Selbständigkeit lernen auf dem Schulweg
Eltern, lasst eure Kinder allein loslaufen

Eltern sollen ihre Kinder nicht zur Schule bringen. Denn auf dem Schulweg lernen sie Wichtiges fürs Leben.
Publiziert: 19.08.2019 um 14:36 Uhr
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Aktualisiert: 19.08.2019 um 15:56 Uhr
So wichtig ist der Schulweg für Kinder
1:38
9 wertvolle Tipps:So kommt Ihr Kind sicher in die Schule
Christiane Binder

Dass Eltern ihre Schulanfänger in den ersten Tagen zur Schule bringen, ist normal. Doch Psychologe Allan Guggenbühl ist dagegen, dass Mami und Papi auch später jeden Schritt ihrer Sprösslinge überwachen und sie womöglich mit dem Auto vors Schultor chauffieren. «Wer sein Kind dauernd begleitet, macht es abhängig wie ein Baby», sagt er. Der Schulweg biete den Freiraum, den Kinder brauchen, um selbstständig zu werden und Erfahrungen zu machen. Selbst Streitigkeiten seien kein Problem: «Kinder müssen auch lernen, sich zu wehren.»

Was Erwachsene beachten sollten
Kindersitze im Auto sollten selbstverständlich sein. Eltern können aber weit mehr für die Sicherheit ihrer Kinder tun. Ein paar Tipps:

Vorbild sein: Schreiten Sie am Anfang mit ihrem Kind den Schulweg mehrmals ab – und gehen Sie im Alltag mit gutem Beispiel voran, mit richtigem Verhalten.

Richtig kleiden: Achten Sie bei Ihren Kindern auf kontrastreiche, gut sichtbare Kleidung – und auf die
nötige Schutzkleidung wie Fahrradhelm oder Gelenkschoner beim Inline-Skaten.

Vorsicht walten lassen: Denken Sie an die Handicaps von Kindern im Verkehr – und gleichen Sie diese durch vorsichtiges und aufmerksames Fahren aus. Und denken Sie daran: Selbst mit 30 km/h sind Sie zu schnell, falls ein Kind auf die Strasse läuft. Auf Quartierstrassen spielen die Kleinen besonders oft.

Gefahren sehen: Lassen Sie Ihr Kind auf dem Fahrrad nie im Lenkerbereich mitfahren, damit es beim Unfall nicht unter das Rad gerät. Je weiter hinten Kinder sitzen, umso besser sind sie geschützt – selbst in Fahrradanhängern.
Kindersitze im Auto sollten selbstverständlich sein. Eltern können aber weit mehr für die Sicherheit ihrer Kinder tun. Ein paar Tipps:

Vorbild sein: Schreiten Sie am Anfang mit ihrem Kind den Schulweg mehrmals ab – und gehen Sie im Alltag mit gutem Beispiel voran, mit richtigem Verhalten.

Richtig kleiden: Achten Sie bei Ihren Kindern auf kontrastreiche, gut sichtbare Kleidung – und auf die
nötige Schutzkleidung wie Fahrradhelm oder Gelenkschoner beim Inline-Skaten.

Vorsicht walten lassen: Denken Sie an die Handicaps von Kindern im Verkehr – und gleichen Sie diese durch vorsichtiges und aufmerksames Fahren aus. Und denken Sie daran: Selbst mit 30 km/h sind Sie zu schnell, falls ein Kind auf die Strasse läuft. Auf Quartierstrassen spielen die Kleinen besonders oft.

Gefahren sehen: Lassen Sie Ihr Kind auf dem Fahrrad nie im Lenkerbereich mitfahren, damit es beim Unfall nicht unter das Rad gerät. Je weiter hinten Kinder sitzen, umso besser sind sie geschützt – selbst in Fahrradanhängern.
Wann ist ein Schulweg zumutbar?

Schulen stellen sich häufig auf den Standpunkt, dass die Eltern für den Schulweg ihres Kindes zuständig seien. «Das stimmt aber nicht immer», sagt Schulweg-Experte Pascal Regli vom Fachverband Fussverkehr Schweiz. «Dieser Grundsatz bezieht sich einzig und alleine auf zumutbare Schulwege.»

Ob ein Schulweg zumutbar ist, hängt von mehreren Kriterien ab: Das Alter des Kindes, die Art des Schulweges (Topografie, Beleuchtung usw.) und Gefahrenfaktoren wie Verkehr oder gefährliche Kreuzungen spielen eine Rolle. «Jeder Fall ist für sich einzigartig. Es gibt deshalb keine allgemeine Praxis», so Regli.

Das gilt auch für zurückzulegende Distanzen. 1,5 Kilometer und 30 Minuten Laufzeit gelten in der Regel als zumutbar – wenn daheim eine halbstündige Mittagszeit eingelegt werden kann.

Wird der Schulweg als unzumutbar eingestuft, ist in der Regel die Schule für den Transport (mit)verantwortlich.

Schulen stellen sich häufig auf den Standpunkt, dass die Eltern für den Schulweg ihres Kindes zuständig seien. «Das stimmt aber nicht immer», sagt Schulweg-Experte Pascal Regli vom Fachverband Fussverkehr Schweiz. «Dieser Grundsatz bezieht sich einzig und alleine auf zumutbare Schulwege.»

Ob ein Schulweg zumutbar ist, hängt von mehreren Kriterien ab: Das Alter des Kindes, die Art des Schulweges (Topografie, Beleuchtung usw.) und Gefahrenfaktoren wie Verkehr oder gefährliche Kreuzungen spielen eine Rolle. «Jeder Fall ist für sich einzigartig. Es gibt deshalb keine allgemeine Praxis», so Regli.

Das gilt auch für zurückzulegende Distanzen. 1,5 Kilometer und 30 Minuten Laufzeit gelten in der Regel als zumutbar – wenn daheim eine halbstündige Mittagszeit eingelegt werden kann.

Wird der Schulweg als unzumutbar eingestuft, ist in der Regel die Schule für den Transport (mit)verantwortlich.

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