Schafe, Würmer, Roboter
So wird der Wein der Zukunft gemacht

Im Weinbau hält immer mehr das Thema Nachhaltigkeit Einzug. Was das für die Schweizer Winzerinnen und Winzer künftig bedeutet, macht das Wallis gerade beispielhaft vor.
Publiziert: 06.09.2022 um 23:59 Uhr
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Aktualisiert: 23.09.2022 um 08:14 Uhr
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Foto: Switzerland Tourism / André Meier

Das Wallis ist der Schweizer Weinkanton Nummer eins: Mit rund 5000 Hektar Anbaufläche führt die Region die Rangliste der grössten Schweizer Rebbaugebiete deutlich an. Die Gegend ist aber nicht nur in Sachen produzierte Weinmenge ganz weit vorn – sondern auch, was das Thema Nachhaltigkeit betrifft. Das Wallis strebt einen ambitionierten Weinbau an, der auf einer Rebkultur und einer respektvollen Produktion gegenüber Mensch, Umwelt und kulturellem Erbe basiert.

Zu verdanken ist dieses Umdenken der unermüdlichen Vorarbeit von Pionieren wie Olivier Mounir. Der Betreiber der Cave du Rhodan in Salgesch VS begann bereits im Jahr 2007, einige der Parzellen biodynamisch zu bewirtschaften – und nahm damit eine Vorreiterrolle ein. Mounir kam damals von mehreren beruflichen Jahren in der «Üsserschwyz» zurück, als er mit wachem Geist und weitem Horizont das Weingut seines Vaters und dessen Brüder übernahm. Und er begann es aus triftigem Grund umzubauen: Klimawandel und Erosion setzen dem Ackerland immer mehr zu, in mehreren Regionen in Spanien oder Südfrankreich hat bereits eine Versteppung der Landschaft eingesetzt, wie sie in künftigen Jahren auch der Schweiz blühen könnte. «Das Bestreben nach mehr Nachhaltigkeit ist kein Hype oder Marketingtrend», sagt Mounir. «Es ist wichtig, um den Weinbau oder auch die Landwirtschaft allgemein ‹enkeltauglich› zu machen.»

Olivier und Sandra Mounir in den Reben ihres Weinguts Cave du Rhodan in Salgesch VS.
Foto: zvg

Was alles optimiert wird

Übersetzt heisst das, den Boden so zu bewirtschaften, dass es auch künftigen Generationen möglich ist, qualitativ hochstehenden Wein zu kultivieren. Mounir verwendet zum Beispiel Humus, der aus einer eigenen Pilotanlage zur Herstellung von Wurmerde stammt und verzichtet gänzlich auf Mineraldünger. Auch in anderen Bereichen ist Nachhaltigkeit angesagt. So wird die Cave du Rhodan eigenständig mit Energie durch Photovoltaikanlagen versorgt. Weil Rebbau je nach Standort Wasser benötigt, setzt Mounir zudem ein effizientes Tropfbewässerungssystem ein. Und weidende Schafe leisten die Begrünungsarbeit durch das Abfressen der Beikräuter und durch das Auslauben – und düngen dabei gleich noch den Boden.

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Entdecken Sie alle Angebote der grössten Weinbauregion der Schweiz und verkosten Sie die edlen Tropfen auf Wanderungen durch die Weinlandschaft oder bei Walliser Winzerinnen und Winzern.

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Einzug gehalten auf dem Betrieb hat zudem Elektromobilität, konkret bei Arbeitsgeräten wie der Elektroraupe und dem Fadenmäher. Der Personentransport für die Mitarbeitenden läuft mittlerweile ebenfalls elektrisch. Mounir: «Nachhaltigkeit bringt nur etwas, wenn wir sie ganzheitlich leben. Es ist sinnlos, wenn wir zwar Bio produzieren, aber ständig mit dem Dieseltraktor durch die Rebberge fahren.» Der Weinbauer fasst Nachhaltigkeit sogar noch weiter als nur auf die Natur bezogen. «Es betrifft für uns auch den Umgang mit dem Team, unsere nachhaltige Investitionsstrategie und unsere Leidenschaft zum Wein, welche uns jeden Tag anspornt, noch besser zu werden», sagt er. Konkret setzt der Unternehmer zum Beispiel auf Förderung von Gleichberechtigung und Sicherheit am Arbeitsplatz und führte flexible Arbeitszeitmodelle u. a. für Wiedereinsteigende ein, damit Familie und Beruf vereinbar sind.

Sohn Luc Mounir kümmert sich um die Schafe, die für einen nachhaltigen Weinbau ebenfalls wichtig sind.
Foto: Switzerland Tourism / André Meier

Eine Charta für Nachhaltigkeit

Pionier Mounir gibt sein Wissen auch gerne weiter. Die meisten seien froh um seine Expertise, erzählt er, manche hingegen etwas skeptisch. «Das ist mitunter frustrierend», gibt der Winzer zu. Einige Kollegen hätten ihn in die «grüne Ecke» gestellt, als «Biojünger» abgetan. «Doch diese Leute sehen noch nicht ein, dass sie früher oder später um das Thema nicht herumkommen, wollen sie langfristig bestehen.» Bei der nachwachsenden Generation stosse sein Konzept aber auf offene Ohren. «Bei den jungen Weinbau betreibenden Personen ist zukunftsorientiertes Denken und Handeln schon in der DNA.»

Insgesamt trugen seine Anstrengungen und die Pioniertaten anderer Weinbaubetreibenden Früchte: Das Umdenken mündete in einer Charta mit 13 Massnahmen in den Bereichen Weinbau, Soziales, Önologie/Weinlehre, Kulturgut und Kommunikation, die den 13 Sternen im Walliser Kantonswappen nachempfunden sind. Dieses Papier ermutigt die Winzerinnen und Winzer zu mehr Nachhaltigkeit und belohnt sie mit einem speziellen Label der Marke Wallis. Es gewährleistet, dass der gesamte Prozess «von der Rebe in die Flasche» im Wallis stattfindet.

Generell gilt, dass während der ersten drei Jahre eine umweltfreundliche Produktion auf den ausgewählten Parzellen eingeführt werden muss, während es in den darauffolgenden zehn Jahren darum geht, die Biodiversität zu fördern und die Bewässerung der Weinberge zu optimieren. Strenge regelmässige Kontrollen stellen sicher, dass diese Massnahmen auch wirklich eingehalten werden.

Walliser Wein vielfältig erleben

Knapp 20 Betriebe im ganzen Kanton haben sich diesen nachhaltigen Weinbau bereits auf die Fahne geschrieben. Die daraus resultierenden Produkte sind aber nicht nur in Onlineshops oder vor Ort erhältlich, sondern lassen sich auf ganz vielfältige Weise erleben. Zum Angebot zählen zum Beispiel klassische Degustationen in den Weinkellern, Interessierte können die Rebsorten auch mit dem praktischen Valais Wine Pass entdecken und probieren. Der Walliser Weinweg von Martigny nach Leuk spricht Wandernde oder Velofahrende an. Letztere haben die Möglichkeit, den Weg in zwei Etappen von Martigny nach Sion und von Sion nach Leuk zu absolvieren. Schön ist auch ein Spaziergang über den Rebweg. Den Wein als Begleiter zu feinen Walliser Spezialitäten gibts in zahlreichen Restaurants, zum Beispiel in jenen mit dem Label «Walliser Genuss». Weitere Infos siehe Box!

Foto: Switzerland Tourism / André Meier

Auch die Cave du Rhodan bietet spezielle Erlebnisse rund um ihren Wein an, so etwa Wine and Walk mit der Familie Mounir oder einem diplomierten Wanderleiter durch die Reben des Betriebs, dazu Degustationen, Fondueplausch oder Gourmetmenü mit Weinbegleitung.

Und Olivier Mounirs Bestrebungen für mehr Nachhaltigkeit sind trotz seines grossen Leistungsausweises noch nicht abgeschlossen: Geplant ist zum Beispiel die Installation eines Solarfaltdachs, das diverse Nutzungsmöglichkeiten bietet wie die Lichtregulierung, Schatten spendet und Energie liefert. Etwas weiter in der Zukunft sieht Mounir auch das Thema Robotik auf das Winzerhandwerk zukommen. «Die Trends gehen klar in diese Richtung. Auch wird fleissig an resistenten Rebsorten getüftelt, die kaum noch Pflanzenschutz brauchen.» Dennoch: Trotz neuer Technologien werde die menschliche Komponente der jeweiligen Anbauregionen beim Wein immer wichtig bleiben, betont Mounir. «Es sind die Leute dahinter, die den Unterschied machen!»

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Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.

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