Jemanden zu finden, der einem gefällt, ist nicht schwer. Und dass die Anziehung auf Gegenseitigkeit beruht, kommt durchaus häufig vor. Wesentlich seltener jedoch trifft man auf jemanden, der zu einem passt.
Doch was heisst das genau?
Wenn zwei zueinanderpassen, sind sie aus dem gleichen Holz geschnitzt. Sie sehen vieles ähnlich, haben einen ähnlichen Humor, ähnliche Ziele im Leben und vor allem eine ähnliche Vorstellung von der gemeinsamen Zeit und davon, was für eine Rolle der Partner in ihrem Leben haben soll. Und hier wird es etwas knifflig. Denn obschon fast jeder behaupten würde, an einer harmonischen Beziehung interessiert zu sein, scheinen viele Menschen nicht imstande, eine solche zu führen.
Die gemeinsamen Erlebnisse finden
Der Grund ist in den Erlebnissen zu finden, die sie in der Kindheit gemacht haben und die sie mit der bedingungslosen Liebe gleichsetzen, die jedes Kind seinen Eltern entgegenbringt. Wer geschlagen wurde, setzt Gewalt mit Liebe gleich. Wer manipuliert wurde, setzt Psycho-Terror mit Liebe gleich. Wer missachtet wurde, setzt Ignoranz mit Liebe gleich. Diese Programmierungen beeinflussen das spätere Verhalten erheblich: Jemand, der nie stabile Zuwendung erlebt hat, wird diese von seinem Partner erzwingen. Oder sich von diesem alles gefallen lassen.
«Was nur halb passt, passt nicht richtig»
Bevor man fragt, wie man einen Partner findet, sollte man sich zuerst selbst fragen: Bin ich ein richtiger Partner? Oder werde ich einen Menschen, mit dem ich intim bin, dafür missbrauchen, mir das zu geben, was meine Eltern mir verwehrten? Und weiter: Wie will ich eine Beziehung führen? Wie viel Freiraum brauche ich? Was kann ich nicht akzeptieren?
Ihr zweiter Schritt besteht darin, ein solches Gespräch mit dem nächsten Menschen zu führen, der Ihnen gefällt. Und notfalls weiterzugehen. Denn was nur halb passt, passt immer noch nicht richtig.