Kitsch und Klischees
Weshalb Roséwein lange Zeit in Vorurteilen ersoff

Roséwein war jahrelang für qualitätsbewusste Weintrinker ein No-Go. Ging gar nicht. Oft aber zu Recht, denn häufig war die Qualität wirklich schlecht.
Publiziert: 13.10.2021 um 14:21 Uhr
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Aktualisiert: 26.05.2022 um 10:06 Uhr
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Zartes Puder-Rosa …
Foto: Getty Images
Shirley Amberg

Für lange Zeit waren viele Winzer der Meinung, dass man Trauben, die sich nicht für einen anständigen Wein nicht eigen – weil sie zum Beispiel unreif, faul oder überreif sind – für einen Roséwein verwendet werden können.

Ein weiterer Mythos, der sich hartnäckig hält: Dass Rosé aus einer Mischung aus Rot- und Weisswein besteht. Das ist falsch. Rosé wird ausschliesslich aus Rotweintrauben hergestellt.

Im Gegensatz zur Rotwein-Produktion wird der Most aber schnell von den Schalen getrennt. Man baut den Wein also gleich wie einen Weisswein aus.

Dadurch erfolgt nur eine geringe Farbextraktion aus der Traubenhaut, was den Wein rosa-farbig werden lässt. Die rote Farbe des Rotweins stammt nämlich nur aus den Schalen – der Traubensaft selber ist weiss. Es spielt dabei keine Rolle, wie dunkel die Traube war.

Rot- und Weisswein zu mischen, ist in der ganzen EU übrigens verboten. Auch der Most aus Rot-, sowie Weissweintrauben darf nicht verschnitten werden. Nur die Trauben dürften gemischt werden; aber das kommt sehr selten vor.

Rosé: Ein pinker Allrounder

Da Roséwein gut gekühlt serviert wird und meist einen eher leichten Körper und zarte Aromen besitzt, können diese Weine zu allerlei Gerichten gereicht werden. Wunderbar erfrischend ist er zu scharfen Speisen, ein Augenschmaus zu einem Lachs-Filet und herrlich kitschig zu einem Picknick!

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