«Dinosaurier sind cool und trendy», sagt Iacopo Briano von dem Auktionshaus Binoche et Giquello, das die Saurier zusammen mit einer Reihe von Fossilien veräussert. «Sie sind echte Dekorationsobjekte, wie Bilder.»
Zur Versteigerung stehen im altehrwürdigen Pariser Auktionshaus Drouot die Skelette von einem Allosaurus und einem Diplodocus. Das zwölf Meter lange Skelett des Pflanzenfressers Diplodocus mit seinem charakteristischen langen Hals und Schwanz wird auf 450'000 bis 500'000 Euro geschätzt.
Das nur knapp vier Meter lange des fleischfressenden Allosaurus könnte dagegen sogar 650'000 Euro erzielen. «Die Leute wollen die Zähne», sagt ein Experte. Und davon hat der Allosaurus reichlich: 60 scharfe Zähne zählt der Kiefer des Sauriers, der auf den Hinterbeinen nach Beute jagte.
Der Allosaurus eigne sich wegen seiner begrenzten Masse ideal für die kleinen Pariser Wohnungen, scherzt Briano. Ein wirklich grosses Skelett habe sein Auktionshaus dagegen kürzlich an eine venezianische Familie verkauft. «Sie hatte einen wunderschönen grossen Raum, in dem sich der Dinosaurier sehr wohl fühlte», betont er.
Auch Hollywoodstars wie Leonardo DiCaprio und Nicolas Cage sollen Fans von prähistorischem Zierrat sein. Neben reichen Europäern und Amerikanern zielen die Auktionshäuser mit naturkundlichen Objekten aber inzwischen vor allem auf Kunden aus China ab. Sie seien für ihre Museen oder privaten Sammlungen auf der Suche nach aussergewöhnlichen Stücken, erzählt Briano.
Den Paläontologen Ronan Allain vom Naturkundemuseum in Paris regen solche Versteigerungen auf: «Das sind völlig absurde Preise. Es geht nur noch um Luxus und nicht um normale Leute», klagt der Forscher, der mehrere Bücher zu Dinosauriern veröffentlicht hat. (SDA)