Die Kulturstiftung wolle in der bereits reich ausgestatteten Kulturstadt Basel eine Nische ausfüllen, sagte deren Direktor Raphael Suter am Donnerstag bei der Präsentation der neuen Ausstellungsräume. Die Stiftung wolle Kultur für möglichst viele Menschen erlebbar machen.
Erreichen will sie das unter anderem mit Gratiseintritten und kostenlosen Katalogen - eine Vorgabe, die der Mitte Juli im Alter von 89 Jahren verstorbenen Stifterin Sibylle Piermattei-Geiger wichtig gewesen sei, sagte Suter.
Zeitgenössischer Kunst aus der Karibik
Mit der ersten Ausstellung von zeitgenössischer Kunst aus der Karibik, die zusammen mit der ebenfalls in Basel ansässigen Caribbean Art Initiative organisiert wurde, setzt die Stiftung allerdings nicht auf die Popularitätsschiene. Zu entdecken gibt es unter dem Titel «one month after being known in that island» Positionen von jungen Künstlerinnen und Künstlern, die in Europa noch nicht zu den grossen Namen zählen.
Das wird im Dezember bei der zweiten Ausstellung mit Originalplakaten von Picasso aus einer Basler Privatsammlung anders sein. Im Frühling soll dann eine Ausstellung im Nachgang zu Klaus Littmanns spektakulären Kunstwald-Aktion «For Forest» im Wörthersee Stadion Klagenfurt von 2019 folgen. «Wir sind frei im Programmieren unserer Ausstellungen und Aktionen», sagte Suter, «die Stifterin legte uns lediglich ans Herz, ja keine langweiligen Ausstellungen zu machen.»
Piermattei-Geiger ist als Erbin der 2004 verkauften, auf Mundpflegeprodukte spezialisierten Gaba-Gruppe «zu relativ viel Geld» gekommen, wie Suter sagte. Ihr Engagement für Kunst begann sie 2009 mit einer Kulturstiftung in der Toskana. 2018 gründete sie, die selber künstlerisch tätig war, mit ihrem Ehemann die neue Kulturstiftung in Basel.
Wie viel Geld in die Stiftung floss, wollte Suter nicht sagen. «Es wird für die nächsten 50 bis 100 Jahre ausreichen.»
Die Ausstellungsräume im Erdgeschoss des ehemaligen Gewerbehauses an der Spitalstrasse sind von den Architekten Christ & Gantenbein umgebaut worden. Absicht sei gewesen, einen für verschiedene Nutzungen geeigneten Raum zu schaffen, in dem Kunst «verhandelt» werde, sagte Architekt Emanuel Christ an der Präsentation des neuen Kunstraums.(SDA)