Urknall in Luzern
Pünktlich um fünf Uhr früh am 8. Februar beginnt mit dem Urknall in Luzern die Fasnacht.
Das imaginäre Oberhaupt der grössten und ältesten Zunft Luzerns schifft am «Schmotzigen Donnschtig» vom Vierwaldstättersee Richtung Schweizerhofquai. Dieser Akt gibt den Guuggemusigen und allen Fasnächtlern das Signal zum Start der Fasnacht. Anschliessend versammelt man sich am Kapellplatz zum traditionellen «Fötzelirääge» und dem Orangenauswerfen.
Morgestraich in Basel
Die Basler müssen sich noch bis zum 19. Februar gedulden. Um vier Uhr morgens gehts dann aber los mit dem Morgestraich. Ganz Basel trifft sich am Nachmittag des Fasnachtsmontags und -mittwochs in der Stadt, um am sogenannten Cortège (Umzug) teilzunehmen. Jede Clique (alle, die aktiv am Umzug teilnehmen) stellt anhand von riesigen Laternen ihr Sujet vor, bei dem sie sich über ein aktuelles Thema lustig macht: ein Lichterspektakel sondergleichen. Ab dann geniesst jeder Basler «die drey scheenschte Dääg im Johr».
Was ist besonders in Luzern?
Geht es um die Sprache, toben sich die Innerschweizer vor allem bei den Namen ihrer «Guuggenmusigen» aus. Die heissen zum Beispiel: Rosswöschwyber (die kommen aus Ruswil, wo es die Rosswöschstrasse gibt) oder die Ringligüüsser (aus Willisau, mit den berühmten Ringli) oder die Wegeregosler aus Nebikon, wo die Wigger (Fluss) durchfliesst. In Luzern machen sich die Fasnächtler mit Grinden (Masken) über öffentliche Persönlichkeiten lustig. Viele Guuggenmusigen wählen aber auch ein Fantasie-Motto, dem Kostüm und Gesichtsbemalung unterworfen sind. Die Reihenfolge der verschiedenen Guuggenmusigen ist traditionell strukturiert, denn ältere «Musigen» dürfen im Ablauf weiter vorne laufen. Zuerst diejenigen, die sich in einem Jubiläumsjahr befinden, danach ihrem Alter nach.
Essen und Trinken
Das traditionelle Fasnachtsgebäck, die Fasnachtschüechli, heissen in Luzern Chnöiblätze. Diese werden am Volksfest besonders gerne gegessen. Das Lieblingsgetränk der Fasnächtler ist zudem das Kafi-Träsch (mit Kernobst-Schnaps) oder Kafi-Zwätschge. Es fährt schnell ein und wärmt auf. Der erste grosse Umzug in der Stadt Luzern findet am Schmotzigen Donnschtig, statt. Er führt von der Hofkirche über die Seebrücke bis in die Neustadt. Ein weiterer Höhepunkt ist der Monstercorso am Güdisdienstagabend. Mit diesem letzten Umzug aller Guuggenmusigen lässt man die Fasnacht langsam ausklingen. Danach startet am Aschermittwoch die Fastenzeit.
Was ist besonders in Basel?
Wer keine Blaggedde trägt, wird mit Sicherheit von mehreren Waggis mit vielen Räppli gestopft. Was so viel heisst wie: Wer an die Basler Fasnacht gehen und einigermassen heil wieder nach Hause kommen will, muss eine aktuelle Plakette/Abzeichen kaufen, damit die Menschen mit den grossen Larven (Masken) einen nicht mit Konfetti vollstopfen. Passend zum ausgedachten Sujet lassen sich die Cliquen ein meist sehr farbenfrohes Kostüm nähen, und ganz wichtig: eine einheitliche Larve (Maske) anfertigen. Während dem Cortège müssen die Zuschauer am Rand stehen, um die Cliquen bzw. Guggemusiker nicht zu stören. Allgemein darf man maskierte Menschen nie mit Räppli stopfen. Ansonsten geht es einfach darum, Spass zu haben.
Essen und Trinken
An der Basler Fasnacht gibt es drei traditionelle Mahlzeiten: Die Mehlsuppe, die Zibelewaihe und die Käswaihe, zu der ein Bier oder ein Glas Weisswein gehört. Jedoch steht auch an jeder Ecke ein Wurststand, wo man natürlich die besten Klöpfer (Cervelat) essen kann. Restaurant Kunsthalle Basel: Dort gibt es die beste selbstgemachte Mehlsuppe, Zibelewaie und Käswaie. Guggenkonzert: Am Dienstagabend auf dem Marktplatz, Barfüsserplatz und Claraplatz. Schnitzelbängg: Kann man sich überall in der Stadt anhören.
Die Schweiz ist ein Fasnachtsland. Mancher Brauch ist mehrere Hundert Jahre alt. Wir zeigen euch die schrägsten Fasnachtstraditionen der Schweiz.
Die Schweiz ist ein Fasnachtsland. Mancher Brauch ist mehrere Hundert Jahre alt. Wir zeigen euch die schrägsten Fasnachtstraditionen der Schweiz.