde auf verschiedene Arten schwächen. So hat jede Figur eine ganz spezielle Aufgabe. Vor jedem Kampf darf sich der Spieler für eine Helden-Figur – Mario oder Peach – und zwei weitere Begleiter entscheiden. Und wer auf höherem Schwierigkeitsgrad das Maximum aus seinen Figuren herausholen will, kann vor jedem Gefecht den Fertigkeitenbaum wieder zurücksetzen und die Punkte neu verteilen.
Neben den Gefechten gilt es, kleine Rätsel wie das korrekte Ausrichten eines Lasers mit Hilfe von Spiegeln zu lösen. Zudem können die Helden Gold-Münzen sammeln und mit diesen über 250 verschiedene Waffen kaufen. Belohnungen winken zudem in Schatzkisten, wenn man wie in Mario-Spielen üblich, innert eines Zeitlimits mehrere rote Münzen einsammelt. Als weitere Collectibles gibt es 28 Artworks, 40 Stücke des Soundtracks, 48 3D-Modelle der Figuren und 22 Tarot-Karten zu finden. Und wer sich einsam fühlt, darf mit einem Mitspieler zusammen spezielle Missionen absolvieren, wobei jeder Gamer zwei Rabbids steuert.
Fazit
Humor lässt sich schwer beschreiben und ist nacherzählt auch selten lustig. Deshalb nur soviel: Neben seinen anderen Qualitäten ist «Mario & Rabbids – Kingdom Battle» unglaublich lustig. Das liegt nicht nur an der aussergewöhnlichen Ausgangslage sondern primär an der genialen Inszenierung sowie an der Fähigkeit der Animations-Entwickler, ihren Figuren ein hervorragendes komödiantisches Timing zu spendieren. Zusammen mit den taktisch erstaunlich anspruchsvollen Kämpfen und den vielen absurden Idee – so fühlt sich das Spiel in einer Szene mehr wie ein Musical als wie ein Game an – hat der Titel unglaubliches Potenzial. Erscheinen soll «Mario & Rabbids – Kingdom Battle» am 29. August 2017 für die Switch.