Es gibt viele Missverständnisse über Weisswein, die dazu führen, dass viele glauben, dass sie ihn nicht mögen. «Weisswein ist zu süss», zum Beispiel.
Gewiss, einige Weissweine sind süss wie Kindersirup – die allermeisten sind aber trocken, viele davon sogar knochentrocken. Einige haben blumige Aromen, andere sind Fruchtbomben und wieder andere schmecken leicht salzig.
Es gibt unglaublich viele verschiedene Arten von Weisswein; und manch Rotwein-Trinker wird davon abgehalten Weisswein zu probieren, weil er einfach nicht weiss, womit er denn anfangen soll.
Wenn Sie dazu bereit sind, in die Welt der Weissweine einzutauchen, ist es hilfreich zu verstehen, was Sie denn an Ihren liebsten Rotweinen so schätzen.
Intensität und Geschmack
Sie mögen kräftigen, intensiven und gehaltvollen Wein wie Syrah? Dann sollten Sie nach einem ähnlich intensiven Weisswein suchen. Wenn Sie sich zu bestimmten Aromen im Rotwein hingezogen fühlen, beispielsweise Kirschen und einem Hauch von Banane, wie er oft in einem Beaujolais zu finden ist, dann mögen Sie vielleicht einen fruchtigen Weisswein mit Aromen von reifen, tropischen Früchten.
Hier sechs konkrete Weissweine für Rotweintrinker:
1. Wenn Sie Pinot noir mögen: Versuchen Sie es mit Pinot grigio
Pinot noir ist ein oft eher leichter Rotwein. Wenn dies also ihr Rotwein ist, dann dürfte Ihnen ein delikater ist Pinot grigio eigentlich ganz gut schmecken. Obacht: Der italienische Pinot grigio ist meistens trockener und mineralischer ist als der Pinot gris aus Frankreich. Ganz Mutige könnten es auch mit einem Chardonnay aus dem Burgund versuchen.
2. Für Liebhaber des Cabernet sauvignon und Merlots: Probieren Sie Sauvignon blanc
Cabernet und Merlot sind beides ziemlich vollmundige Rotweine mit komplexen, beerigen Noten. Wer diese Weine mag, sollte es mit einem Sauvignon blanc versuchen. Der Stil und die Aromen von Sauvignon blanc variieren je nach Herkunft: Ein Sauvignon blanc aus Neuseeland schmeckt ein bisschen grasig, ein Sauvignon blanc à la Sancerre hingegen ist meist sehr mineralisch.
3. Wer Chianti mag, wird europäische Weissweine lieben
Chianti ist ein italienischer Rotwein mit erdigen Noten und einer knackigen Säure. Wagen Sie sich an einen Weisswein aus dem Loiretal in Frankreich: Hier wird aus der Rebsorte Chenin blanc «Savennières» gekeltert, ein komplexer und kräftiger Weisswein mit Aromen von Quitten und Honig. Ganz speziell ist die leicht rauchige Mineralität, welche den Wein unverwechselbar macht.
4. Malbec Aficionados sollten mit Weisswein aus Portugal liebäugeln
Heute kommt der meiste Malbec aus Argentinien. Er ist bekannt für seinen vollen Körper, dunkle Fruchtnoten, einen Hauch von Vanille und Kakao. Wenn Sie diesen samtig-seidigen Rotwein mögen, sollten Sie einem Weisswein aus Süd- oder Zentral Portugal eine Chance geben. Besonders der Branco, eine weisse Cuvée aus der Region Alentejo, wäre ein Versuch wert.
5. Freunden von Primitivo und Zinfandel macht Grüner Veltliner Freude
Primitivo und Zinfandel sind kräftige Rotweine, die für ihre intensiven Fruchtaromen, ihre Säure und ihre Gewürznoten bekannt sind. Wer das mag, sollte eigentlich auch für Grüner Veltliner aus Österreich zu begeistern sein, denn dieser Weisswein besitzt ebenfalls eine pikante Säure, Aromen von Zitrusfrüchten und weissem Pfeffer.
6. Für Liebhaber des Syrah empfiehlt sich Torrontés
Syrah oder Shiraz ist einer der komplexesten und dunkelsten Rotweine – besonders jene aus der Neuen Welt. Wer gerne diesen vollmundigen Wein mit seinen intensiven Aromen von dunklen Früchten, Rosmarin und Rauch trinkt, der wünscht sich wohl einen Weisswein mit ebenso viel Intensität. Der Torrontés aus Argentinien besitzt einen mittleren bis kräftigen Körper und frische, knackige Aromen von Zitronenschalen und Blüten.