Jahrhundertelang hat man versucht, Weine zu klären, zu schönen und mit moderner Technik wie computergesteuerten Gärtanks oder speziell entwickelten Zuchthefen möglichst sauber und rein herzustellen. Trotzdem boomen gerade heute trübe Weine mit unsauberen Aromen! In den letzten Jahren hat sich dieser Trend, der sich bewusst gegen die technologisch hochgerüstete Weinherstellung richtet, nämlich noch massiv verstärkt. Naturwein, auch bekannt als Orangewein, ist ein Phänomen, das in der heutigen Zeit immer mehr Anklang findet. Diese Weine werden anders hergestellt als konventionelle Weine und haben daher oft einen einzigartigen Geschmack und Charakter.
Weniger ist mehr
Ein wichtiger Unterschied bei der Herstellung von Naturwein ist, dass die Trauben ohne den Einsatz von chemischen Mitteln angebaut werden. Auch bei der Verarbeitung und Gärung wird auf den Einsatz von Zusatzstoffen und chemischen Mitteln verzichtet. Stattdessen wird versucht, das natürliche Gleichgewicht zwischen Trauben, Hefen und Bakterien zu bewahren und so die natürlichen Aromen und Eigenschaften der Trauben zu betonen. Sogar vor der Abfüllung wird darauf verzichtet, den Wein zu klären, sodass er oft eine gräuliche oder mattorange Farbe aufweist und an trüben Most erinnert. Vereinfacht kann man also zusammenfassen, dass die Weine weitgehend sich selber überlassen werden und die Winzer möglichst wenig Einfluss auf deren Entwicklung nehmen. Weder im Rebberg noch im Keller.
Alles Geschmacksache?
Der Geschmack von Naturweinen ist anders als der von konventionellen Weinen. Sie sind lebendiger, weniger «designt», haben oft eine wilde Säure und sperrige Tannine. Sie können ungewöhnliche Geschmacksnoten aufweisen, die bei konventionellen Tropfen als Fehlaromen aufgefasst würden. Obwohl auf den Einsatz von Schwefel zum Schutz vor ungewollter Oxidation verzichtet wird, riechen manche Weine unmittelbar nach dem Entkorken nach faulen Eiern oder Pferdestall. Es wäre zu einfach, zu behaupten, der Trend zu Naturwein sei lediglich eine willkommene Abwechslung zu konventionell hergestellten Tropfen und würde bald wieder verschwinden. Vielmehr ist dieses Phänomen ein Ausdruck des Wunsches nach einem bewussteren und natürlicheren Lebensstil und der Wertschätzung für handwerkliche Herstellung.
In der Gastronomie hoch im Kurs
Fakt ist, dass gewisse Rebsorten durch die Herstellung von Naturwein spannender werden können, wie zum Beispiel Sylvaner, Chasselas oder Gewürztraminer. Die besondere Art der Herstellung kann dazu führen, dass der Wein eine einzigartige Note erhält, die ihn von anderen Weinen unterscheidet. Die Zukunft von Naturweinen sieht vielversprechend aus. Nicht zuletzt, da sie besonders in der Spitzengastronomie immer öfter als die perfekte Begleitung ausgefallener Gerichte empfohlen werden. Die Kombinationsmöglichkeiten sind tatsächlich sehr vielfältig!
Im breiten Weinsortiment von Coop finden Sie einige Naturweine unterschiedlicher Herkunft und Rebsorten. Tendenz steigend. Und natürlich eine riesige Anzahl an konventionell produzierten Tropfen.
4 natürliche Alternativen
Alsace AOC Gewurztraminer Neuweg Domaine Gross, für 24.95 Franken
Der im Video beschriebene, orangefarbene Gewürztraminer aus dem Elsass behält in der Nase sortentypische Aromen von Rosenblättern und exotischen Früchten, ergänzt mit würzigen Noten von Ingwer und Gewürznelken. Am Gaumen mit schöner Säure, dezenten Tanninen und salzigem Abgang. Dieser kräftige Wein harmoniert hervorragend mit einer Tarte Flambée oder regionalen Käsesorten wie Munster oder Tête de Moine. Unbedingt ausprobieren.
Alsace AOC Gewurztraminer Neuweg Domaine Gross, für 24.95 Franken
Der im Video beschriebene, orangefarbene Gewürztraminer aus dem Elsass behält in der Nase sortentypische Aromen von Rosenblättern und exotischen Früchten, ergänzt mit würzigen Noten von Ingwer und Gewürznelken. Am Gaumen mit schöner Säure, dezenten Tanninen und salzigem Abgang. Dieser kräftige Wein harmoniert hervorragend mit einer Tarte Flambée oder regionalen Käsesorten wie Munster oder Tête de Moine. Unbedingt ausprobieren.
Alentejo DOC Três Ânforas Howard's Folly, für 19.95 Franken
Auch Portugal kann Naturwein, und dies sogar in Rot! In der Nase zeigen sich konventionelle Aromen von Dörrpflaumen und schwarzen Kirschen, dazu gesellen sich zusätzliche Noten von Tabak, Lakritz und Pferdesattel. Am Gaumen vollmundig mit lebendiger Säure und etwas sperrigen Tanninen. Entkorken Sie ihn zum Grillspass oder kombinieren Sie den rassigen Portugiesen zu regionalen Gerichten wie «Carne de Porco à Alentejana», einem Gericht aus Schweinefleisch, Muscheln, Paprika und Knoblauch.
Alentejo DOC Três Ânforas Howard's Folly, für 19.95 Franken
Auch Portugal kann Naturwein, und dies sogar in Rot! In der Nase zeigen sich konventionelle Aromen von Dörrpflaumen und schwarzen Kirschen, dazu gesellen sich zusätzliche Noten von Tabak, Lakritz und Pferdesattel. Am Gaumen vollmundig mit lebendiger Säure und etwas sperrigen Tanninen. Entkorken Sie ihn zum Grillspass oder kombinieren Sie den rassigen Portugiesen zu regionalen Gerichten wie «Carne de Porco à Alentejana», einem Gericht aus Schweinefleisch, Muscheln, Paprika und Knoblauch.
Côtes du Rhône AOC Sans Sulfites Ajoutés Mathilde Chapoutier, für 11.95 Franken
Ein ungeschwefelter Côte du Rhône, der sich nicht gross von konventionellen Exemplaren unterscheidet. In der Nase mit betörenden rotfruchtigen Aromen von Walderdbeere oder Sauerkirsche, gepaart mit Noten von Tabak und Veilchen. Am Gaumen mit überraschend lebendiger Säure, herben Tanninen und würzigem, leicht pikantem Abgang. Passt hervorragend zu einem Ratatouille oder geschmortem Fleisch.
Côtes du Rhône AOC Sans Sulfites Ajoutés Mathilde Chapoutier, für 11.95 Franken
Ein ungeschwefelter Côte du Rhône, der sich nicht gross von konventionellen Exemplaren unterscheidet. In der Nase mit betörenden rotfruchtigen Aromen von Walderdbeere oder Sauerkirsche, gepaart mit Noten von Tabak und Veilchen. Am Gaumen mit überraschend lebendiger Säure, herben Tanninen und würzigem, leicht pikantem Abgang. Passt hervorragend zu einem Ratatouille oder geschmortem Fleisch.
Parcelle 982 Gamay Grand Cru Collection Nature Domaine de la Ville, für 23.95 Franken
Dieser Gamay aus der Waadt profitiert vom unkonventionellen Herstellungsverfahren. In der Nase mit intensiven rotbeerigen Aromen, unterstützt von würzigen und rauchigen Noten. Am Gaumen mit knackiger Säure, leichter Struktur und einem wunderbaren, mineralischen Abgang. Entkorken Sie ihn zur Saucisse, zum Fondue oder Raclette.
Parcelle 982 Gamay Grand Cru Collection Nature Domaine de la Ville, für 23.95 Franken
Dieser Gamay aus der Waadt profitiert vom unkonventionellen Herstellungsverfahren. In der Nase mit intensiven rotbeerigen Aromen, unterstützt von würzigen und rauchigen Noten. Am Gaumen mit knackiger Säure, leichter Struktur und einem wunderbaren, mineralischen Abgang. Entkorken Sie ihn zur Saucisse, zum Fondue oder Raclette.
Der Artikel stammt von Tobias Gysi, Weinakademiker und Schweizer Weinsommelier. Er ist Autor der Rubrik «Château Gysi» für Mondovino.
Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.
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