Letzte Woche gab es für viele Menschen zwischen, sagen wir, 35 und 55 Jahren ein Wiedersehen, auf das sie jahrzehntelang gewartet hatten: Phoebe, Rachel und Monica trafen sich mit Ross, Joey und Chandler in ihrem alten Apartment, eine violette Scheusslichkeit, die trotz des fragwürdigen Farbkonzepts Sehnsuchtsort für Abertausende war. Es handelt sich natürlich um das Set der 1990er-Jahre-Sitcom «Friends», die Rachel, äh, Jennifer Aniston zum Superstar und die anderen Mitwirkenden zu kulturellen Ikonen und Multimillionären machte.
Die vom amerikanischen Pay-TV-Sender HBO inszenierte Wiedervereinigung war kitschig tränenreich. Die Rührung der Schauspieler war eventuell nicht mal gespielt: Noch heute profitieren die Schauspieler Courteney Cox (die putzsüchtige Monica Geller), Lisa Kudrow (die exzentrische Phoebe Buffay), David Schwimmer (der nerdige Wissenschaftler Ross Geller), Matt LeBlanc (der liebenswert-strohdoofe Schauspieler Joey Tribbiani) und Matthew Perry (der zynische Bürolist Chandler Bing) finanziell enorm von der Serie: Auf Netflix bleibt sie die meistgeschaute Serie überhaupt.
Nicht nur «Friends» ist im Trend
Und auch andere 90er-Serien sind bis heute erfolgreich: «Fresh Prince of Bel-Air», mit einem jungen Will Smith in der Hauptrolle zu Beispiel. Oder «Baywatch», mit den drallsten Rettungsschwimmern der Geschichte. Oder «Full House», über einen alleinerziehenden Vater und seine Familie. Sie alle erreichen bis heute ein Millionenpublikum.
Wieso?
Irgendwie, sehnen sich alle nach den 1990ern. Nachvollziehbar ist das für die Vertreter der Generation X. Für sie ist es Nostalgie. Die waren dann in einem ähnlichen Alter wie die Darsteller von Friends und lebten oft in ähnlichen Konstellationen: Man schaute die WG-Serie in der WG mit seinen eigenen Friends und bekam eine besser geschnittene, pointiert gesprochene, besser ausgeleuchtete Version seines eigenen Lebens präsentiert. Auch, weil die äusseren Umstände wirklich ungefähr so waren, wie gezeigt: Es lag Anfangs der 90er-Jahre durchaus im Rahmen der Möglichkeiten, ohne Ausbildung in einen tollen Job zu rutschen wie Rachel das schafft, die von der Kaffee-Serviererin zur Mode-Einkäuferin bei Ralph Lauren aufsteigt.
Zeit der Sorglosigkeit
Die 1990er waren eine Zeit des Optimismus, auch wenn der sich manchmal in einer Art Null-Bock-Haltung zeigte, die in Filmen wie «Reality Bites» (mit Winona Ryder in der Hauptrolle, die im Übrigen auch in einer «Friends»-Episode zu sehen ist). Aber null Bock muss man sich auch leisten können – und das konnte man in den 90er-Jahren, am Ende der goldenen Ära der 80er, die mit ihrem immensem wirtschaftlichem Aufschwung immer noch ausstrahlten. Es war eine Zeit der Sorglosigkeit, auch in der Schweiz, selbst wenn ab Mitte der 90er die Arbeitslosen wieder zu steigen begannen.
Nostalgie, ok. Doch es scheinen sich auch jüngere Menschen die 90er-Serien reinzuziehen. Die Instagram-Generation ist ebenfalls «Friends»-Fan: Als Jennifer Aniston 2018 ein Instagram-Profil eröffnete, crashte die Seite. Innert fünf Stunden hatte sie eine Million Follower – Weltrekord. Doch weshalb sind Millennials, die ja den grössten Teil des Instagram-Publikums ausmachen, fasziniert von den 90er-Jahren? Erstens orientiert sich die Jugend modisch und musikalisch gerade an dem Jahrzehnt. Aber vielleicht liegen die Gründe auch tiefer.
Heile 90er-Jahre
Rückblickend scheint die Ära von «Friends» die letzte Zeit gewesen zu sein, in der die Welt noch einigermassen in Ordnung schien. Die Twin Towers standen noch. Es gab keine Finanzkrise. Man lernte potenzielle Bettgefährten oder Lebenspartner in einer Bar oder in einem Kaffee oder eben in einer WG kennen und musste nicht via Tinder bangen, ob man sich nun gerade mit einem Serienmörder verabredet hat.
Männer waren noch nicht pornogeschädigt. Frauen dachten nicht, sie bräuchten Silikonlippen und Balkenaugenbrauen, um auf Instagram einem seltsamen Schönheitsideal zu entsprechen. Die Ozeane begannen erst, sich mit Plastik zu füllen. Die Klimaerwärmung war zwar da, aber in einer abstrakten Art. Es gab noch keine Sommer, in denen das Thermometer über Tage auf 36 Grad stieg. Und die Musik war besser. Kein Wunder, sehnen wir uns nach den 90ern. Und weil wir nicht zurückkönnen, stellen wir «Friends» an.
Die Sitcom «Friends» zeigt den chaotischen Alltag von sechs Freunden in den Zwanzigern im Manhattan der 90er-Jahre. Die Gruppe, bestehend aus Monica, Rachel, Phoebe, Ross, Joey und Chandler, trifft sich fast täglich in einem ihrer Apartments, die sie teilweise gemeinsam bewohnen, oder in ihrem Stammcafé. In den zehn Staffeln durchleben die Freunde Beziehungskrisen, Stress im Beruf und jede Menge peinliche und lustige Momente. Was immer bleibt, ist die Freundschaft.
Zum Streamen auf: Netflix
Die Sitcom «Friends» zeigt den chaotischen Alltag von sechs Freunden in den Zwanzigern im Manhattan der 90er-Jahre. Die Gruppe, bestehend aus Monica, Rachel, Phoebe, Ross, Joey und Chandler, trifft sich fast täglich in einem ihrer Apartments, die sie teilweise gemeinsam bewohnen, oder in ihrem Stammcafé. In den zehn Staffeln durchleben die Freunde Beziehungskrisen, Stress im Beruf und jede Menge peinliche und lustige Momente. Was immer bleibt, ist die Freundschaft.
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Der Teenager Will Smith, gespielt von US-Schauspieler Will Smith, zieht auf Wunsch seiner Mutter von Philadelphia nach Bel Air in die Villa seines wohlhabenden Onkels, wo er seinen Schulabschluss machen soll. Eigentlich will der aufgeweckte Will es seinen Verwandten nur recht machen, doch nicht alle können sich sofort mit der lockeren und frechen Art des 17-Jährigen, der seine Zeit am liebsten mit Basketball oder Rap-Musik verbringt, anfreunden.
Zum Streamen auf: Netflix
Der Teenager Will Smith, gespielt von US-Schauspieler Will Smith, zieht auf Wunsch seiner Mutter von Philadelphia nach Bel Air in die Villa seines wohlhabenden Onkels, wo er seinen Schulabschluss machen soll. Eigentlich will der aufgeweckte Will es seinen Verwandten nur recht machen, doch nicht alle können sich sofort mit der lockeren und frechen Art des 17-Jährigen, der seine Zeit am liebsten mit Basketball oder Rap-Musik verbringt, anfreunden.
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Danny Tanner ist nach dem plötzlichen Tod seiner Frau mit der Erziehung seiner drei aufgedrehten Töchter überfordert. Zusätzlich macht ihm seine Arbeit als Fernsehjournalist zu schaffen. Zur Unterstützung ziehen Dannys bester Freund Joey und sein Schwager Jesse zu der Familie, die in einem Haus in San Francisco lebt. Dort wächst die ungewöhnliche Familie immer stärker zusammen. Mit «Fuller House» erschien 2016 eine Nachfolgeserie der Sitcom.
Zum Streamen auf: Amazon Prime und Netflix
Danny Tanner ist nach dem plötzlichen Tod seiner Frau mit der Erziehung seiner drei aufgedrehten Töchter überfordert. Zusätzlich macht ihm seine Arbeit als Fernsehjournalist zu schaffen. Zur Unterstützung ziehen Dannys bester Freund Joey und sein Schwager Jesse zu der Familie, die in einem Haus in San Francisco lebt. Dort wächst die ungewöhnliche Familie immer stärker zusammen. Mit «Fuller House» erschien 2016 eine Nachfolgeserie der Sitcom.
Zum Streamen auf: Amazon Prime und Netflix
Heisse Sandstrände und rote, enge Badeanzüge sind das Markenzeichen der Actionserie, die an der Küste Malibus spielt. Zusammen mit seinem Team aus trainierten Bademeistern und bildschönen Rettungsschwimmerinnen, darunter auch Pamela Anderson, rettet David Hasselhoff in der Rolle von Mitch Buchannon waghalsigen Schwimmern das Leben, bekämpft Haie und macht Jagd auf Ganoven. Nachdem die erste Staffel floppte, entwickelte sich «Baywatch» in der Folgezeit zur erfolgreichsten US-Fernsehserie des 20. Jahrhunderts.
Zum Streamen auf: Amazon Prime
Heisse Sandstrände und rote, enge Badeanzüge sind das Markenzeichen der Actionserie, die an der Küste Malibus spielt. Zusammen mit seinem Team aus trainierten Bademeistern und bildschönen Rettungsschwimmerinnen, darunter auch Pamela Anderson, rettet David Hasselhoff in der Rolle von Mitch Buchannon waghalsigen Schwimmern das Leben, bekämpft Haie und macht Jagd auf Ganoven. Nachdem die erste Staffel floppte, entwickelte sich «Baywatch» in der Folgezeit zur erfolgreichsten US-Fernsehserie des 20. Jahrhunderts.
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