Die Ausstellung im Musée des arts décoratifs zeigt neben Originalzeichnungen des Autors Antoine de Saint-Exupéry auch Erinnerungen an sein Leben und Beispiele für die zahlreichen Übersetzungen des Buches. Nach Angaben der Stiftung Saint Exupéry ist nur die Bibel in mehr Sprachen übersetzt worden.
Der französische Schriftsteller und Pilot Saint-Exupéry verfasste das poetisch-philosophische Werk 1942 im Exil in New York. «Es gibt einen schmerzhaften, verzweifelten Hintergrund bei Saint-Exupéry», sagte Alain Vircondelet, der eine Biographie von Saint-Exupéry verfasst hat. «Er findet seinen Platz nicht und fühlt sich nicht anerkannt», fügte er hinzu.
Mehrere Inspirationsquellen von Saint-Exupéry zu sehen
Die Ausstellung zeigt mehrere Inspirationsquellen für den «Kleinen Prinzen», etwa einen Brief an Saint-Exupérys künftige Frau Consuelo, in der von einem Kind die Rede ist, das einen Schatz findet und melancholisch wird. Der Autor hatte ursprünglich weitere Figuren und Szenen geplant, etwa Begegnungen mit einer Schnecke oder einem Schmetterlingsjäger.
Zu sehen sind auch eine Trinkflasche und ein Wrackteil des Flugzeugs, mit dem Saint-Exupéry 1935 in der libyschen Wüste abstürzte. Diese Erfahrung bildet die Rahmenhandlung des «Kleinen Prinzen»: Der Erzähler befindet sich nach einer Notlandung in einer Wüstenlandschaft, wo plötzlich der kleine Prinz erscheint und ihn bittet, ein Schaf zu zeichnen.
Saint-Exupéry verliess 1943 New York und ging in das von alliierten Truppen kontrollierte Algerien, um wieder Pilot der Luftstreitkräfte zu sein. Ein Jahr später kehrte er von einem Aufklärungsflug zwischen Korsika und Grenoble nicht zurück. Erst 1998 fand ein Fischer aus Marseille sein Silberarmband, zwei Jahre später konnte das Wrack seines Flugzeugs aus dem Meer geborgen werden.
Das Manuskript seines erfolgreichsten Werks befindet sich im Besitz der Morgan Library in New York. Die Ausstellung in Paris ist noch bis zum 26. Juni zu sehen.
(AFP)