Sexismus im Literaturbetrieb
Diese fünf sexy Schriftsteller müssen Sie kennen

Wenn Journalisten über Autorinnen schreiben, gehts oft ums Aussehen. Letztere schlagen nun unter dem Hashtag #dichterdran mit sexistischen Tweets über Autoren zurück. Und wir ziehen mit.
Publiziert: 18.08.2019 um 12:29 Uhr
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Aktualisiert: 19.08.2019 um 08:49 Uhr
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Der brillante Brillante: Martin Suter (71).
Foto: Getty Images
Silvia Tschui

Die beiden Schweizer Autorinnen Simone Meier und Güzin Kar haben mit #dichterdran eine internationale Debatte ausgelöst. Sie zeigen, wie sexistisch oft über Autorinnen berichtet wird, und ­drehen den Spiess um, indem sie so über Männer schreiben, wie es eben oft bei Frauen gemacht wird: auf ihr Aussehen bezogen. Wir setzen noch einen drauf und präsentieren: die schönsten Autoren der Schweizer Literaturszene – Geschmacksentgleisungen, Grenzüberschreitungen und schamlose Reduktion aufs ­Äussere inklusive. Aber hey! Nicht jammern – wir Frauen müssen das auch aushalten.

Martin Suter (71)

Der brillante Brillante

Eine gehörige Portion ­Brillantine hält das Haar im Zaum, der Massanzug sitzt genauso akkurat wie die Krawatte, die Lese- stimme leicht knarrend und doch geschmeidig – und hinter den verschmitzten Schlupflidern blitzen Lebensweisheiten aus den früheren Erfahrungen in der Werber-Teppichetage. Wer könnte so viel smarter Brillanz widerstehen?

Der brillante Brillante

Eine gehörige Portion ­Brillantine hält das Haar im Zaum, der Massanzug sitzt genauso akkurat wie die Krawatte, die Lese- stimme leicht knarrend und doch geschmeidig – und hinter den verschmitzten Schlupflidern blitzen Lebensweisheiten aus den früheren Erfahrungen in der Werber-Teppichetage. Wer könnte so viel smarter Brillanz widerstehen?

Joël Dicker (34)

Das schreibende Model

Auf Interviewfragen zu seinem Aussehen reagiert er schwer genervt. Dabei hätte er allen Grund, sich etwas darauf einzubilden: Mit seiner perfekten Haut, den träumerischen blauen Augen und den weissen Zähnen könnte Dicker genauso gut auf eine Hollywood-Karriere oder aufs Modeln umsatteln. Vielleicht setzt er ja auf diese Karte, wenn ihm die Ideen für ein nächstes Buch ausgehen. Zu wünschen wäre es. Dann würden wir endlich mehr von ihm sehen.

Das schreibende Model

Auf Interviewfragen zu seinem Aussehen reagiert er schwer genervt. Dabei hätte er allen Grund, sich etwas darauf einzubilden: Mit seiner perfekten Haut, den träumerischen blauen Augen und den weissen Zähnen könnte Dicker genauso gut auf eine Hollywood-Karriere oder aufs Modeln umsatteln. Vielleicht setzt er ja auf diese Karte, wenn ihm die Ideen für ein nächstes Buch ausgehen. Zu wünschen wäre es. Dann würden wir endlich mehr von ihm sehen.

Arno Camenisch (41)

Der Poet mit Stallgeruch

Seit dem Geissenpeter gibt es in der Schweiz das Klischee vom treuen, sexy Bergjungen, der zudem ein bisschen heimelig nach Stall riecht. Camenisch, oft mit zerzaustem Haar und roter Mütze unterwegs, stellt seinen Körper gern in knappen Strickpullovern zur Schau. Zudem kultiviert der Bergler mit den sinnlichen Lippen den breitesten Bündner Dialekt. Der einlullenden Stimme zuhören und dabei ins Träumen geraten – das könnten wir ewig.

Der Poet mit Stallgeruch

Seit dem Geissenpeter gibt es in der Schweiz das Klischee vom treuen, sexy Bergjungen, der zudem ein bisschen heimelig nach Stall riecht. Camenisch, oft mit zerzaustem Haar und roter Mütze unterwegs, stellt seinen Körper gern in knappen Strickpullovern zur Schau. Zudem kultiviert der Bergler mit den sinnlichen Lippen den breitesten Bündner Dialekt. Der einlullenden Stimme zuhören und dabei ins Träumen geraten – das könnten wir ewig.

Peter Stamm (56)

Der fotogene Denker

Stahlblaue Augen, Lachfältchen, Drei­tagebart – und eine Zornesfalte: Stamm kultiviert ­genau die Mischung aus Katalogmodel-Look und fotogener ­Verzweiflung an der Gesellschaft, die ­Leserinnen schwach werden lässt. Oder wer würde diese ­Zornesfalte nicht glätten wollen?

Der fotogene Denker

Stahlblaue Augen, Lachfältchen, Drei­tagebart – und eine Zornesfalte: Stamm kultiviert ­genau die Mischung aus Katalogmodel-Look und fotogener ­Verzweiflung an der Gesellschaft, die ­Leserinnen schwach werden lässt. Oder wer würde diese ­Zornesfalte nicht glätten wollen?

Pedro Lenz (54)

Der charmante Aussenseiter

Ein Hängelid, dunkle Augenringe, aber eben auch: seidenes, längeres Haar und ein jungenhaft-schlacksiger Körper – bei Leserinnen löst diese unwider stehliche Mischung aus Prekariat und Charme den Wunsch aus, ihn mit nach Hause zu nehmen, um ihm dort einen warmen Teller Suppe hinzustellen und ein Bad einzulassen.

Der charmante Aussenseiter

Ein Hängelid, dunkle Augenringe, aber eben auch: seidenes, längeres Haar und ein jungenhaft-schlacksiger Körper – bei Leserinnen löst diese unwider stehliche Mischung aus Prekariat und Charme den Wunsch aus, ihn mit nach Hause zu nehmen, um ihm dort einen warmen Teller Suppe hinzustellen und ein Bad einzulassen.

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