Salgescher Winzer feiern 30 Jahre Grand Cru
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Pioniere in Qualitätswein:Salgescher Winzer feiern 30 Jahre Grand Cru

Für Sie degustiert: Salgesch
In Zermatt feiern die Salgescher 30 Jahre Grand Cru

Als die Salgescher Winzer 1988 die Idee eines Grand Cru gebaren, war das eine Pioniertat. Die Feier zum 30-Jahr-Jubiläum in Zermatt war ein bisschen ein Abgesang darauf. Und: Die besten Weine der besten Salgescher Winzer.
Publiziert: 21.06.2019 um 13:20 Uhr
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Aktualisiert: 22.06.2019 um 09:44 Uhr
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Applaus für die Nummer eins in Salgesch: Diego Mathier und die Gläserschlacht im Grand Hotel Zermatterhof.
Foto: Alain Kunz
Alain Kunz, Weinexperte

Wir schreiben das Jahr 1982. Nach vielen ertragsmässig schwachen Jahren können die Walliser Winzer endlich aus dem Vollen schöpfen. Und wie! 70 Millionen Liter keltern sie ein. Doppelt so viel wie in den Vorjahren! 1983 werden es gar 80 sein. Es ist die Zeit der Weinschwemme, als Trauben und Ertrag nicht gross genug sein konnten. Import von Wein unterstand rigorosen Beschränkungen. Die Schweizer Winzer nutzten das aus – und wie! Sogar in Schwimmbecken musste Wein zwischengelagert werden …

Die Folge dieser Schwemme mit schlechter Qualität: drastisch sinkende Preise. Der Weinbau im Wallis steht kurz vor dem Kollaps. Der Bund investierte mehr Geld in die Eliminierung von mediokren Überschüssen als in die Promotion von Qualitätsweinen.

In solch einem Umfeld entstehen Revolutionen. Die Winzer im Walliser Rotweindorf Salgesch, wo 40 Weinbaubetriebe stehen und gefühlte 99 Prozent der Bevölkerung irgendwie mit dem Weinbau zu tun haben, sind die Pioniere. Nicht umsonst nennt sich das Dorf offiziell «Das Weindorf der Schweiz» und nahm den Dorfnamen in seinen damals berühmtesten Wein, den Dôle de Salquenen. Die Winzer beschränken den Ertrag und führen kurz darauf das Qualitätslabel Grand Cru ein. Das Echo ist gross. Selbst die «Tagesschau» berichtet darüber. 26 Winzer machen mit.

Holzeinsatz untersagt!

Folgende Kriterien werden festgelegt:

  • Die Trauben müssen von speziell erfassten Parzellen stammen.
  • Der Ertrag ist auf ein 1 Kilogramm pro Quadratmeter beschränkt (seit 1992 sind es 800 Gramm).
  • Verschnitte sind verboten.
  • Aufzuckern ist verboten.
  • Plastikbehälter sind verboten.
  • Barriqueausbau ist verboten, um die Pinot-Noir-Frucht unverfälscht rüberzubringen.
  • Es darf nur die Hälfte des erlaubten Schwefels zugesetzt werden.
  • Die Flaschenlagerung muss mindestens vier Monate betragen.

Eine neutrale Verkostungskommission bewertete dann die eingereichten Weine. Das goldene Grand-Cru-Label wurde nur jenen Weinen zugesprochen, die 18 Punkte erhielten, was damals einer Goldmedaille entsprach. Was viele nicht mehr wissen: Auch einem Chasselas konnte das Grand-Cru-Label zugesprochen werden. «Doch das strich man nach kurzer Zeit wieder aus dem Reglement», erinnert sich Christophe Venetz vom Verein Weindorf Salgesch. «Fendant ist eben zu wenig emblematisch für Salgesch. Wir sind ein Rotweindorf. Achtzig Prozent der Reben sind rot.»

Erstaunlich war, in der Zeit des Barrique-Booms auf einen Einsatz der kleinen Holzfässchen gänzlich zu verzichten. «Die Fruchtigkeit und die Mineralität des Weins soll unbeeinflusst zur Geltung kommen», so Venetz.

Ist die Idee der Pioniere allmählich überholt?

Heute ist diese Stilistik wieder gefragt. Wein ohne Firlefanz! Ohne Vanille, Espresso und Schoggi. Und doch scheint sich die Pionieridee allmählich  überholt zu haben. Aus verschiedenen Gründen:

  • Im Wallis ist es an den Orten, wo die klassischen Pinot-Noir-Parzellen stehen, zu warm geworden für die Vorzeigetraube des Kantons. Syrah und Cornalin werden den Pinot Noir unweigerlich als rote Aushängesorte verdrängen. Pinot Noir wird es weiterhin geben, aber die Winzer werden in die Höhe gehen müssen. Allenfalls sogar auf die weniger sonnenbeschienene Talseite wechseln. Diego Mathier, der mit dem Ambassadeur des Domaines einen der schönsten Pinot Noir des Kantons keltert, sieht das naturgemäss ein bisschen anders – wie die meisten Winzer aus Salgesch und dem Wallis: «Wer die Rebsorte im Griff hat und sich den geänderten klimatischen Bedingungen anpasst, kann im Wallis weiterhin fantastische Weine keltern. Die Höhe ist ganz sicher ein Mittel. Aber auch ein früherer Lesezeitpunkt als jener, den man sich von früher gewohnt war. Man soll bei 96 statt über 100 Öchsle ernten. Wir zum Beispiel sind meistens zwei Wochen früher dran als die anderen. Dann ist das Blatt-Management wichtig, damit die Trauben nicht hilflos der Sonne ausgesetzt sind und ‹verkochen›. Und in heissen Jahren kann man mit Ganztraubenvergärung arbeiten. Es gibt also genügend Wege und Mittel, damit man im Walliser Pinot Noir Frische und Knackigkeit behält.»
  • Wenn Grand Cru draufsteht, sollte auch Grand Cru drin sein. Sprich: Der Wein sollte von den allerbesten Parzellen eines Winzers stammen. Das ist praktisch bei keinem Betrieb der Fall, denn die allerbesten Blauburgunder werden in Barriques ausgebaut.
  • Das Qualitätsbewusstsein ist mittlerweile beim hinterletzten Winzer vorhanden, denn ohne die vom Konsumenten geforderte Qualität kann er seinen Laden zumachen.
  • Es sind zuletzt mehrere namhafte Winzer aus der Grand-Cru-Vereinigung ausgetreten.

Und das Ergebnis der grossen Vertikale in der Vertikalen (Blinddegustation von 60 Grand Cru!), die in Zermatt auf 1600 Meter über Meer im prächtigen Fünfsternehotel Zermatterhof stattfand? Vier Weine aus den 90er-Jahren bereiten heute noch einen wunderbaren Trinkspass! Erstaunlicherweise auch derjenige aus dem Hitzejahr 2003 (es war jener der Cave du Rhodan von Olivier und Sandra Mounir, er erhielt 16,5 Punkte). Der absolut beste war dann aber doch einer aus dem Jahr 2015, was dann wieder gegen eine Abschaffung der Idee spricht.

Best of Vertikale in der Vertikalen 30 Jahre Grand Cru
  • Cave St. Philippe 2015, Philippe Constantin (Foto): Dezent rotfruchtig, Kraft, Tiefe, Erdbeer- und Griottes-Aromatik, frisch, enorm trinkig, wunderbares Finale. Score: 17,25/20 (26 Franken für den aktuellen Jahrgang, www.cave-st-philippe.ch)
  • Adrian & Diego Mathier Nouveau Salquenen 2017: Ätherisch, leichte Schwefelnote, rechte Tannine, Fruchtsüsse, Power, hochspannender Wein mit rustikalem Touch und mittlerem Finish. Score: 17/20 (28 Franken, gibts bei www.coop.ch unter der Marke Oskar Mathier-Oggier)
  • Domaines Chevaliers 2013: In der Nase dezent, Schmelz, Dichte, wunderbare Textur, irgendwo zwischen Power und Eleganz, dunkle Früchte, mittellang. Score: 16,75 (25.50 Franken, www.chevaliers.ch)
  • Cave du Rhodan 2011: Würzig-ätherische, rotfruchtige Nase, klinisch sauber, trinkig, anmächelig, schöne Textur, Frische, rechte Fülle und gute Länge. Score: 16,75/20 (wird nicht mehr produziert)
  • Weinschmiede Salgesch 2010: Chriesi in der verhaltenen Nase, Schmelz, Erdbeeren, schöne Säure, trinkig, mittleres frisches Finale. Score: 16,75/20 (25 Franken, www.weinschmiede.ch)
  • Weinschmiede Salgesch 1997: 16,75/20
  • Adrian & Diego Mathier Nouveau Salquenen 2001: 16,75/20
  • Cave du Rhodan 2001: 16,75/20
  • Cave St-Philippe 2014: 16,75/20
  • Cave St. Philippe 2015, Philippe Constantin (Foto): Dezent rotfruchtig, Kraft, Tiefe, Erdbeer- und Griottes-Aromatik, frisch, enorm trinkig, wunderbares Finale. Score: 17,25/20 (26 Franken für den aktuellen Jahrgang, www.cave-st-philippe.ch)
  • Adrian & Diego Mathier Nouveau Salquenen 2017: Ätherisch, leichte Schwefelnote, rechte Tannine, Fruchtsüsse, Power, hochspannender Wein mit rustikalem Touch und mittlerem Finish. Score: 17/20 (28 Franken, gibts bei www.coop.ch unter der Marke Oskar Mathier-Oggier)
  • Domaines Chevaliers 2013: In der Nase dezent, Schmelz, Dichte, wunderbare Textur, irgendwo zwischen Power und Eleganz, dunkle Früchte, mittellang. Score: 16,75 (25.50 Franken, www.chevaliers.ch)
  • Cave du Rhodan 2011: Würzig-ätherische, rotfruchtige Nase, klinisch sauber, trinkig, anmächelig, schöne Textur, Frische, rechte Fülle und gute Länge. Score: 16,75/20 (wird nicht mehr produziert)
  • Weinschmiede Salgesch 2010: Chriesi in der verhaltenen Nase, Schmelz, Erdbeeren, schöne Säure, trinkig, mittleres frisches Finale. Score: 16,75/20 (25 Franken, www.weinschmiede.ch)
  • Weinschmiede Salgesch 1997: 16,75/20
  • Adrian & Diego Mathier Nouveau Salquenen 2001: 16,75/20
  • Cave du Rhodan 2001: 16,75/20
  • Cave St-Philippe 2014: 16,75/20
Diego Mathier, das Salgescher Winzer-Monument

Die Nummer eins in Salgesch ist er: Diego Mathier. Dreifacher Winzer des Jahres und folgerichtig am Grand Prix du Vin Suisse zum ersten Schweizer Winzer des Jahrzehnts erkoren. Über ihn haben wir an dieser Stelle schon mehrmals gross berichtet. Eben habe ich seine neuen Jahrgänge degustiert. Hier das Best of:

  • Heida Les Pyramides 2018: Komplex-expressive Nase, leichte Röstaromen, exotische Frucht, Druck, Schmelz, präsente Säure, leichte Tannine, Fülle, tolle Länge. Score: 17/20 (24 Franken)
  • Ermitage Nadia Mathier 2017: Honig, Wachs, dicht gewoben, samtene Textur, Power, schöne Tannine und Säure, Melone, rechtes Finale. Score: 17/20 (27 Franken)
  • Ambassadeur Fumé Gros Rhin 2017: Raucharomen, Fruchtpotpourri, aromatisch, elegant, Power, Tiefe, Fülle, ätherisch, leicht grünes, langes Finale. Score: 17,5/20 (27 Franken)
  • Ambassadeur des Domaines Diego Mathier weiss 2017 (Foto): Bernsteingelb, sehr dunkel! Leichtfüssig, Rauch, gut eingebundene Röstaromen, Druck, Schmelz, dezente Säure, hochelegant, frisches, langes Finale. Score: 18/20 (39 Franken)
  • Pinot Noir de Salquenen Oskar Mathier non filtré 2018: Pinotige Nase, Kirschen, Kräuter, Schmelz, Power, Fruchtsüsse, enorme Fülle, Breite, dennoch trinkig, rechtes Finale. Toller Oski! Score: 17,25/20 (22 Franken)
  • Syrah Diego Mathier 2017: Verschlossen, leichte Würze, dunkle Früchte, sortentypisch, elegant, trinkig, Chriesi, Fülle, Superlänge! Score: 17,75/20 (30 Franken)
  • Merlot Nadia Mathier 2017: Tiefe, dunkle Nase, erstaunliche Noten: Spargel und Endivien! Power, schwarze Beeren, Vanille, Fülle, wunderbarer Abgang. Score: 17,5/20
  • Ambassadeur des Domaines Diego Mathier rot 2017: Raucharomen, Chriesi, Kräuter, Druck, wieder viel Frucht zeigend, Wacholder, Weihrauch, schlank, reife Tannine, schöne Länge. Score: 17,75/20 (39 Franken)

(Die Weine von Diego Mathier gibts nur hier: www.mathier.com)

Die Nummer eins in Salgesch ist er: Diego Mathier. Dreifacher Winzer des Jahres und folgerichtig am Grand Prix du Vin Suisse zum ersten Schweizer Winzer des Jahrzehnts erkoren. Über ihn haben wir an dieser Stelle schon mehrmals gross berichtet. Eben habe ich seine neuen Jahrgänge degustiert. Hier das Best of:

  • Heida Les Pyramides 2018: Komplex-expressive Nase, leichte Röstaromen, exotische Frucht, Druck, Schmelz, präsente Säure, leichte Tannine, Fülle, tolle Länge. Score: 17/20 (24 Franken)
  • Ermitage Nadia Mathier 2017: Honig, Wachs, dicht gewoben, samtene Textur, Power, schöne Tannine und Säure, Melone, rechtes Finale. Score: 17/20 (27 Franken)
  • Ambassadeur Fumé Gros Rhin 2017: Raucharomen, Fruchtpotpourri, aromatisch, elegant, Power, Tiefe, Fülle, ätherisch, leicht grünes, langes Finale. Score: 17,5/20 (27 Franken)
  • Ambassadeur des Domaines Diego Mathier weiss 2017 (Foto): Bernsteingelb, sehr dunkel! Leichtfüssig, Rauch, gut eingebundene Röstaromen, Druck, Schmelz, dezente Säure, hochelegant, frisches, langes Finale. Score: 18/20 (39 Franken)
  • Pinot Noir de Salquenen Oskar Mathier non filtré 2018: Pinotige Nase, Kirschen, Kräuter, Schmelz, Power, Fruchtsüsse, enorme Fülle, Breite, dennoch trinkig, rechtes Finale. Toller Oski! Score: 17,25/20 (22 Franken)
  • Syrah Diego Mathier 2017: Verschlossen, leichte Würze, dunkle Früchte, sortentypisch, elegant, trinkig, Chriesi, Fülle, Superlänge! Score: 17,75/20 (30 Franken)
  • Merlot Nadia Mathier 2017: Tiefe, dunkle Nase, erstaunliche Noten: Spargel und Endivien! Power, schwarze Beeren, Vanille, Fülle, wunderbarer Abgang. Score: 17,5/20
  • Ambassadeur des Domaines Diego Mathier rot 2017: Raucharomen, Chriesi, Kräuter, Druck, wieder viel Frucht zeigend, Wacholder, Weihrauch, schlank, reife Tannine, schöne Länge. Score: 17,75/20 (39 Franken)

(Die Weine von Diego Mathier gibts nur hier: www.mathier.com)

Cave du Rhodan: Obelix mit Triathleten-Statur

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Olivier Mounir schmeisst den Laden in dritter Generation, hier steht er im Barriquekeller.
Foto: Alain Kunz

Ja, also wie Obelix sieht er nun gar nicht aus, Olivier Mounir. Ganz im Gegenteil. Gross gewachsen, hager, sportlich. Einst als Triathlet Finisher am Ironman in Hawaii. Heute noch Wasalauf-Teilnehmer. Und doch sagt er: «Ich bin gewissermassen auf Fässern aufgewachsen und dann reingefallen, wie Obelix in den Zaubertrank.» Mounir führt das Familienunternehmen zusammen mit seiner Frau Sandra in dritter Generation. Gegründet wurde es 1962. Zehn Jahre später der erste Moment für die Ewigkeit: Am ersten Welt-Weinwettbewerb siegt der Pinot Noir Perle du Rhodan. Er wird als bester Rotwein der Welt deklariert, unter 1300 Konkurrenten aus 34 Ländern. Jedes Land hatte nach einer strengen Vorselektion seine besten Tropfen eingeschickt. Aus der Schweiz wurden 30 Weine nach Budapest gesandt. «Ich habe als Kind die Goldmedaillen auf die Flaschen geklebt», erinnert sich Olivier an diesen Moment. «Die Franzosen verstanden die Welt nicht mehr! Das kann doch nicht sein, dass ein Wein aus der Schweiz gewinnt, so das generelle mediale Echo.» Die Resonanz in der Schweiz war gross. Inklusive eines Empfangs in Salgesch mit viel Promis aus Politik und Wirtschaft.

Am Aufbau des Grand-Cru-Konzepts 1988 war die Cave du Rhodan massgeblich beteiligt. Sechzehn Jahre nach dem Budapester stand sie wieder in Fokus von TV-Kameras.

Neue Strategie bringt Kundensegments-Wechsel mit sich

Mittlerweile steht der Betrieb für klare, geradlinige, schnörkellose Weine. Erst recht, seit 2014 ein neuer Kellermeister die Verantwortung für die Vinifikation trägt. «Dann beschlossen wir einen Strategiewechsel», erzählt Olivier, der studierter Betriebswirt ist, das Winzermeister-Diplom erst später erlangte und den Betrieb mit 40 übernahm. «Weg von restsüssen Weinen! Wir wollten Weine, die langlebiger sein können, besser ausbalanciert sind, mehr Finesse, mehr Harmonie haben.»

Dieser doch recht radikale Schritt, der einen partiellen Wechsel des Kundensegments mit sich brachte, zahlte sich für die Mounirs aus. Sie wurden von der Zürcher Kantonalbank mit dem KMU-Sonderpreis für Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Mit dem Siegergeld hat Olivier eine eigene Anlage für Wurmerde gebaut, mit welcher er einen neuartigen organischen Dünger kreiert. Der Kompost besteht aus Pferdemist und Trester. Zweiter strategischer Entscheid von Olivier, seit er das Gut 2007 übernahm: auf Biodynamie setzen. Die Energieversorgung ist autark. Seine Rebberg-Fahrzeuge hat er von Benzin auf Elektroantrieb umgerüstet. Teilweiser Anbau in Betoneiern. «Enkeltaugliche Landwirtschaft», nennt er das.

Best of Cave du Rhodan
  • Petite Arvine 2017: Verschlossen, Pfirsich, Schmelz, schöne Säure, Power, trinkig, grenzwertige Üppigkeit, leicht vegetales, mittellanges Finale. Score: 16,75/20 (23 Franken)
  • Chardonnay 2016: Fruchtnase, exotisch, filigran, rechte Power, Schmelz, stützende Säure, elegant, Frische, tolle Fülle und Länge. Score: 17/20 (19.50 Franken)
  • Syrah 2016 (Stahltank-Ausbau): Komplexe Nase, etwas Frucht, Erdnoten, Würze, Frische, Schmelz, perfektes Säurebild, Harmonie, Landwein-Stilistik, filigran-beschwingt, viel Würze, Fülle, gute Länge. Wunderbar! Score: 17/20 (23.50 Franken)
  • Merlot 2015: Rauchig, Holzkohle, dezente Frucht, die spürt man dann am Gaumen vermehrt, Zwetschgen, Chriesi, seidige Tannine, minim grün, gute Balance, frisches, mittleres Finale. Score: 17/20 (29.50 Franken)
  • Mustique 2015 (Foto, Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon): Schöne Fruchtnase, Parfüm, komplex, sehr frisch, knackige Tannine, lebhaft, Kraft, Frische, bleibt elegant, tolle Länge! Score: 17,75/20 (37 Franken)
  • Fortissimo du Rhodan 2014 (Cornalin/Diolinoir): Ausladende Fruchtnase, Würze, Power, Parfüm, Espresso, Schoggi, sehr harmonisch, dezente Säure, reife Tannine, Fülle, schöne Länge im enorm frischen Abgang. Score: 17,5/20 (32 Franken)
  • Diversitas Hommage 2016 (neuer Wein, der in Zusammenarbeit mit Thomas und Martin Donatsch entstand. In diesen Pinot Noir kommt nur das beste Traubenmaterial, die besten Barrique-Selektionen): Rotbeerige Nase, eher dezent, Kräuter, samten, sortentypisch, leichtfüssig, trinkig, mittleres Finale. Score: 17/20 (45 Franken)

(Die Weine der Cave du Rhodan gibts unter diesem Link: www.rhodan.ch)

  • Petite Arvine 2017: Verschlossen, Pfirsich, Schmelz, schöne Säure, Power, trinkig, grenzwertige Üppigkeit, leicht vegetales, mittellanges Finale. Score: 16,75/20 (23 Franken)
  • Chardonnay 2016: Fruchtnase, exotisch, filigran, rechte Power, Schmelz, stützende Säure, elegant, Frische, tolle Fülle und Länge. Score: 17/20 (19.50 Franken)
  • Syrah 2016 (Stahltank-Ausbau): Komplexe Nase, etwas Frucht, Erdnoten, Würze, Frische, Schmelz, perfektes Säurebild, Harmonie, Landwein-Stilistik, filigran-beschwingt, viel Würze, Fülle, gute Länge. Wunderbar! Score: 17/20 (23.50 Franken)
  • Merlot 2015: Rauchig, Holzkohle, dezente Frucht, die spürt man dann am Gaumen vermehrt, Zwetschgen, Chriesi, seidige Tannine, minim grün, gute Balance, frisches, mittleres Finale. Score: 17/20 (29.50 Franken)
  • Mustique 2015 (Foto, Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon): Schöne Fruchtnase, Parfüm, komplex, sehr frisch, knackige Tannine, lebhaft, Kraft, Frische, bleibt elegant, tolle Länge! Score: 17,75/20 (37 Franken)
  • Fortissimo du Rhodan 2014 (Cornalin/Diolinoir): Ausladende Fruchtnase, Würze, Power, Parfüm, Espresso, Schoggi, sehr harmonisch, dezente Säure, reife Tannine, Fülle, schöne Länge im enorm frischen Abgang. Score: 17,5/20 (32 Franken)
  • Diversitas Hommage 2016 (neuer Wein, der in Zusammenarbeit mit Thomas und Martin Donatsch entstand. In diesen Pinot Noir kommt nur das beste Traubenmaterial, die besten Barrique-Selektionen): Rotbeerige Nase, eher dezent, Kräuter, samten, sortentypisch, leichtfüssig, trinkig, mittleres Finale. Score: 17/20 (45 Franken)

(Die Weine der Cave du Rhodan gibts unter diesem Link: www.rhodan.ch)

Gregor Kuonen: Big Player mit starkem Barrique-Heida

Zu den Grossen im kleinen Dorf zählt die Kellerei Gregor Kuonen, die heute François Kuonen und Patrick Revey gehört. Die Weine im Betrieb, der heuer 40-jährig wird, macht François’ Tochter Larissa Kuonen. Gründer ist Gregor Kuonen, dessen Vater Alfred 1913 die erste Kellerei in Salgesch ins Leben rief. Bei einem Schnelltasting Ende 2017 sind mir sechs Weine aufgefallen. Da wäre mal der Gros Rhin (Johannisberg) Grandmaître Barrique 2016, der aromatisch daherkommt, mit Marzipan- und floralen Noten (16,5/20, 26.90 Franken). Der Cabernet Franc 2016 ist chriesig, Wacholder, Harz schimmert auf, er ist kräftig, etwas austergrün, hat aber eine schöne Länge (16,5/20, 29.50 Franken). Der Syrah Grandmaître Barrique 2016 ist würzig, der Wein ist wohl sehr sauber gemacht, wirkt aber etwas steril und weckt deshalb keine Emotionen, ist aber dadurch sehr süffig, das Finale ist mittellang (16,5/20, 36 Franken, www.moevenpick-wein.com). Viel besser war da der 2014er, der mit starken 17,5/20 Punkten zu Buche steht.

Die rote Cuvée Kuonen One 2015 ist in der Nase verhalten, ein Hauch Frucht nur, dazu etwas Zedernholz, dann wird das Flaggschiff mächtig, etwas zu sehr gar, wirkt überextrahiert, fleischig und endet in einem langen Finish. Dennoch: ein etwas seelenloser Wein (16,65/20, 85 Franken). Sehr gut hingegen der Pinot Noir Grandmaître 2014, der in der Nase ausladend und sortentypisch ist, frisch, kräftig, das Holz ist dezent, Fruchtsüsse im Gaumen, Eleganz, leichte Bittermandeln und Marzipantöne, rechtes Finale (17/20, 28.50 Franken). Die höchste Note gabs für den Heida Grandmaître Barrique 2016 (Foto), der durch eine komplexe mineralische Nase besticht, schön schlank und stringent aufgestellt ist, Schmelz und Länge hat. Ein toller Wein! (17,5/20, 28.50 Franken).

(Die Weine von Gregor Kuonen gibts unter www.gregor-kuonen.ch).

Zu den Grossen im kleinen Dorf zählt die Kellerei Gregor Kuonen, die heute François Kuonen und Patrick Revey gehört. Die Weine im Betrieb, der heuer 40-jährig wird, macht François’ Tochter Larissa Kuonen. Gründer ist Gregor Kuonen, dessen Vater Alfred 1913 die erste Kellerei in Salgesch ins Leben rief. Bei einem Schnelltasting Ende 2017 sind mir sechs Weine aufgefallen. Da wäre mal der Gros Rhin (Johannisberg) Grandmaître Barrique 2016, der aromatisch daherkommt, mit Marzipan- und floralen Noten (16,5/20, 26.90 Franken). Der Cabernet Franc 2016 ist chriesig, Wacholder, Harz schimmert auf, er ist kräftig, etwas austergrün, hat aber eine schöne Länge (16,5/20, 29.50 Franken). Der Syrah Grandmaître Barrique 2016 ist würzig, der Wein ist wohl sehr sauber gemacht, wirkt aber etwas steril und weckt deshalb keine Emotionen, ist aber dadurch sehr süffig, das Finale ist mittellang (16,5/20, 36 Franken, www.moevenpick-wein.com). Viel besser war da der 2014er, der mit starken 17,5/20 Punkten zu Buche steht.

Die rote Cuvée Kuonen One 2015 ist in der Nase verhalten, ein Hauch Frucht nur, dazu etwas Zedernholz, dann wird das Flaggschiff mächtig, etwas zu sehr gar, wirkt überextrahiert, fleischig und endet in einem langen Finish. Dennoch: ein etwas seelenloser Wein (16,65/20, 85 Franken). Sehr gut hingegen der Pinot Noir Grandmaître 2014, der in der Nase ausladend und sortentypisch ist, frisch, kräftig, das Holz ist dezent, Fruchtsüsse im Gaumen, Eleganz, leichte Bittermandeln und Marzipantöne, rechtes Finale (17/20, 28.50 Franken). Die höchste Note gabs für den Heida Grandmaître Barrique 2016 (Foto), der durch eine komplexe mineralische Nase besticht, schön schlank und stringent aufgestellt ist, Schmelz und Länge hat. Ein toller Wein! (17,5/20, 28.50 Franken).

(Die Weine von Gregor Kuonen gibts unter www.gregor-kuonen.ch).

Amadée Mathier: Der «Georgier» zaubert in Weiss

Einer der Salgescher Topwinzer ist Amadée Mathier, der den Betrieb Albert Mathier & Söhne führt. Schweizweit bekannt geworden ist er durch eine Georgien-Reisen, die ihn dazu bewogen hat, 2008 acht Amphoren aus dem Land zu importieren, das als Wiege des Weins gilt. Diese grub er der Tradition folgend ein. Mittlerweile hat er zehn weitere Kwewris, so heissen die Dinger, hinzugekauft und vinifiziert fünf Prozent als Naturweine. Die Rede soll hier aber nicht von diesen Weinen sein, sondern von den beiden Gewächsen, die ich schon 2017 als hervorragend eingestuft habe. Eine Einschätzung, die ich ein Jahr später ohne einen Anflug von Zweifel bestätigt sah.

  • Pirouette Fendant 2017: Wunderschöne Rhabarber- und Apfelnoten, floral, leichtes CO2, Breite, Power, Frische, Hefe, tolle Länge. Einer der schönsten Fendants überhaupt. Score: 17,25 (17.50 Franken, www.landolt-weine.ch)
  • Domaine du Ravoir Blanc 2016: Superschöne Apfelsinennase, Butter, Röstaromen, Feuerstein, leicht laktisch, floral, Schmelz, dicht, knackige Säure, viel Fruchtsüsse, etwas CO2, frisch, herbal, lang. Score: 17,5/20 (44 Franken, www.landolt-weine.ch)

Einer der Salgescher Topwinzer ist Amadée Mathier, der den Betrieb Albert Mathier & Söhne führt. Schweizweit bekannt geworden ist er durch eine Georgien-Reisen, die ihn dazu bewogen hat, 2008 acht Amphoren aus dem Land zu importieren, das als Wiege des Weins gilt. Diese grub er der Tradition folgend ein. Mittlerweile hat er zehn weitere Kwewris, so heissen die Dinger, hinzugekauft und vinifiziert fünf Prozent als Naturweine. Die Rede soll hier aber nicht von diesen Weinen sein, sondern von den beiden Gewächsen, die ich schon 2017 als hervorragend eingestuft habe. Eine Einschätzung, die ich ein Jahr später ohne einen Anflug von Zweifel bestätigt sah.

  • Pirouette Fendant 2017: Wunderschöne Rhabarber- und Apfelnoten, floral, leichtes CO2, Breite, Power, Frische, Hefe, tolle Länge. Einer der schönsten Fendants überhaupt. Score: 17,25 (17.50 Franken, www.landolt-weine.ch)
  • Domaine du Ravoir Blanc 2016: Superschöne Apfelsinennase, Butter, Röstaromen, Feuerstein, leicht laktisch, floral, Schmelz, dicht, knackige Säure, viel Fruchtsüsse, etwas CO2, frisch, herbal, lang. Score: 17,5/20 (44 Franken, www.landolt-weine.ch)
Philippe Constantin, Pinot-Noir-Künstler

Zu den Topbetrieben im Weindorf gehört auch jener von Philippe Constantin, die Cave St. Philippe. 1987 gründet Constantin den Familienbetrieb und baut 2003 einen modernen Keller, der ihm alle Optionen offenlässt. Dass sein Grand Cru der höchstbewertete der Vertikale war, ist kein Zufall, ist doch Pinot Noir des Winzers grosse Liebe. Die ganze Palette habe ich letztmals im Herbst 2017 verkostet, weshalb es keinen Sinn macht, die Weine im Detail vorzustellen. Der Schnelldurchlauf: Ganz stark mit 17 Punkten sind der Heida, der im Barrique ausgebaute Gros Rhin (Johannisberg) Les Bernunes, Cornalin, Humagne Rouge (der zu den besten des Kantons zählt!) und der Diolinoir Muling. Knapp darunter mit 16,5/20 Syrah und Merlot. Star des Portfolios ist neben dem Grand Cru aber der Barrique-Pinot-Noir Pisür. Constantin gehört zu jenen Winzern, denen es gelingt, sich dem für Blauburgunder schwierig gewordenen Klimaumfeld im Rhonetal anzupassen. Die Trauben für den Pisür stammen aus den besten Grand-Cru-Lagen (aha!). Der Jahrgang 2014 war der zweitbeste Pinot Noir am Grand Prix du Vin Suisse 2017. Hier die Notizen zum Jahrgang 2015: Leichte Holzaromatik, Tabak, Schoggi, Holzkohle, aber auch schöne Kirschenfrucht, schlank, ätherisch-mineralisch, seidene Textur, viel Frische, Fülle, trinkig, Superlänge! Score: 18/20 (20 Franken. www.cave-st-philippe.ch).

Zu den Topbetrieben im Weindorf gehört auch jener von Philippe Constantin, die Cave St. Philippe. 1987 gründet Constantin den Familienbetrieb und baut 2003 einen modernen Keller, der ihm alle Optionen offenlässt. Dass sein Grand Cru der höchstbewertete der Vertikale war, ist kein Zufall, ist doch Pinot Noir des Winzers grosse Liebe. Die ganze Palette habe ich letztmals im Herbst 2017 verkostet, weshalb es keinen Sinn macht, die Weine im Detail vorzustellen. Der Schnelldurchlauf: Ganz stark mit 17 Punkten sind der Heida, der im Barrique ausgebaute Gros Rhin (Johannisberg) Les Bernunes, Cornalin, Humagne Rouge (der zu den besten des Kantons zählt!) und der Diolinoir Muling. Knapp darunter mit 16,5/20 Syrah und Merlot. Star des Portfolios ist neben dem Grand Cru aber der Barrique-Pinot-Noir Pisür. Constantin gehört zu jenen Winzern, denen es gelingt, sich dem für Blauburgunder schwierig gewordenen Klimaumfeld im Rhonetal anzupassen. Die Trauben für den Pisür stammen aus den besten Grand-Cru-Lagen (aha!). Der Jahrgang 2014 war der zweitbeste Pinot Noir am Grand Prix du Vin Suisse 2017. Hier die Notizen zum Jahrgang 2015: Leichte Holzaromatik, Tabak, Schoggi, Holzkohle, aber auch schöne Kirschenfrucht, schlank, ätherisch-mineralisch, seidene Textur, viel Frische, Fülle, trinkig, Superlänge! Score: 18/20 (20 Franken. www.cave-st-philippe.ch).

Constantin-Stoffel: wunderbarer Marzipan-Heida

Zu den kleineren Betrieben im Weindorf gehört der von Edmund Constantin-Stoffel 1995 gegründete. Zwei Hektaren bewirtschaftet er mit seiner Frau Adrienne, seit er die Rebberge von Eltern und Verwandten übernehmen konnte. Bei einer Schnelldegustation von ein paar repräsentativen Weinen ist der Heida 2017 herausgestochen. Ausladend, viel Marzipan, leicht vegetale Frucht, Power, Schmelz, rechte Opulenz, bleibt dennoch elegant, Harz, und vor allem: superlang! Score: 17,25/20 (24 Franken, www.cave-constantin.ch).

Zu den kleineren Betrieben im Weindorf gehört der von Edmund Constantin-Stoffel 1995 gegründete. Zwei Hektaren bewirtschaftet er mit seiner Frau Adrienne, seit er die Rebberge von Eltern und Verwandten übernehmen konnte. Bei einer Schnelldegustation von ein paar repräsentativen Weinen ist der Heida 2017 herausgestochen. Ausladend, viel Marzipan, leicht vegetale Frucht, Power, Schmelz, rechte Opulenz, bleibt dennoch elegant, Harz, und vor allem: superlang! Score: 17,25/20 (24 Franken, www.cave-constantin.ch).

Wein der Woche: Pinot Noir Clos de Pachje Lux Vina 2016

Die Domaines Chevaliers von Bergsteiger Patrick Z'Brun habe ich an dieser Stelle bereits ausführlich vorgestellt. Doch Salgesch kann man nicht einigermassen abschliessend abhandeln, ohne das 1936 gegründete Rittergut mit den Sherpa-Weinen an Bord zu haben. Doch das nicht in erster Linie dieser Gewächse wegen, sondern wegen der neuen Linie Lux Vina, deren Weine seit zwei Jahren auf dem Markt sind. Kompromisslose Qualitätsarbeit mit Reblagen in teils wiederbelebten Terrassen oder zwischen instandgestellten Trockenmauern, die teils über 50 Jahre alt sind. Das Resultat ist verblüffend! Und weil ich hier einen weiteren Pinot Noir der Luxusklasse entdeckt habe, der die These mit dem zu warm gewordenen Wallis widerlegt, soll dieser der Wein des Monats sein. Ausnahmen bestätigen ja jede Regel …

Pinot Noir Clos de Pachje Lux Vina 2016, Domaines Chevaliers: Leicht Holzkohle, spannende Nase mit viel Pinot-Typizität wie Kräutern. Und florale Noten, Griottes, Kirschen. Im Gaumen sehr frisch, herbal, elegant, feingliedrig, leichte Burgund-Zältligkeit, trinkig, eukalyptisches, fülliges, recht langes Finish. Score: 17,75/20 (52 Franken, www.chevaliers.ch).

Die Domaines Chevaliers von Bergsteiger Patrick Z'Brun habe ich an dieser Stelle bereits ausführlich vorgestellt. Doch Salgesch kann man nicht einigermassen abschliessend abhandeln, ohne das 1936 gegründete Rittergut mit den Sherpa-Weinen an Bord zu haben. Doch das nicht in erster Linie dieser Gewächse wegen, sondern wegen der neuen Linie Lux Vina, deren Weine seit zwei Jahren auf dem Markt sind. Kompromisslose Qualitätsarbeit mit Reblagen in teils wiederbelebten Terrassen oder zwischen instandgestellten Trockenmauern, die teils über 50 Jahre alt sind. Das Resultat ist verblüffend! Und weil ich hier einen weiteren Pinot Noir der Luxusklasse entdeckt habe, der die These mit dem zu warm gewordenen Wallis widerlegt, soll dieser der Wein des Monats sein. Ausnahmen bestätigen ja jede Regel …

Pinot Noir Clos de Pachje Lux Vina 2016, Domaines Chevaliers: Leicht Holzkohle, spannende Nase mit viel Pinot-Typizität wie Kräutern. Und florale Noten, Griottes, Kirschen. Im Gaumen sehr frisch, herbal, elegant, feingliedrig, leichte Burgund-Zältligkeit, trinkig, eukalyptisches, fülliges, recht langes Finish. Score: 17,75/20 (52 Franken, www.chevaliers.ch).

Provins goes urban

Dass der grösste Schweizer Weinproduzent – die Genossenschaft Provins aus Sion, die mit ihren sieben Millionen Flaschen 20 Prozent der Walliser und 10 Prozent der gesamtschweizerischen Produktionsmenge beisteuert – in der Deutschschweiz eine Vorwärtsstrategie fährt, ist schon länger bekannt. Jetzt ist auch das äussere Symbol dieser Strategie offen. Am Gustav-Gull-Platz an Zürichs mondäner Europaallee hat der Concept Store Provins Wine & Co seine Tore geöffnet. Provins-Direktor Raphaël Garcia (auf dem Bild mit Shopleiter Didier Mézières) zu seinem neuesten Baby: «Nach Monaco, Liechtenstein und Co. hat nun auch Zürich sein Fürstentum: Provins!»

Es ist nicht der erste Concept Store von Provins, aber der erste im deutschsprachigen Raum, wenn man mal von Brig absieht. Die übrigen stehen in Martigny, Sion, Leytron und Sierre. Garcia weiter: «Zürich ist die ökonomische Hauptstadt der Schweiz. Und die Leute hier sind affin in Bezug auf Gastronomie und Wein, sie sind neugierig – und sie lieben das Wallis!»

Im Store kann aber nicht nur Wein gekauft, sondern auch genossen werden. In der Weinbar gibt es mittags kleine Dinge zum Essen wie Tatar oder Suppe. Dazu natürlich Walliser Platten aller Art und Sandwiches. Und alles kommt aus dem Wallis, das garantieren die Partnerfirmen, mit denen Provins zusammenarbeitet. Die Idee hinter dem Gesamtkonzept? Garcia: «Wir wollen die Walliser Apérokultur nach Zürich tragen. Das heisst: Man soll sich ab 11 Uhr ein Glas gönnen.» Okay, das sei jetzt eher eine Zürcher Zeit, fügt Garcia lachend an. «Im Wallis ist es ja in der Regel früher ...»

Speziell: Mit einer Art Provins-Kreditkarte, die man aufladen kann, können täglich die besten Provins-Weine offen verkostet werden, so auch die Flaggschiffe Electus und Eclat.

Gluschtig geworden? Dann gleich der Weintipp zu Provins, degustiert an der Eröffnung von Provins Wine & Co: Cornalin Collection Chandra Kurt 2018: Dunkelfruchtige Nase, Kirschen, viel Würze, Power, Fruchtsüsse, schöne Säure und Mineralität, Schmelz, Charme. Sortentypisch, balsamisch, Fülle und gute Länge. Score: 17/20 (21.50 Franken. www.provins.ch).

Dass der grösste Schweizer Weinproduzent – die Genossenschaft Provins aus Sion, die mit ihren sieben Millionen Flaschen 20 Prozent der Walliser und 10 Prozent der gesamtschweizerischen Produktionsmenge beisteuert – in der Deutschschweiz eine Vorwärtsstrategie fährt, ist schon länger bekannt. Jetzt ist auch das äussere Symbol dieser Strategie offen. Am Gustav-Gull-Platz an Zürichs mondäner Europaallee hat der Concept Store Provins Wine & Co seine Tore geöffnet. Provins-Direktor Raphaël Garcia (auf dem Bild mit Shopleiter Didier Mézières) zu seinem neuesten Baby: «Nach Monaco, Liechtenstein und Co. hat nun auch Zürich sein Fürstentum: Provins!»

Es ist nicht der erste Concept Store von Provins, aber der erste im deutschsprachigen Raum, wenn man mal von Brig absieht. Die übrigen stehen in Martigny, Sion, Leytron und Sierre. Garcia weiter: «Zürich ist die ökonomische Hauptstadt der Schweiz. Und die Leute hier sind affin in Bezug auf Gastronomie und Wein, sie sind neugierig – und sie lieben das Wallis!»

Im Store kann aber nicht nur Wein gekauft, sondern auch genossen werden. In der Weinbar gibt es mittags kleine Dinge zum Essen wie Tatar oder Suppe. Dazu natürlich Walliser Platten aller Art und Sandwiches. Und alles kommt aus dem Wallis, das garantieren die Partnerfirmen, mit denen Provins zusammenarbeitet. Die Idee hinter dem Gesamtkonzept? Garcia: «Wir wollen die Walliser Apérokultur nach Zürich tragen. Das heisst: Man soll sich ab 11 Uhr ein Glas gönnen.» Okay, das sei jetzt eher eine Zürcher Zeit, fügt Garcia lachend an. «Im Wallis ist es ja in der Regel früher ...»

Speziell: Mit einer Art Provins-Kreditkarte, die man aufladen kann, können täglich die besten Provins-Weine offen verkostet werden, so auch die Flaggschiffe Electus und Eclat.

Gluschtig geworden? Dann gleich der Weintipp zu Provins, degustiert an der Eröffnung von Provins Wine & Co: Cornalin Collection Chandra Kurt 2018: Dunkelfruchtige Nase, Kirschen, viel Würze, Power, Fruchtsüsse, schöne Säure und Mineralität, Schmelz, Charme. Sortentypisch, balsamisch, Fülle und gute Länge. Score: 17/20 (21.50 Franken. www.provins.ch).

Wo gibts was zu degustieren?
  • 24. Juni, 16 bis 21 Uhr: Zürcher Weine goin’ downtown 2019. 36 Zürcher Winzer präsentieren ausgewählte Spitzencrus direkt an der Limmat, wo es selbst im Hochsommer angenehm kühl ist. So lohnenswert wie dieses Jahr war der Besuch des Anlasses noch nie, denn es werden die frisch abgefüllten Flaschen des Spitzenjahrgangs 2018 präsentiert. Dazu gibts Käsespezialitäten von Natürli Züri Oberland. Eintritt: 20 Franken. Tickets gibts unter www.ticketino.ch. Kreuzgang des Fraumünsters, Stadthausquai, Zürich. www.mettlervaterlaus.ch
  • 28. und 29. Juni, Freitag 18 bis 21 Uhr, Samstag 10 bis 18 Uhr: Fête du Chasselas 2019. Im Schloss Aigle steigt der jährliche Chasselas-Höhepunkt: die grosse Party zu Ehren der weissen Schweizer Vorzeige-Rebsorte. Zu degustieren gibts am Mondial du Chasselas 2019 prämierte Weine und viele weitere aus aller Welt. Eintritt: 20 Franken (inkl. Ticket fürs Weinbau- und Weinmuseum sowie Verkostungsglas). Château d’Aigle. www.mondialduchasselas.ch.
  • 24. Juni, 16 bis 21 Uhr: Zürcher Weine goin’ downtown 2019. 36 Zürcher Winzer präsentieren ausgewählte Spitzencrus direkt an der Limmat, wo es selbst im Hochsommer angenehm kühl ist. So lohnenswert wie dieses Jahr war der Besuch des Anlasses noch nie, denn es werden die frisch abgefüllten Flaschen des Spitzenjahrgangs 2018 präsentiert. Dazu gibts Käsespezialitäten von Natürli Züri Oberland. Eintritt: 20 Franken. Tickets gibts unter www.ticketino.ch. Kreuzgang des Fraumünsters, Stadthausquai, Zürich. www.mettlervaterlaus.ch
  • 28. und 29. Juni, Freitag 18 bis 21 Uhr, Samstag 10 bis 18 Uhr: Fête du Chasselas 2019. Im Schloss Aigle steigt der jährliche Chasselas-Höhepunkt: die grosse Party zu Ehren der weissen Schweizer Vorzeige-Rebsorte. Zu degustieren gibts am Mondial du Chasselas 2019 prämierte Weine und viele weitere aus aller Welt. Eintritt: 20 Franken (inkl. Ticket fürs Weinbau- und Weinmuseum sowie Verkostungsglas). Château d’Aigle. www.mondialduchasselas.ch.
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