Foto: WALTER BIERI

Kunstausstellung
«Fly me to the Moon» im Kunsthaus Zürich

Der ersten Mondlandung vor 50 Jahren widmet das Kunsthaus Zürich die Ausstellung «Fly me to the Moon». Versammelt sind vom 4. April bis 30. Juni 200 Kunstwerke, welche die Annäherung des Menschen an das «Faszinosium Mond» aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.
Publiziert: 04.04.2019 um 16:02 Uhr
|
Aktualisiert: 05.04.2019 um 11:00 Uhr

Der Mond sei weit mehr als eine Scheibe oder eine Sichel am Himmel, sagte die Kuratorin Cathérine Hug am Donnerstag vor den Medien. Der Beweis ist ihr mit der opulenten Ausstellung «Fly me to the Moon» gelungen. An thematischer und medialer Vielfalt lässt die Schau nichts zu wünschen übrig.

Entdeckungreise voller Überraschungen

In acht Themenblöcken wie «Mondlicht und -schatten», «Mondkrankheiten und Grenzerfahrungen», «Moderne Kosmonautik. Kalter Krieg und Space Race» oder «Der Blaue Planet» finden sich rund 200 Malereien, Grafiken, Objekte, Fotografien, Videos und Installationen.

Urheber der Werke sind in der Hauptsache internationale zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler, wobei auch die Schweiz mit Roman Signer, Sylvie Fleury, Guido Baselgia, Marc Bauer, René Burri, Zilla Leutenegger, Pippilotti Rist, Ugo Rondinone, Michael Günzburger und Gianni Motti gut vertreten ist.

Beim Gang durch den verwinkelten und abgedunkelten Bührle-Saal folgen sich die Eindrücke Schlag auf Schlag. So wie der Flug zum Mond ist dieser Parcours eine Entdeckungsreise voller Überraschungen, wobei die Auswahl und die Gegenüberstellungen bisweilen auch verwirren.

Orientierungshilfe bieten die Texte, die in die Themenblöcke einführen. Empfehlenswert ist auch der Audioguide, der zahlreiche Kunstwerke hintergründig erläutert.

50 Jahre Mondlandung

Anlass der Ausstellung ist die Mondlandung am 20. Juli 1969. Der Startschuss für den Space Race zwischen den USA und der Sowjetunion fiel allerdings zwölf Jahre früher, als der Satellit Sputnik in eine Erdumlaufbahn gebracht wurde. 1958 wurde in den USA die NASA gegründet, und 1961 schickte die UdSSR Juri Gagarin in der Raumkapsel Wostok 1 als ersten Menschen erfolgreich in den Weltraum.

Diese Ereignisse und deren künstlerische Verarbeitung sind in der Ausstellung verschiedentlich dokumentiert. Zum Beispiel mit der ersten von einem Menschen (John Glenn) aufgenommenen Fotografie aus dem Weltraum (Sonnenuntergang).

Die Ausstellung greift aber bis weit zurück ins 19. Jahrhundert und zeigt etwa Bilder von Johann Heinrich Füssli, in denen der Mond Szenen wie «Achilleus greift nach dem Schatten des Patroklos» (1803) in ein romantisch-fahles Licht taucht.

Skurilles aus der Zeitgenössischen Kunst

Dass der Mond die Kunst bis in die Gegenwart zu faszinieren vermag, zeigt Cathérine Hug mit zahlreichen zeitgenössischen Werken, wobei sie auch vor Skurrilem nicht Halt macht.

So mutiert der Mond bei Michael Günzburgers Objekt «The dark side of the moon» (2006) zu einem Omelette. Zilla Leuteneggers Video «My First Car» zeigt einen Wagen, der durch eine gespenstische Mondlandschaft rast. Im Hintergrund schaut die Welt stoisch dem wunderlichen Treiben zu. Und absurd-witzig-utopische Züge hat eine Neoninstallation von Sylvie Fleury, die «High Heels on the Moon» in Aussicht stellt.

Die Ausstellung «Fly me to the Moon» im Kunsthaus Zürich dauert vom 5. April bis 30. Juni. Anschliessend wandert sie ins Museum der Moderne in Salzburg. Im Ausstellungskatalog (57 Franken) schreiben verschiedene Autorinnen und Autoren über den Mond und seine Eroberung aus kulturwissenschaftlicher, technischer, ethnologischer und künstlerischer Perspektive. Das Rahmenprogramm ist unter www.kunsthaus.ch einsehbar. (SDA)

Gut zu wissen: Erste Mondumkreisung

Am 21. Dezember 1968 war die erste bemannte Mondumkreisung und Rückkehr zur Erde in der Geschichte der Raumfahrt. Die «Apollo 8»- Mission der US-Raumfahrtbehörde NASA startete am Morgen des 21. Dezember in Florida und erreichte drei Tage später die Mondumlaufbahn. Am 24. Dezember fand die erste Fernsehübertragung aus dem Mondorbit statt, die geschätzte 500 bis 600 Millionen Zuschauer vor ihren Geräten mitverfolgten.

An Bord waren die drei amerikanischen Astronauten Frank Biorman, James A. Lovell und William Anders. Es waren die ersten drei Menschen, die die Rückseite des Mondes mit eigenen Augen sahen. Die «Apollo 8» umrundete den Mond zehnmal, bevor am 25. Dezember die Rückkehr zur Erde eingeleitet wurde.

Am 21. Dezember 1968 war die erste bemannte Mondumkreisung und Rückkehr zur Erde in der Geschichte der Raumfahrt. Die «Apollo 8»- Mission der US-Raumfahrtbehörde NASA startete am Morgen des 21. Dezember in Florida und erreichte drei Tage später die Mondumlaufbahn. Am 24. Dezember fand die erste Fernsehübertragung aus dem Mondorbit statt, die geschätzte 500 bis 600 Millionen Zuschauer vor ihren Geräten mitverfolgten.

An Bord waren die drei amerikanischen Astronauten Frank Biorman, James A. Lovell und William Anders. Es waren die ersten drei Menschen, die die Rückseite des Mondes mit eigenen Augen sahen. Die «Apollo 8» umrundete den Mond zehnmal, bevor am 25. Dezember die Rückkehr zur Erde eingeleitet wurde.

So zugemüllt ist der Mond

Urinbehälter, Feuchttücher, Golfbälle: Auf dem Mond liegen viele Dinge, die man dort nicht erwarten würde. Rund tausend Dinge hat die Menschheit dort bereits zurückgelassen - allen voran die zwölf Apollo-Astronauten, die den Mond von 1969 bis 1972 betraten.

Was liegt auf dem Erdtrabant so rum?

So stammen die Golfbälle vom Astronauten Alan Shepard: Er schlug sie 1971, um zu sehen, wie weit sie bei der geringeren Schwerkraft fliegen - seiner Darstellung zufolge wesentlich weiter als auf der Erde. 

Insgesamt befinden sich rund 800 von Menschen hinterlassene Abfalldinge, Flugkörper und Ausrüstungsgegenstände auf dem Mond. Dazu zählen zum Beispiel Werkzeug, Kameras, Messgeräten und zerschellten Raumsonden. Aber auch eine Bibel, die Feder eines Falken sowie 100 Banknoten, zurückgelasen von James Irwin bei der Mission «Apollo 15». Charles Duke, zehnter Mensch auf dem Mond, entschied sich für ein Familienfoto.

Weiterer Müll kommt dazu

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat die bis zum Jahr 2012 zurückgelassenen Objekte in einer Liste zusammengefasst. Seither gab es weitere Missionen, bei denen Geräte auf dem Mond landeten - etwa das chinesische Mondfahrzeug «Yutu».

Der geplante Besuch einer israelischen Raumsonde scheiterte im April: "Beresheet" zerschellte auf der Oberfläche - und liegt dort nun wie viele weitere Sonden, die gewollt oder ungeplant einschlugen. Der erste künstliche Flugkörper, der gezielt auf den Mond krachte, war am 13. September 1959 die Sonde "Lunik 2" der damaligen Sowjetunion.

Urinbehälter, Feuchttücher, Golfbälle: Auf dem Mond liegen viele Dinge, die man dort nicht erwarten würde. Rund tausend Dinge hat die Menschheit dort bereits zurückgelassen - allen voran die zwölf Apollo-Astronauten, die den Mond von 1969 bis 1972 betraten.

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Insgesamt befinden sich rund 800 von Menschen hinterlassene Abfalldinge, Flugkörper und Ausrüstungsgegenstände auf dem Mond. Dazu zählen zum Beispiel Werkzeug, Kameras, Messgeräten und zerschellten Raumsonden. Aber auch eine Bibel, die Feder eines Falken sowie 100 Banknoten, zurückgelasen von James Irwin bei der Mission «Apollo 15». Charles Duke, zehnter Mensch auf dem Mond, entschied sich für ein Familienfoto.

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