Über 700 Jahre ist es her, seit die weisse Rebsorte Completer in Malans GR urkundlich erstmalig erwähnt wurde. Der Name ist abgeleitet von Completorium, was für das Abendgebet steht, nach dem die Benediktinermönche des Churer Domkapitels in kompletter Stille ein Glas Wein trinken durften. Während der Löwenanteil der insgesamt rund fünf Hektar Rebfläche im Kanton Graubünden liegt, gibt es vereinzelte Bepflanzungen auch in den Kantonen Wallis, Tessin und Zürich.
Eine nachgewiesene genetische Verwandtschaft mit der italienischen Rebsorte Marzemino lässt die Vermutung zu, dass Benediktinermönche vom Kloster Pfäfers SG solche Reben in die Schweiz mitbrachten, da sie italienische Weinberge besassen und auch kultivierten. Im Kanton Wallis gibt es noch heute vereinzelte Completer Bepflanzungen im italienischen Pergola-Stil, die die Theorie einer italienischen Abstammung weiter stützen.
Das sind die Eigenschaften von Completer
Hauptmerkmal dieser helvetischen Spezialität ist die relativ hohe und prägnante Säure, die dem Wein ein solides Grundgerüst und beste Voraussetzungen für eine lange Flaschenreifung bieten. Typische Completer-Aromen in der Jugend sind reifer Apfel, Quitte, Honig und im Alter vermehrt Bienenwachs, getrocknete Früchte und noch mehr Honig. Der Alkoholgehalt ist mit rund 14 Prozent im oberen Bereich und trägt seinen Teil zu einem vollen Körper bei.
In der Bündner Herrschaft werden die gesuchtesten Completer-Weine von Thomas Studach, Martin Donatsch, Francisca und Christian Obrecht, Giani Boner und Jan Luzi gekeltert, während im Wallis die renommierte Winzerin Marie-Thérèse Chappaz die Nase vorn hat. Completer passt hervorragend zu grilliertem Fisch, einer rezenten Käse-Platte oder einem Apéro riche und hat das Potenzial für eine jahrelange Flaschenreifung.