Auf einen Blick
- Wann und wie Kindern sagen, dass es kein Christkind gibt, das Geschenke bringt?
- Experten empfehlen behutsames Vorgehen und Fokus auf Weihnachtszauber durch Familie
- Nur wenige Kinder fühlten sich von Eltern angelogen
Spätestens wenn Kinder nachfragen, wie denn das Christkind mit all den Geschenken so unbemerkt in die Wohnung kommt, ist die Zeit gekommen: Die magische Phase des bedingungslosen Glaubens ist vorbei. Was dann? Experten raten, ruhig zu bleiben und den Übergang vom Mythos zur Realität sanft zu gestalten – bevor die Logik deiner kleinen Detektive den Weihnachtszauber ins Wanken bringt.
Der richtige Zeitpunkt
Studien zeigen, dass Kinder zwischen sieben und acht Jahren von selbst beginnen, an der Existenz des Christkindes oder des Weihnachtsmannes zu zweifeln. Die «magische Phase», in der Kinder stark an Fantasiewelten glauben, dauert meist bis zum Alter von etwa sieben Jahren.
Danach setzen sich Logik und Realitätssinn mehr durch. Wenn das Kind konkrete Fragen stellt oder Zweifel äussert, empfiehlt es sich, das Gespräch zu suchen, statt die Illusion künstlich aufrechtzuerhalten. Bei Fragen wie «Wie kommt das Christkind in unser Haus, wir schliessen doch die Tür ab?» oder: «Warum hat der Samichlaus im Einkaufszentrum Turnschuhe getragen?» ist es Zeit für ein Gespräch.
Laut Experten ist es übrigens okay, das Thema hinauszuzögern, solange dein Kind noch strahlende Augen bekommt, wenn es vom Christkind hört.
Wie man es angeht
Experten empfehlen, behutsam vorzugehen und dem Kind zu erklären, dass die Figur des Christkindes oder des Weihnachtsmannes für den Zauber und die Freude der Weihnachtszeit steht. Eltern können betonen, dass dieser Zauber durch die Liebe und Fürsorge von Familie und Freunden entsteht. Eine mögliche Erklärung wäre zum Beispiel: «Das Christkind ist wie ein zauberhaftes Märchen – eine Geschichte, die uns alle verbindet und die wir gemeinsam am Leben erhalten, um die Magie von Weihnachten zu bewahren.»
Eine süsse Idee: Mache dein Kind zum Mit-Hüter des Weihnachtsgeheimnisses! So kannst du sagen: «Jetzt, wo du Bescheid weisst, darfst du uns helfen, den Weihnachtszauber für deine jüngeren Geschwister / Nachbarskinder / Cousins und Cousinen weiterzugeben.» Zack, aus der Enttäuschung wird sogleich eine Ehrenmission, die das Kind mit Stolz erfüllt!
Mögliche emotionale Reaktionen
Eine Umfrage der University of Exeter ergab, dass nur zwei bis sechs Prozent der Kinder das Gefühl hatten, von ihren Eltern angelogen worden zu sein. Für die meisten Kinder ist das Ende des Glaubens an Christkindli oder Samichlaus ein natürlicher Übergang in die nächste Entwicklungsphase, und sie nehmen es erstaunlich locker – Hauptsache, die Geschenke fliessen weiterhin wie Glühwein am Weihnachtsmarkt.
Also keine Angst vor der grossen Enthüllung. Denn mit ein bisschen Fingerspitzengefühl und viel Liebe bleibt Weihnachten auch ohne Christkindli ein magisches Fest.