Das ist «Assassin's Creed Origins»
Bisher war das allererste «Assassin’s Creed» mit der Zeit der Kreuzzüge das am weitesten in der Vergangenheit liegende Szenario der populären Gamereihe. In diesem Jahr geht es zurück in jenes Zeitalter, in dem Pyramiden und Sphynxen als Grabstätten hoch im Kurs standen. Der Held des Games heisst Bayek, der als sogenannter Medjau – Mitglied eines in der Wüste lebenden Stammes – die Interessen seines Volkes verteidigen muss. Dabei dürften sowohl Ägypter als auch die Römer eine Rolle spielen. Zusätzlich erhält er die Aufgabe, einen mysteriösen «Orden der Alten» – einem Vorläufer des Templerordens – auf die Schliche zu kommen.
Trailer zu «Assassin's Creed Origins»
Gameplay: So spielt sich «Assassin's Creed Origins»
An der E3 konnten wir zwei kurze Abschnitte anspielen. Im ersten reitet Bayek auf dem Rücken eines Kamels in ein am Nil liegendes Städtchen. Dort angekommen gerät er an einen Priester, der einen Jungen bestraft, weil er ihm zwei Statuen geklaut haben soll. Nach einem kurzen Gespräch mit dem vermeintlichen Dieb stellt sich heraus, dass die beiden Gegenstände schlicht und einfach verloren gingen. Hier kommt Bayeks Adler zum Einsatz, der die Umgebung aus der Vogelperspektive absucht. Ein Cursor gibt dem Spieler Hinweise, in welcher Richtung er suchen soll. Nach kurzer Zeit finden wir die Statuen, eine auf einem feindlichen Schiff, die andere auf dem Meeresgrund.
Bayak hat die Wahl, ob er an der Anlegestelle ein kleines Floss benutzt oder ob er schwimmend zum Ziel gelangt. Wir kümmern uns zunächst um die Statue auf dem Grund des Nils, das wir nach einem kurzen Tauchgang in Bayeks Tasche befördern. Der Held kann relativ lange die durch einen blauen Balken dargestellte Luft anhalten, so dass auch längere Unterwasserausflüge möglich sind.
Beim ersten Kampf auf dem Schiff zeigt sich das veränderte Charaktersystem. So trägt Bayek wie in einem klassischen Rollenspiel nun verschiedene Waffen und Rüstungsteile, die alle über verschiedene Werte definiert sind. Mit jedem Levelaufstieg lassen sich aus einem grösseren Baum geschätzt rund 40 Fertigkeiten aus den Bereichen Jäger, Krieger und Seher freischalten. Und im Kampf gibt es neben leichter und schwerer Attacke auch einen Ausweichschritt. Zusätzlich kann sich unser Held auch zur Seite wegrollen. Leider wirkt die Steuerung noch etwas unpräzise, so dass wir öfters an einem anderen Ort zu stehen kamen, als wir uns das gedacht haben.
Dies bekommen wir besonders im zweiten Spielabschnitt zu spüren. In einer Art Gladiatorenkampf tritt Bayek gegen verschiedene Wellen von Gegnern an. Dabei landen wir beim Ausweichen öfters in einer mit Stacheln besetzten Säule. Ansonsten fühlen sich die Kämpfe aber flüssig an und erinnern teilweise schon fast an eine etwas schnellere Version der «Souls»-Reihe. Im Vergleich zu früheren «Assassin’s Creed»-Ausgaben bedeutet dies ein fast schon spektakulärer Fortschritt.
Fazit
Das neue «Assassin’s Creed» fühlt sich weniger wie die Vorgänger der Reihe, dafür viel mehr wie ein reguläres Action-Rollenspiel im Stile von «The Witcher 3 – Wild Hunt» an. So gibt es während der Demo keine Türme zu beklettern und auch das Kampfsystem hat man komplett überarbeitet. Die Fights können soweit überzeugen, auch wenn besonders die Richtung des Ausweichmanövers noch etwas zufällig wirkt. Bleibt zu hoffen, dass Held Bayek im kompletten Spiel noch etwas mehr an Profil und Charisma gewinnt. Ein zweiter Ezio Auditore scheint er jedenfalls noch nicht zu sein. Zusätzlich bleibt die Frage, ob ein Szenario, das vermutlich ziemlich exklusiv bei Geschichtslehrern auf Interesse stösst, auch für die Allgemeinheit spannend aufbereitet werden kann. Trotzdem: Fans von epischen Action-Rollenspielen dürften so oder so mit «Assassin’s Creed – Origins» auf ihre Kosten kommen. Erscheinen soll das Game am 27. Oktober 2017 für PC, PS4 und Xbox One.