Wein ist nicht automatisch vegetarisch oder vegan. Damit der Rebensaft ganz klar in unser Glas fliesst, muss der Saft vor der Abfüllung in die Flasche «geschönt», also gefiltert, werden.
Schon seit Urzeiten kennt man das «Schönen» als Methode zur Klärung (und Stabilisierung) von Wein. Bereits die alten Römer taten dies mit aufgeschlagenem Eiweiss – diese Art ist auch heute noch gang und gäbe. Damals war ebenfalls bereits bekannt, dass bestimmte Stoffe wie die Fischblase (meist von dem Hausen, dem Stör oder dem Wels) sowie Gelatine die Trubpartikelchen im Wein an sich binden und dann damit zum Fassboden sinken.
Im Mittelalter wurden oftmals etwas fragwürdigere Verfahren angewendet, beispielsweise fügte man Rinderblut dazu (dies gab dann wohl auch eine ganz interessante Farbe), oder es wurde dem trüben Wein frisch gemolkene, noch «kuhwarme» Milch zugefügt.
Vegetarisch oder vegan?
Ein Wein, welcher mit Kasein oder Albumin geschönt wurde, gilt als vegetarischer Wein.
Veganer Wein kam mit keinerlei Mitteln tierischer Herkunft in Berührung – ausser natürlich den Insekten, welche allenfalls zusammen mit den Trauben verarbeitet wurden …
Wichtig zu wissen
Die Art der Schönung hat nichts mit der Qualität des Weins zu tun. Hochwertige Weine werden ebenso oft mit tierischen Mitteln gefiltert, wie minderwertige Tropfen vegan sein können.
Eine Auswahl von Schönungsmethoden:
- Fischblase
- Eieralbumin und/oder Molkenproteine (Lactalbumin)
- Gelatine
- Kasein und Kaliumkaseinate
- Bentonit
- Siliziumdioxid in Form von Gel oder kolloidaler Lösung
- Kaolinerde
- Aktivkohle
- Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP)
- Kaliumhexacyanoferrat
- Calciumphytat
- Gummiarabicum