Dir ist sicher auch schon aufgefallen, dass sich manche Weinflaschen, egal ob in vollem oder leeren Zustand, schwerer anfühlen als andere. Oft sind sie auch ein wenig grösser als üblich oder das Glas ist dunkler als bei anderen Flaschen.
Schwere Flaschen hinterlassen bei vielen Menschen einen positiven Eindruck. «Wow, das ist aber eine schwere Flasche!» Wird eine Person mit einer solchen Flasche beschenkt, ist dies die häufigste Reaktion. Automatisch wird davon ausgegangen, dass der Wein, der in einer schweren Flasche steckt, besonders gut sein muss. Doch stimmt das wirklich?
Teilweise nur ein Marketing-Trick
Das Positive, was einer schweren Weinflasche attestiert werden kann, ist die leicht erhöhte Bruchsicherheit. Schaumweine profitieren ebenfalls von etwas schwererem und stabilerem Glas: Um den in der Flasche vorherrschenden Druck von bis zu sechs Bar auszuhalten, müssen die Glaswände von Schaumweinflaschen eine gewisse Dicke aufweisen.
Allerdings hat das Gewicht einer Glasflasche keinen Zusammenhang mit der Weinqualität. Auch die Flaschen der besten und rarsten Weine der Welt sind nicht schwerer als üblich. Schwere Flaschen sollen lediglich einen Eindruck von überragender Qualität erzeugen, was auch oft gelingt.
Schwere Weinflaschen haben aber einen entscheidenden Nachteil: Ihr ökologischer Fussabdruck ist grösser als bei gängigen Flaschen. Pro Liter Wein muss ein grösseres Gewicht transportiert werden, was zu mehr Emissionen führt. Und dies hat wiederum einen negativen Einfluss auf die Umwelt.