Pasquale Chiapparini (49) zupft Beeren aus verschiedenen Trauben, bricht sie auf und betrachtet die Kerne. Dann landen sie in seinem Mund. Er will wissen, wie bitter sie sind. Als Nächstes probiert der Winzer vom Saft der Beere und kaut auf deren Schale. «Die Beerenhaut ist weich und lässt sich gut vom Fruchtfleisch abziehen. Ein gutes Zeichen, dass die Beere bald reif ist», sagt der Trottenmeister der Weingenossenschaft Döttingen AG.
Anschliessend zückt Chiapparini ein Refraktometer aus seiner Hosentasche. «Mit diesem Gerät kann ich den Zuckergehalt der Beere ableiten und daraus den ungefähren Alkoholgehalt des künftigen Weines berechnen.» Er reibt Beerensaft auf das Glasprisma und verschliesst es mit einer Klappe. Jetzt muss der Winzer nur noch in das Okular des Refraktometers blicken und dann wird ihm mittels Oechslegrad das Mostgewicht des unvergorenen Traubensafts angezeigt. «Wir haben 85 Grad Oechsle, das ist optimal für den momentanen Stand des Pinot.»
Trauben vor dem Sonnenbrand schützen
In diesen Tagen startet Chiapparini mit der Weinlese. Etwas später als gedacht. «Wir wollten bereits Anfang Monat mit der Ernte beginnen, doch dann fiel das Thermometer Anfang August unter 20.» Der wechselhafte Sommer hat den Schweizer Winzern zugesetzt. Der Frühling war zu kühl, der Juni zu trocken, im Juli setzten Hagel und Starkregen den Rebbergen zu. Im August wechselten sich Herbst und Hochsommer ab, und der September startete mit einer Hitzewelle und Trockenheit.
Sonnentage sind willkommen bei Weinproduzenten, die braucht es, damit die Trauben reif und süss werden. Die direkte Sonneneinstrahlung ist aber nicht gut, denn auch die Beeren können einen Sonnenbrand bekommen. «Wenn die Sonne auf die Trauben knallt, verändern sich die Aromen in der Beere. Bei extremen Fällen können die Zellen der Frucht kaputtgehen. Sie verholzen, und so wird der Wein bitter», erklärt Chiapparini. «Im Juli, bei der Laubarbeit, haben wir mit viel Aufwand versucht, die Traubenzone so zu entlauben, dass sie gut durchlüftet ist, die Trauben aber trotzdem im Schatten sind und sie so davor zu bewahren.» Die Herausforderungen des Wetters waren in den vergangenen Monaten sehr gross. «Ob das Weinjahr 2023 ein gutes wird, sehen wir erst, wenn wir den ein Stück weit gereiften Wein degustieren können.»
Dieses Jahr können Interessierte sogar selbst bei der Ernte mit anpacken. Die Weingenossenschaft Döttingen macht mit bei der Veranstaltung «Am Puls der Ernte» von Swiss Wine. Schweizer Produzenten laden an zwei Wochenenden Besuchende auf ihr Weingut ein. «Der Einsatz als Amateur-Weinbauer wird mit einem geselligen Vormittag und einer Winzermahlzeit belohnt», sagt Chiapparini. «Ich freue mich, Besucherinnen und Besuchern die faszinierende Welt der Weinherstellung näherzubringen.»
Swiss Wine Promotion organisiert an 2 Wochenenden die dritte Ausgabe des nationalen Tags der Weinlese, bei dem Sie einen unvergesslichen Moment im Weinberg miterleben können. Auf dem Programm steht: ein herzlicher Empfang, eine Einführung in die Weinlese sowie die aktive Mitarbeit bei der Ernte und zum Abschluss ein geselliges Mittagessen, das alle Teilnehmenden zusammenbringt.
Geniessen Sie ein aussergewöhnliches Erlebnis mit Schweizer Produzenten. Die Ausgabe findet am 23., 24. und 30. September sowie am 1. Oktober statt.
Swiss Wine Promotion organisiert an 2 Wochenenden die dritte Ausgabe des nationalen Tags der Weinlese, bei dem Sie einen unvergesslichen Moment im Weinberg miterleben können. Auf dem Programm steht: ein herzlicher Empfang, eine Einführung in die Weinlese sowie die aktive Mitarbeit bei der Ernte und zum Abschluss ein geselliges Mittagessen, das alle Teilnehmenden zusammenbringt.
Geniessen Sie ein aussergewöhnliches Erlebnis mit Schweizer Produzenten. Die Ausgabe findet am 23., 24. und 30. September sowie am 1. Oktober statt.
Der Wein wird bei 14 Grad gelagert
Pasquale Chiapparini ist seit 23 Jahren leidenschaftlicher Winzer. Mit seinem Weingut produziert er jährlich bis zu 60'000 Flaschen Wein. «Über 60 Prozent unserer Traubenfläche ist mit Pinot noir bepflanzt. Wir stellen nebst Pinot noir aber auch Pinot gris, Chardonnay und Malbec her.» Besonders stolz ist der Trottenmeister auf seinen Pinot noir Spätlese. «Diese Trauben hängen länger und sind nachher kompakter und gehaltvoller.»
Gelagert wird die Spätlese wie auch die anderen Weinsorten bei 14 Grad in einem der beiden Gewölbekeller des Weinguts. «Dieses wurde 1867 gebaut, ursprünglich hat man hier Getreide aufbewahrt», sagt Chiapparini. Jetzt dient das Gewölbe als Lagerraum für Holzfässer und Barriques. Das grösste Fass umfasst 2330 Liter. «Ich nehme alle paar Wochen eine Probe, um zu schauen, wie sich der Wein entwickelt.»
«Eine wunderschöne, fruchtige Nase»
Das steht auch heute wieder auf dem Programm. Der Winzer steigt mit einer Leiter hoch zum Deckel des Fasses, schenkt sich ein Glas ein und nimmt einen kräftigen Atemzug durch die Nase ein. «Er hat eine wunderschöne, fruchtige Nase mit einer schönen Würze», zeigt sich der 49-Jährige begeistert. «Im Gaumen würde er mir aber noch nicht schmecken.» Hier fehlt ihm noch die Harmonie.
Der Pinot noir Spätlese kommt nächsten Frühling auf den Markt. Der lagert nun weiter, und Pasquale Chiapparini und sein Team widmen sich der Ernte zu. «Eine schweisstreibende Arbeit, die mir aber auch unheimlich viel Spass bereitet.»
Schweizer Winzer produzieren 37 Prozent des Weines, der in der Schweiz getrunken wird. Nur ein bis zwei Prozent der hierzulande erzeugten Weine werden exportiert. «Das ist sehr erfreulich, Kundinnen und Kunden schätzen die grosse Vielfalt.» Die Weinregion Aargau wird in seinen Augen jedoch nur selten als solche wahrgenommen. «Viele kennen die Weingüter unseres Kantons nicht, sie verpassen definitiv etwas. Wir machen bewusst an der Veranstaltung ‹Am Puls der Ernte› mit, weil wir über die Grenze hinaus wahrgenommen werden wollen.»
Nebst der Weingenossenschaft Döttingen lädt auch das Walliser Weingut Germanier Cave du Tunnel zu «Am Puls der Ernte» ein. «Der Tag beginnt in den Herzen unserer Weinberge, wo Besuchende aktiv an der Ernte teilnehmen können», sagt der Direktor Patrice Rudaz. «Mit dieser körperlichen Arbeit können sie in unsere Welt eintauchen und mehr über die Arbeit des Winzers erfahren.» Auch wird den Gästen der Prozess des Sortierens, Wiegens und Sondierens der Trauben nähergebracht. «Der Tag endet mit einem Besuch in unseren Tunneln, wo unser Sekt ruht, was ihm eine faszinierende Note verleiht.»
Nebst der Weingenossenschaft Döttingen lädt auch das Walliser Weingut Germanier Cave du Tunnel zu «Am Puls der Ernte» ein. «Der Tag beginnt in den Herzen unserer Weinberge, wo Besuchende aktiv an der Ernte teilnehmen können», sagt der Direktor Patrice Rudaz. «Mit dieser körperlichen Arbeit können sie in unsere Welt eintauchen und mehr über die Arbeit des Winzers erfahren.» Auch wird den Gästen der Prozess des Sortierens, Wiegens und Sondierens der Trauben nähergebracht. «Der Tag endet mit einem Besuch in unseren Tunneln, wo unser Sekt ruht, was ihm eine faszinierende Note verleiht.»
Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.
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