Die heisse Hölle und der Isländer
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Für Sie degustiert: Aargau:Die heisse Hölle und der Isländer

Für Sie degustiert: Dossier Aargau
Die heisse Hölle und der Isländer

Dank der Klimaerwärmung werden in der Schweiz mittlerweile in allen Region Topweine gekeltert. Beispiel: Aargau. Und an der Spitze steht das Weingut zum Sternen von Andreas Meier, der auch der grösste Rebschulist der Schweiz ist.
Publiziert: 28.09.2020 um 07:25 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2020 um 11:54 Uhr
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Sternen-Winzer Andreas Meier und BLICK-Redaktor Alain Kunz begutachten die Arbeit auf der sogenannten Galeere.
Foto: Martina Kunz
Alain Kunz

Humor haben Sie, im Rüebliland. «Galeere» nennt Andreas Meier das eigentümliche Gefährt, mit dem Reb-Setzlinge gepflanzt werden. Eine Galeere, das war ein meistens von Sträflingen, Gefangenen und Sklaven gerudertes Segel-Kriegsschiff, das im Mittelalter auf dem Mittelmeer benutzt wurde. Ganz so schlimm ist es 2020 nicht. Rüebli werden keine gesetzt. Das Mittelalter ist vorbei. Und am Mittelmeer sind wir hier auch nicht.

Vielmehr befinden wir uns in Würenlingen AG. Hier ist Meier zu Hause. Seine Primärkompetenz: tolle Weine kreieren. Aber es ist nicht die einzige. Meier ist auch der grösste Rebschulist der Schweiz. Jede achte Rebe, die in der Schweiz angepflanzt ist, stammt von Meier! «Wir führen etwa hundert Sorten. Und mit allen Klonen und Unterlagenkombinationen gibt das über 500 Artikel», so Meier. Während der Boomjahre kurz nach der Jahrtausendwende veredelte Meiers Rebschule über eine Million Setzlinge. Jetzt sind es immer noch stolze 500'000.

Veredeln? Meier klärt auf: «Im 19. Jahrhundert ist die Zwerglaus von Amerika nach Europa gebracht worden, welche die Wurzeln der Reben anstach. An diesen Schnittstellen bildeten sich Abkapselungen, wodurch die Reben ausdörren. Mit amerikanischem Erbmaterial werden die Pflanzen immun gegen diese Laus.» Konkret heisst das, dass auf diese resistente Unterlagsrebe die gewünschte europäische Rebe gepflanzt wird. So hat der Rebbau in Europa, ja auf dem ganzen Planeten, überlebt.

Heisse Hölle Aargau

Und das hat er auch im Kanton Aargau – und das gut. Einige der Weine der AOC Aargau sind absolut top! Was zeichnet diese aus? Meier: «Der Aargau liegt in einem fruchtbaren, relativ tiefen Gebiet. Wir haben eine frühe Vegetation, die Trauben reifen gut aus. Und hier in Döttingen und Würenlingen ist oft der Temperatur-Hotspot der Deutschschweiz! Die Lage Höll zum Beispiel ist oft so richtig heiss.»

Meier übernahm das Weingut 1995, als sich sein Bruder und er die elterlichen Betriebe teilten: Das Restaurant und Hotel sowie das Weingut und die Rebschule. Mittlerweile produziert er 100'000 Flaschen. 13 Hektaren gehören zum Gut, jedoch sind nicht alle im Ertrag. Meier ist dabei, vermehrt auf Riesling, Sauvignon Blanc und noch mehr auf Pinot noir umzustellen. Meier: «Wir spüren den Klimawandel und sind mittlerweile in einer Merlot-Zone, wie man definiert hat. Das bedeutet, dass Merlot hier wunderbar gedeiht. Mittlerweile trifft man auch Malbec und Syrah an. Selbst die reifen hier nun voll aus.»

Ein Schaumwein aus der Tiefkühltruhe

Meiers Pinot Noir Kloster Sion Reserve ist ein Schweizer Ikonenwein. Dank ihm ist Meier Mitglied der renommierten Winzervereinigung Mémoire des Vins Suisses. «Pinot noir ist und bleibt unsere Leitsorte, die wichtigste hier, in allen Facetten», sagt Meier. «Das ist eine reiche Kultur, denn mit Pinot noir kann man verschiedenste Sachen machen.» Mittlerweile arbeitet er biologisch, seit einem Jahr zertifiziert.

Und Meier ist auch Pionier. 1987 keltert er den ersten Aargauer Schaumwein. «Mittels einer Tiefkühltruhe und einem umgebauten Bohrmaschinen-Ständer. So entstanden 150 Flaschen.» Namen? Ein Kollege habe ihm dazu geraten, den Wein «erstes Werk» zu nennen, das sei es ja schliesslich. Und so wurde daraus der «Opus one». Seither gibt er dem Schaumwein immer dann einen neuen Namen, wenn er in der Produktion etwas geändert hat. Er ist nun bei «Opus 10» angekommen. Dieser ist ein Blanc de Noir aus dem Pinot-noir-Klon Wädenswil, liegt zwei Jahre auf der Hefe und ist nach der Méthode traditionelle gekeltert, die aus der Champagne kommt.

Best of Weingut zum Sternen
  • Opus 10 Crémant (Schaumwein): 16,75/20 (22 Franken)
  • Pét Nat (Pétillant Naturel, Natur-Schaumwein): 16/20
  • Sélection weiss 2018: 16,25/20 (18.50 Franken)
  • Kloster Sion Pinot noir Blanc 2018: 16,75/20 (16.80 Franken)
  • Sauvignon blanc im Lee 2019: 16,75/20 (24.80 Franken)
  • Sélection Kerner 2019: Score 16,5/20 (22 Franken)
  • Pinot gris Sennhof 2018: Eher dezente Nase, Äpfel, leichtes CO2, rechte Power, zältlig, schöne rote Früchte wie Himbeeren, Fülle, dezente Säure, schönes Finish. Score: 17/20 (18 Franken)
  • Gewürztraminer Eichenrain 2018 (Foto): Das ist so ein Ding mit dem Gewürztraminer: Oft ist er zu süss, zu aromatisch, zu floral, weshalb man ihn nicht einfach so trinkt. Und wenn er ein Essensbegleiter sein soll: Zu was? Dieser hier ist ganz anders! Die Rosennoten sind dezent, auch die aromatische Komponente, Schmelz, Säure, Flieder, Veilchen, ein richtiger Blumenstrauss, Wachsnoten, leicht, und bekömmlich-beschwingt, frisch, schönes Finale. Enorm süffig, das Ding! Score: 17,5/20 (21.50 Franken)
  • Chardonnay Wannenberg 2019: Leicht wachsige Nase, Flieder, etwas CO2, Power, knackige Säure, harmonisch, Tiefe, Mundfülle, aromatisch, lang. Score: 17,5/20 (24.80 Franken)
  • Pinot Noir Sennhof 2018: 16,75/20 (16.50 Franken)
  • Pinot Noir Höll 2018: Mineralisch-erdige Nase, Rotfrucht, Kräuter, Fülle, unglaubliche Power, Kalium, enorme Frische, knackige, aber dezente Säure, schöne Länge, enorm süffig! Score; 17,25/20 (18.50)
  • Kloster Sion Pinot Noir 2018: Mineralische Kalium-Nase, Kreidenote, knackige Säure, druckvoll, Tiefe, erdig, dezente Tannine, mundseitenfüllend, schönes Finish. Score: 17,25/20 (19 Franken)
  • Sélection Cabernet (5 verschiedene Cabernets!) 2017: 16,5/20 (22 Franken)
  • Sélection Malbec 2018 (Fassprobe): Aromatische ausladende Nase, sehr würzig, dunkle Früchte, Pflaumen, Zwetschgen, leichte Holznote, Power, Thymian, schöne Fruchtsüsse, reife Tannine, wunderbare Abgang, sehr trinkig. Score: 17,25/20 (28 Franken)

(Die Weine gibt es bei weingut-sternen.ch)

  • Opus 10 Crémant (Schaumwein): 16,75/20 (22 Franken)
  • Pét Nat (Pétillant Naturel, Natur-Schaumwein): 16/20
  • Sélection weiss 2018: 16,25/20 (18.50 Franken)
  • Kloster Sion Pinot noir Blanc 2018: 16,75/20 (16.80 Franken)
  • Sauvignon blanc im Lee 2019: 16,75/20 (24.80 Franken)
  • Sélection Kerner 2019: Score 16,5/20 (22 Franken)
  • Pinot gris Sennhof 2018: Eher dezente Nase, Äpfel, leichtes CO2, rechte Power, zältlig, schöne rote Früchte wie Himbeeren, Fülle, dezente Säure, schönes Finish. Score: 17/20 (18 Franken)
  • Gewürztraminer Eichenrain 2018 (Foto): Das ist so ein Ding mit dem Gewürztraminer: Oft ist er zu süss, zu aromatisch, zu floral, weshalb man ihn nicht einfach so trinkt. Und wenn er ein Essensbegleiter sein soll: Zu was? Dieser hier ist ganz anders! Die Rosennoten sind dezent, auch die aromatische Komponente, Schmelz, Säure, Flieder, Veilchen, ein richtiger Blumenstrauss, Wachsnoten, leicht, und bekömmlich-beschwingt, frisch, schönes Finale. Enorm süffig, das Ding! Score: 17,5/20 (21.50 Franken)
  • Chardonnay Wannenberg 2019: Leicht wachsige Nase, Flieder, etwas CO2, Power, knackige Säure, harmonisch, Tiefe, Mundfülle, aromatisch, lang. Score: 17,5/20 (24.80 Franken)
  • Pinot Noir Sennhof 2018: 16,75/20 (16.50 Franken)
  • Pinot Noir Höll 2018: Mineralisch-erdige Nase, Rotfrucht, Kräuter, Fülle, unglaubliche Power, Kalium, enorme Frische, knackige, aber dezente Säure, schöne Länge, enorm süffig! Score; 17,25/20 (18.50)
  • Kloster Sion Pinot Noir 2018: Mineralische Kalium-Nase, Kreidenote, knackige Säure, druckvoll, Tiefe, erdig, dezente Tannine, mundseitenfüllend, schönes Finish. Score: 17,25/20 (19 Franken)
  • Sélection Cabernet (5 verschiedene Cabernets!) 2017: 16,5/20 (22 Franken)
  • Sélection Malbec 2018 (Fassprobe): Aromatische ausladende Nase, sehr würzig, dunkle Früchte, Pflaumen, Zwetschgen, leichte Holznote, Power, Thymian, schöne Fruchtsüsse, reife Tannine, wunderbare Abgang, sehr trinkig. Score: 17,25/20 (28 Franken)

(Die Weine gibt es bei weingut-sternen.ch)

Zehn Jahrgänge Pinot noir Kloster Sion Réserve
  • Kloster Sion Pinot Noir Réserve 2017 (Foto): Schöne würzig-kräuterige Nase, kirschig, leichte Rauchnoten, toll! Im Gaumen streng, rechte Tannine, etwas grün, nervig, schlank, nicht gerade der grosse Charmebolzen, aber das kann er noch werden, schöne Länge. Score: 17,75/20 (33 Franken für Jahrgang 2018). Weitere Jahrgänge:
  • 2018 (Fassprobe): Tolle ausladende Nase, parfümiert, sehr frisch, leichte Vanille, Fruchtsüsse, schlank, schöne Tannine, die schon recht reif sind, Säure, leichte Bittermandeln, herbaler Touch, minim medizinal, mittellang. Score: 17,75/20 (33 Franken)
  • 2016: 17,75/20 (verkostet im April 2019)
  • 2015: 18/20 (verkostet im März 2018)
  • 2014: 18/20 (verkostet im März 2017)
  • 2012: 17,5/20 (verkostet im März 2015 und April 2019)
  • 2011: 17/20 (verkostet im März 2015 und März 2017)
  • 2008: 18/20 (verkostet im März 2015 und März 2017, bei der Verkostung 2019 war die Bewertung 17/20)
  • 2005: 16/20 (verkostet im März 2015)
  • 2002: 16,5/20 (verkostet im März 2015)

(Die Weine gibt es unter weingut-sternen.ch)

  • Kloster Sion Pinot Noir Réserve 2017 (Foto): Schöne würzig-kräuterige Nase, kirschig, leichte Rauchnoten, toll! Im Gaumen streng, rechte Tannine, etwas grün, nervig, schlank, nicht gerade der grosse Charmebolzen, aber das kann er noch werden, schöne Länge. Score: 17,75/20 (33 Franken für Jahrgang 2018). Weitere Jahrgänge:
  • 2018 (Fassprobe): Tolle ausladende Nase, parfümiert, sehr frisch, leichte Vanille, Fruchtsüsse, schlank, schöne Tannine, die schon recht reif sind, Säure, leichte Bittermandeln, herbaler Touch, minim medizinal, mittellang. Score: 17,75/20 (33 Franken)
  • 2016: 17,75/20 (verkostet im April 2019)
  • 2015: 18/20 (verkostet im März 2018)
  • 2014: 18/20 (verkostet im März 2017)
  • 2012: 17,5/20 (verkostet im März 2015 und April 2019)
  • 2011: 17/20 (verkostet im März 2015 und März 2017)
  • 2008: 18/20 (verkostet im März 2015 und März 2017, bei der Verkostung 2019 war die Bewertung 17/20)
  • 2005: 16/20 (verkostet im März 2015)
  • 2002: 16,5/20 (verkostet im März 2015)

(Die Weine gibt es unter weingut-sternen.ch)

Baumgartner: Edles Blut

In Tegerfelden führen Lukas und Sandra Baumgartner ein Weingut, dessen Qualitätsphilosophie auf einer Selektion des Traubenguts nach Güteklassen beruht: Grand Cru, Terroir Cuvée und Domaine. Eine «weinverrückte Winzerfamilie» seien sie, sagt Lukas. Degustiert habe ich die Weine 2018 auf dem Wyschiff, auf dem die Baumgartners Stammgäste sind. Hier ein kleines Best of, die Jahrgänge sind indes nicht mehr die aktuellen:

  • Pinot gris Raihalde 2017: 16,5/20 (21 Franken)
  • Chardonnay Chürzi 2017: 16,75/20 (19.50 Franken)
  • Sauvignon blanc Chürzi 2017: Rechte sortentypische Noten nach kaltem Schweiss, Stachelbeere, frisch, knackige Säure, Fülle, schönes Finish. Score: 17/20 (19.50 Franken für Jahrgang 2019)
  • Cuvée Tremet 2017 (je ein Drittel Chardonnay, Pinot gris, Pinot blanc): 16,5/20 (21 Franken)
  • Traminer Loch 2017: 16,5/20 (19.50 Franken)
  • Pinot noir Steimüri: 16/20 (16 Franken)
  • Pinot noir Grand Cru Goldwand 2016: 16,75/20 (21 Franken)
  • Pinot noir Grand Cru Schwändi 2014: 15,5/20 (32 Franken)
  • Pinot noir Grand Cru Edelblut 2015: Schöne ausladende Nase, mineralisch, viele Holzkohle, Chriesi, Power, dunkle Beeren, balsamisch, Frische, herb-minziges Finish mit langem Nachhall. Score: 17,5/20 (den Jahrgang 2014 habe ich gar mit 17,75/20 bewertet! 27 Franken für Jahrgang 2017)
  • Cuvée Gamarone (90% Gamaret, im Amarone-Stil leicht angetrocknet): 16,5/20 (24 Franken)
  • Garanoir Stocken 2017: 16/20 (17 Franken)

(Die Weine gibts bei baumgartner-weinbau.ch)

In Tegerfelden führen Lukas und Sandra Baumgartner ein Weingut, dessen Qualitätsphilosophie auf einer Selektion des Traubenguts nach Güteklassen beruht: Grand Cru, Terroir Cuvée und Domaine. Eine «weinverrückte Winzerfamilie» seien sie, sagt Lukas. Degustiert habe ich die Weine 2018 auf dem Wyschiff, auf dem die Baumgartners Stammgäste sind. Hier ein kleines Best of, die Jahrgänge sind indes nicht mehr die aktuellen:

  • Pinot gris Raihalde 2017: 16,5/20 (21 Franken)
  • Chardonnay Chürzi 2017: 16,75/20 (19.50 Franken)
  • Sauvignon blanc Chürzi 2017: Rechte sortentypische Noten nach kaltem Schweiss, Stachelbeere, frisch, knackige Säure, Fülle, schönes Finish. Score: 17/20 (19.50 Franken für Jahrgang 2019)
  • Cuvée Tremet 2017 (je ein Drittel Chardonnay, Pinot gris, Pinot blanc): 16,5/20 (21 Franken)
  • Traminer Loch 2017: 16,5/20 (19.50 Franken)
  • Pinot noir Steimüri: 16/20 (16 Franken)
  • Pinot noir Grand Cru Goldwand 2016: 16,75/20 (21 Franken)
  • Pinot noir Grand Cru Schwändi 2014: 15,5/20 (32 Franken)
  • Pinot noir Grand Cru Edelblut 2015: Schöne ausladende Nase, mineralisch, viele Holzkohle, Chriesi, Power, dunkle Beeren, balsamisch, Frische, herb-minziges Finish mit langem Nachhall. Score: 17,5/20 (den Jahrgang 2014 habe ich gar mit 17,75/20 bewertet! 27 Franken für Jahrgang 2017)
  • Cuvée Gamarone (90% Gamaret, im Amarone-Stil leicht angetrocknet): 16,5/20 (24 Franken)
  • Garanoir Stocken 2017: 16/20 (17 Franken)

(Die Weine gibts bei baumgartner-weinbau.ch)

Adrians Weingut: Shootingstar aus Oberflachs AG

Adrian Hartmann wohnt am Winzerweg in Oberflachs. Man spürt die historische Bedeutung des Rebbauses im Schenkenbergertal. Hinter seinem Haus erstrecken sich grosszügige Parzellen entlang des sanft abfallenden Geländes. Adrian trat 2015 die Nachfolge seiner Cousine Susanne Birchmeier an. Er übernahm die drei Hektaren Weingärten und stellte die Produktion auf biologische Bewirtschaftung um. In den Parzellen wachsen vor allem Pinot noir und Riesling-Silvaner, aber auch Spezialitäten wie Charmont und Zweigelt. Adrian hat viel Erfahrung mit dem Keltern unterschiedlichster Weine; während zehn Jahren war er bei Fehr und Engeli im Fricktal für die Kelterung verantwortlich.

Das Best of:

  • Crémant Brut 2015: Der Schäumer ist eine positive Überraschung! Recht verschlossen, dezent rotbeerig, leichte Hefenoten, Zitrus, Johannisbeeren, fruchtig-frisch, feine Perlage, schönes Wechselspiel zwischen herb und süss, Mundfülle, mittleres Finish. Score: 17/20 (28 Franken. Nur erhältlich bei adrians-weingut.ch. Derzeit ausverkauft)
  • Riesling-Sylvaner 2017: 15,5/20 (19 Franken)
  • Blanc de Noir 2018: 16,25/20 (19.80 Franken)
  • Pinot noir 2017: 16,5/20 (19.80 Franken)
  • Création Noir 2017 (aus Maréchal Foch, Garanoir, Pinot noir): 16/20 (25 Franken)
  • Pinot noir Réserve 2016 (Foto): Sortentypische, chriesige Nase, pinotig, Espresso, Holzderivatnoten, Frische, Eukalyptus, Tiefe, trinkig, recht langer Nachhall. Score: 16,75/20 (32 Franken)

(Adrians Weine gibts bei kueferweg.ch)

Adrian Hartmann wohnt am Winzerweg in Oberflachs. Man spürt die historische Bedeutung des Rebbauses im Schenkenbergertal. Hinter seinem Haus erstrecken sich grosszügige Parzellen entlang des sanft abfallenden Geländes. Adrian trat 2015 die Nachfolge seiner Cousine Susanne Birchmeier an. Er übernahm die drei Hektaren Weingärten und stellte die Produktion auf biologische Bewirtschaftung um. In den Parzellen wachsen vor allem Pinot noir und Riesling-Silvaner, aber auch Spezialitäten wie Charmont und Zweigelt. Adrian hat viel Erfahrung mit dem Keltern unterschiedlichster Weine; während zehn Jahren war er bei Fehr und Engeli im Fricktal für die Kelterung verantwortlich.

Das Best of:

  • Crémant Brut 2015: Der Schäumer ist eine positive Überraschung! Recht verschlossen, dezent rotbeerig, leichte Hefenoten, Zitrus, Johannisbeeren, fruchtig-frisch, feine Perlage, schönes Wechselspiel zwischen herb und süss, Mundfülle, mittleres Finish. Score: 17/20 (28 Franken. Nur erhältlich bei adrians-weingut.ch. Derzeit ausverkauft)
  • Riesling-Sylvaner 2017: 15,5/20 (19 Franken)
  • Blanc de Noir 2018: 16,25/20 (19.80 Franken)
  • Pinot noir 2017: 16,5/20 (19.80 Franken)
  • Création Noir 2017 (aus Maréchal Foch, Garanoir, Pinot noir): 16/20 (25 Franken)
  • Pinot noir Réserve 2016 (Foto): Sortentypische, chriesige Nase, pinotig, Espresso, Holzderivatnoten, Frische, Eukalyptus, Tiefe, trinkig, recht langer Nachhall. Score: 16,75/20 (32 Franken)

(Adrians Weine gibts bei kueferweg.ch)

Tom Litwan, Parker-Liebling

Litwan gehört zu den arrivierten Winzern im Kanton Aargau. Dies vor allem deshalb, weil er ein Liebling von Parker-Degustator Stefan Reinhardt ist. Dem Deutschen sagt die Art von Litwan zu, wie dieser seine Weine keltert: Fadengerade und knochentrocken. Höchstwertung bisher: 94 Punkte für den Thalheim Chalofe 2016. Erstaunlich Toms Geschichte, war er doch Maurer, macht einen Auslandaufenthalt im Burgund und entdeckt im Pinot-noir-Eldorado seine neue Berufung: Winzer! Nach Lehrjahren am Bielersee, in Genf und im Burgund pachtet er im Aargau Land. 2006 legt er mit dem eigenen Weingut los. Schon ein paar Jahre später die Krönung: Die Schweizerische Weinzeitung wählt Toms Thalheim Chalofe 2013 zum schönsten Wein des Jahres. Das Best of:

  • Chardonnay Witnau Büel 2017: 17/20 (33.80 Franken)
  • Chardonnay Schinznach Wanne 2017: Eher dezent, aber burgundisches Flair verströmend, feingliedrig, leicht vegetabil, Frische, exotischer Touch, unfassbar elegant, ja schwebend, schönes Finale. Score: 18/20 (42.50 Franken für Jahrgang 2018)
  • Pinot noir Elfingen Rüeget 2017: Enorm holzkohlige Nase, Weihrauch, karamellisiertes Holz, sehr dunkel, Kirschen, Kräuter, dezenter Schmelz, knackige Tannine, stringent, eher rau, schöne Länge. Das war die Verkostungsnotiz vom Dezember 2019. Wertung: 17,75/20. Den Wein habe ich im Mai 2020 bei einer verdeckten Verkostung erneut degustiert. Da waren starke Schwefelnoten auszumachen, auch faule Eier, Zündhölzli, er wirkte sehr reduktiv, hatte CO2 und Kalium. Ein klassischer Flintstone-Wein, der deshalb nur mit 16/20 zu Buche schlug … (29.50 Franken)
  • Pinot noir Thalheim Chalofe 2017: Wunderbare mineralische Nase, viel Terroir-Ausdruck, Kalk, Schmelz, sehr präzis, elegant-feingliedrig, enorm trinkig, tolles Finale. Das war die Notiz beim legendären (blinden) Tschiertschen-Tasting im Dezember letzten Jahres, wo ich den Wein unter 57 Pinot noirs verkostet habe. Was für ein Kompliment für Litwan. Bei mir stand er zuoberst auf der Liste, bei vielen anderen Juroren bei weitem nicht … Score: 18,25/20 (42.50 Franken)

(Litwans Weine gibt es bei vinothek-brancaia.ch)

Litwan gehört zu den arrivierten Winzern im Kanton Aargau. Dies vor allem deshalb, weil er ein Liebling von Parker-Degustator Stefan Reinhardt ist. Dem Deutschen sagt die Art von Litwan zu, wie dieser seine Weine keltert: Fadengerade und knochentrocken. Höchstwertung bisher: 94 Punkte für den Thalheim Chalofe 2016. Erstaunlich Toms Geschichte, war er doch Maurer, macht einen Auslandaufenthalt im Burgund und entdeckt im Pinot-noir-Eldorado seine neue Berufung: Winzer! Nach Lehrjahren am Bielersee, in Genf und im Burgund pachtet er im Aargau Land. 2006 legt er mit dem eigenen Weingut los. Schon ein paar Jahre später die Krönung: Die Schweizerische Weinzeitung wählt Toms Thalheim Chalofe 2013 zum schönsten Wein des Jahres. Das Best of:

  • Chardonnay Witnau Büel 2017: 17/20 (33.80 Franken)
  • Chardonnay Schinznach Wanne 2017: Eher dezent, aber burgundisches Flair verströmend, feingliedrig, leicht vegetabil, Frische, exotischer Touch, unfassbar elegant, ja schwebend, schönes Finale. Score: 18/20 (42.50 Franken für Jahrgang 2018)
  • Pinot noir Elfingen Rüeget 2017: Enorm holzkohlige Nase, Weihrauch, karamellisiertes Holz, sehr dunkel, Kirschen, Kräuter, dezenter Schmelz, knackige Tannine, stringent, eher rau, schöne Länge. Das war die Verkostungsnotiz vom Dezember 2019. Wertung: 17,75/20. Den Wein habe ich im Mai 2020 bei einer verdeckten Verkostung erneut degustiert. Da waren starke Schwefelnoten auszumachen, auch faule Eier, Zündhölzli, er wirkte sehr reduktiv, hatte CO2 und Kalium. Ein klassischer Flintstone-Wein, der deshalb nur mit 16/20 zu Buche schlug … (29.50 Franken)
  • Pinot noir Thalheim Chalofe 2017: Wunderbare mineralische Nase, viel Terroir-Ausdruck, Kalk, Schmelz, sehr präzis, elegant-feingliedrig, enorm trinkig, tolles Finale. Das war die Notiz beim legendären (blinden) Tschiertschen-Tasting im Dezember letzten Jahres, wo ich den Wein unter 57 Pinot noirs verkostet habe. Was für ein Kompliment für Litwan. Bei mir stand er zuoberst auf der Liste, bei vielen anderen Juroren bei weitem nicht … Score: 18,25/20 (42.50 Franken)

(Litwans Weine gibt es bei vinothek-brancaia.ch)

Buchmann – The Boutique Winery

Unter die einfache Überschrift «The Boutique Winery» stellen die Buchmanns ihr Weingut in Wittnau. 1979 haben die Eltern der aktuellen Betreiber das Rebgut Buchmann mit vier Hektaren Riesling-Sylvaner und Pinot noir ins Leben gerufen. Seit 2015 ist es in den Händen von Rahel, die ebenso eine Lehre als Winzerin, wie auch das Önologiestudium an der Weinfachhochschule Changins abgeschlossen hat, und ihrem Mann Daniel. Degustiert habe ich die Weine 2018, die Jahrgänge sind also nicht mehr aktuell. Dennoch sollen die besten aus total 15 verkosteten Weine Eingang in dieses Aargau-Special finden.

  • Riesling-Sylvaner 2017: 16,5/20 (14 Franken)
  • Pinot gris 2017: 16,5/20 (19 Franken)
  • Riesling-Sylvaner Premier 2017 (eine Spätlese der besten Trauben mit rund 4 Gramm Restzucker, auf der Feinhefe und teils in Barriques ausgebaut): Rechte Fruchtsüsse, dezente Säure, Schmelz, Power, Druck, schöner Körperbau, crèmig, gute Länge. Score: 16,75/20 (20 Franken)
  • Schaumwein Brut (Méthode traditionelle, Pinot noir, ein Jahr Flaschenreifung): 16,5/20 (23 Franken)
  • Pinot noir Premier 2016 (eine Spätlese der besten Trauben mit rund einer Woche Kaltstandzeit): 16,5/20 (19 Franken)
  • Pinot noir Barrique 2016 (aus den allerbesten Trauben, 12 Monate in Barriques ausgebaut): 16,5/20 (25 Franken)
  • Cabernet Dorsa 2017: Ausladende Nase von roten Chriesi und Erdbeeren sowie Lakritze, sehr präzis und sauber, frisch, hohe Trinkigkeit, Fülle, erstaunliche Länge. Score: 16,75/20 (19 Franken)

(Die Weine gibt es bei buchmann-weine.ch)

Unter die einfache Überschrift «The Boutique Winery» stellen die Buchmanns ihr Weingut in Wittnau. 1979 haben die Eltern der aktuellen Betreiber das Rebgut Buchmann mit vier Hektaren Riesling-Sylvaner und Pinot noir ins Leben gerufen. Seit 2015 ist es in den Händen von Rahel, die ebenso eine Lehre als Winzerin, wie auch das Önologiestudium an der Weinfachhochschule Changins abgeschlossen hat, und ihrem Mann Daniel. Degustiert habe ich die Weine 2018, die Jahrgänge sind also nicht mehr aktuell. Dennoch sollen die besten aus total 15 verkosteten Weine Eingang in dieses Aargau-Special finden.

  • Riesling-Sylvaner 2017: 16,5/20 (14 Franken)
  • Pinot gris 2017: 16,5/20 (19 Franken)
  • Riesling-Sylvaner Premier 2017 (eine Spätlese der besten Trauben mit rund 4 Gramm Restzucker, auf der Feinhefe und teils in Barriques ausgebaut): Rechte Fruchtsüsse, dezente Säure, Schmelz, Power, Druck, schöner Körperbau, crèmig, gute Länge. Score: 16,75/20 (20 Franken)
  • Schaumwein Brut (Méthode traditionelle, Pinot noir, ein Jahr Flaschenreifung): 16,5/20 (23 Franken)
  • Pinot noir Premier 2016 (eine Spätlese der besten Trauben mit rund einer Woche Kaltstandzeit): 16,5/20 (19 Franken)
  • Pinot noir Barrique 2016 (aus den allerbesten Trauben, 12 Monate in Barriques ausgebaut): 16,5/20 (25 Franken)
  • Cabernet Dorsa 2017: Ausladende Nase von roten Chriesi und Erdbeeren sowie Lakritze, sehr präzis und sauber, frisch, hohe Trinkigkeit, Fülle, erstaunliche Länge. Score: 16,75/20 (19 Franken)

(Die Weine gibt es bei buchmann-weine.ch)

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Zwei Dinge kennzeichnen Hoss Hauksson: Die Fähigkeit weiter zu denken – und die grenzenlose Leidenschaft für Wein.
Foto: zVg
Hauksson – der Zuger Parfümeur aus Island

Wenn das nicht exotisch ist! Ein Winzer aus dem Kanton Zug (wo es übrigens auch eine AOC gibt!), der seine Weine im Aargau macht. Und er ist ... Isländer! Der einzige vollberufliche isländische Winzer. Er heisst Höskuldur Hauksson, kurz Hoss genannt. Schon als Student in Reykjavik kelterte er aus Moosbeeren erste Weine. Danach war der Mann 20 Jahre lang Fonds-Manager und ist seit 2017 nun nur noch Winzer, der vom jungen Önologen Marc Berger assistiert wird, der sich seine Sporen bei den Winzerlegenden Raymond Paccot im Waadtland und Daniel Huber im Tessin abverdient hat. Hoss' Credo ist die Antwort auf die Frage: Wie würde ein Parfümeur einen Wein kreieren? «Von der Pflanze her extrahieren», sagt Hoss. Und richtet die Arbeitsschritte danach aus.

Zu seinen Rookie-Zeiten experimentierte Hoss auch mit dem Dörren eines Teils seiner Pinot-noir-Trauben im kleinen Äpfel- und Birnen-Dörrautomaten seines Schwiegervaters. «Es gibt mir eine urtümliche Befriedigung, die Sonne auf meinem Rücken und den Schweiss auf meiner Stirn zu spüren und die Früchte meiner Arbeit in den Händen zu halten», sagt Hoss, der in Hünenberg See ZG lebt. Seine Philosophie ist es, knackige, geradlinige Weine zu machen. Abseits des Mainstreams. Und diese nach streng natürlichen und biologischen Grundsätzen. Eine Umstellung, mit der Hoss 2018 begonnen hat.

Hoss arbeitet nach einigen Grundsätzen, die Ergebnis tiefer Reflektion sind. So, dass viele Aroma-Komponenten in der Schale der Trauben sind. «Bei der konventionellen Weinbereitung werden die aber weggeschmissen. Ich mache das nicht. Mit einer längeren Maischestandzeit wird der Wein dunkler und auch frischer. Die Tannine werden ebenso mehr wie die Aromatik und die Struktur.» Ebenso radikal, was Hoss über das Filtrieren denkt: «Die Filtration war für mich immer der traurigste Tag des Weinjahres. Weil danach das, was im Glas war, nicht mehr viel damit zu tun hatte, was zuvor war. Also jage ich meinen Rebensaft wenn immer möglich nicht durch diese x Schichten von Zellstoff und Kunststofffolie.»

Hauksson hat Weinberge und Anlagen im Kanton Aargau in Remigen und Döttingen (als direkter Nachbar von Andreas Meier ...) sowie im Tessin in Gordemo am Eingang des Verzascatals, total sechs Hektaren. Er keltert in Rüfenach AG. Die Hälfte seiner Produktion geht ins Ausland, vornehmlich in seine isländische Heimat. Je nach Jahrgang füllt er jährlich 20'000 bis 30'000 Flaschen ab, wobei das Ziel bei rund 35'000 liegt. Alain Kunz

Wenn das nicht exotisch ist! Ein Winzer aus dem Kanton Zug (wo es übrigens auch eine AOC gibt!), der seine Weine im Aargau macht. Und er ist ... Isländer! Der einzige vollberufliche isländische Winzer. Er heisst Höskuldur Hauksson, kurz Hoss genannt. Schon als Student in Reykjavik kelterte er aus Moosbeeren erste Weine. Danach war der Mann 20 Jahre lang Fonds-Manager und ist seit 2017 nun nur noch Winzer, der vom jungen Önologen Marc Berger assistiert wird, der sich seine Sporen bei den Winzerlegenden Raymond Paccot im Waadtland und Daniel Huber im Tessin abverdient hat. Hoss' Credo ist die Antwort auf die Frage: Wie würde ein Parfümeur einen Wein kreieren? «Von der Pflanze her extrahieren», sagt Hoss. Und richtet die Arbeitsschritte danach aus.

Zu seinen Rookie-Zeiten experimentierte Hoss auch mit dem Dörren eines Teils seiner Pinot-noir-Trauben im kleinen Äpfel- und Birnen-Dörrautomaten seines Schwiegervaters. «Es gibt mir eine urtümliche Befriedigung, die Sonne auf meinem Rücken und den Schweiss auf meiner Stirn zu spüren und die Früchte meiner Arbeit in den Händen zu halten», sagt Hoss, der in Hünenberg See ZG lebt. Seine Philosophie ist es, knackige, geradlinige Weine zu machen. Abseits des Mainstreams. Und diese nach streng natürlichen und biologischen Grundsätzen. Eine Umstellung, mit der Hoss 2018 begonnen hat.

Hoss arbeitet nach einigen Grundsätzen, die Ergebnis tiefer Reflektion sind. So, dass viele Aroma-Komponenten in der Schale der Trauben sind. «Bei der konventionellen Weinbereitung werden die aber weggeschmissen. Ich mache das nicht. Mit einer längeren Maischestandzeit wird der Wein dunkler und auch frischer. Die Tannine werden ebenso mehr wie die Aromatik und die Struktur.» Ebenso radikal, was Hoss über das Filtrieren denkt: «Die Filtration war für mich immer der traurigste Tag des Weinjahres. Weil danach das, was im Glas war, nicht mehr viel damit zu tun hatte, was zuvor war. Also jage ich meinen Rebensaft wenn immer möglich nicht durch diese x Schichten von Zellstoff und Kunststofffolie.»

Hauksson hat Weinberge und Anlagen im Kanton Aargau in Remigen und Döttingen (als direkter Nachbar von Andreas Meier ...) sowie im Tessin in Gordemo am Eingang des Verzascatals, total sechs Hektaren. Er keltert in Rüfenach AG. Die Hälfte seiner Produktion geht ins Ausland, vornehmlich in seine isländische Heimat. Je nach Jahrgang füllt er jährlich 20'000 bis 30'000 Flaschen ab, wobei das Ziel bei rund 35'000 liegt. Alain Kunz

Die Weine von Hauksson
  • Hauksson Pinot noir Alpberg 2017 (Foto): Massive Holzkohle, Rauch, viel Holz, dahinter Frucht zwischen rot und schwarz, Blumen, Kräuter, hohe Pinot-Typizität, saftig, massive Tannine, druckvoll, extrem jugendlich wirkend, Fülle, ätherisches, langes Finish, schlicht: toll! (Score: 18/20. 32 Franken)
  • Hauksson Ciliego Merlot da Gordemo IGT della Svizzera Italiana 2017: Enorm kräftige, harsche Primärnoten, das Ding braucht dringend viel Luft! Ab in die Karaffe. Und danach? Plötzlich riecht es nach Holzkohle, Zedernholz, Parfüm, Kirschen, Würze und Kräutern, Schmelz, knackige Säure, seidige Tannine, tolle Struktur, Nervigkeit, Superfrische, Fülle und ein langer Abgang. Restlos begeisternd! Score: 17,75/20 (43 Franken)
  • Pinot gris Im Lee 2019 (Orange Wine, ist aber ein Weisswein, halt zwei Wochen auf der Maische vergoren wie ein Rotwein, sieht deshalb aus wie ein Rosé: hellrot, und er hat Tannine): Erdbeeren, Mineralik, Kräuter, zältlig, rechte Säure, wenig Fruchtlieblichkeit, herb, Struktur, knackig, mittellanger Abgang. Hervorragend als Essensbegleiter geeignet! Score: 16,25/20 (25 Franken)
  • Hauksson Riesling Rütiberg 2019: Dezente Nase, etwas Petrol, Kräuter, leichte Zitrusnote, frisch, knackige Säure, elegant, feingliedrig, femininer, schwebender Wein, trinkig, etwas Bittermandeln, leicht vegetabil, mittleres Finale. Score: 16,5/20 (25 Franken)
  • Hauksson Sauvignon blanc Döttingen 2018: Dieser Sauvignon aus Döttingen AG – das Traubengut wird zwei Wochen auf der Maische vergoren und reift dann ein Jahr in Akazienholzfässern - ist ein Positivbeispiel für Orange Wine. Sherry-Aromen, dunkelgelbe Früchte, Quitte, reife Birnen, Wachs, Harz, Fülle, Schmelz, opulent und doch elegant-trinkig gleichzeitig, erstaunlich frisch, Mundfülle, mittleres Finish. Wichtig: Man muss abstrahieren von den sortentypischen Sauvignon-Blanc-Geschmackskomponenten und sich vorurteilslos auf den Wein einlassen. Score: 17/20 (25 Franken)
  • Hauksson Kerner Horn 2019: Weil der Wein weder geschönt noch filtriert wurde, kommt er ganz schön trüb daher. Davon nicht abschrecken lassen bitte! Die Nase ist dezent-fruchtig, würzig, Wacholder, Bittermandeln, massive Säure, Fülle, wirkt aber technisch und mit wenig Charme, mittleres Finale. Ein Kritikerwein, sage ich mal. PS: Auch hier: Luftzufuhr ist elementar! Score: 16/20 (25 Franken)

(Die Weine von Hauksson gibt es bei haukssonweine.ch)

  • Hauksson Pinot noir Alpberg 2017 (Foto): Massive Holzkohle, Rauch, viel Holz, dahinter Frucht zwischen rot und schwarz, Blumen, Kräuter, hohe Pinot-Typizität, saftig, massive Tannine, druckvoll, extrem jugendlich wirkend, Fülle, ätherisches, langes Finish, schlicht: toll! (Score: 18/20. 32 Franken)
  • Hauksson Ciliego Merlot da Gordemo IGT della Svizzera Italiana 2017: Enorm kräftige, harsche Primärnoten, das Ding braucht dringend viel Luft! Ab in die Karaffe. Und danach? Plötzlich riecht es nach Holzkohle, Zedernholz, Parfüm, Kirschen, Würze und Kräutern, Schmelz, knackige Säure, seidige Tannine, tolle Struktur, Nervigkeit, Superfrische, Fülle und ein langer Abgang. Restlos begeisternd! Score: 17,75/20 (43 Franken)
  • Pinot gris Im Lee 2019 (Orange Wine, ist aber ein Weisswein, halt zwei Wochen auf der Maische vergoren wie ein Rotwein, sieht deshalb aus wie ein Rosé: hellrot, und er hat Tannine): Erdbeeren, Mineralik, Kräuter, zältlig, rechte Säure, wenig Fruchtlieblichkeit, herb, Struktur, knackig, mittellanger Abgang. Hervorragend als Essensbegleiter geeignet! Score: 16,25/20 (25 Franken)
  • Hauksson Riesling Rütiberg 2019: Dezente Nase, etwas Petrol, Kräuter, leichte Zitrusnote, frisch, knackige Säure, elegant, feingliedrig, femininer, schwebender Wein, trinkig, etwas Bittermandeln, leicht vegetabil, mittleres Finale. Score: 16,5/20 (25 Franken)
  • Hauksson Sauvignon blanc Döttingen 2018: Dieser Sauvignon aus Döttingen AG – das Traubengut wird zwei Wochen auf der Maische vergoren und reift dann ein Jahr in Akazienholzfässern - ist ein Positivbeispiel für Orange Wine. Sherry-Aromen, dunkelgelbe Früchte, Quitte, reife Birnen, Wachs, Harz, Fülle, Schmelz, opulent und doch elegant-trinkig gleichzeitig, erstaunlich frisch, Mundfülle, mittleres Finish. Wichtig: Man muss abstrahieren von den sortentypischen Sauvignon-Blanc-Geschmackskomponenten und sich vorurteilslos auf den Wein einlassen. Score: 17/20 (25 Franken)
  • Hauksson Kerner Horn 2019: Weil der Wein weder geschönt noch filtriert wurde, kommt er ganz schön trüb daher. Davon nicht abschrecken lassen bitte! Die Nase ist dezent-fruchtig, würzig, Wacholder, Bittermandeln, massive Säure, Fülle, wirkt aber technisch und mit wenig Charme, mittleres Finale. Ein Kritikerwein, sage ich mal. PS: Auch hier: Luftzufuhr ist elementar! Score: 16/20 (25 Franken)

(Die Weine von Hauksson gibt es bei haukssonweine.ch)

Die Wehrlis – eine schrecklich weinette Familie

Zu den Topshots im Kanton Aargau gehören auch die Wehrlis, die sich ganz einfach «Die Weinfamilie» nennen. Susi Steiger-Wehrli und ihr Mann haben den Betrieb von Papa Peter Wehrli übernommen – und gehen oft neue Wege. Susi ist überdies Vizepräsidentin der Vereinigung «Junge Schweiz Neue Winzer». Das Killerkriterium dieses Befruchtungszirkels ist einfach definiert: Das Alter. Maximal 39 Jahre. Kurzzeitig nationale Berühmtheit erlangte das Weingut durch einen ganz anderen Umstand: Es war 2013 Schauplatz einer Folge der Krimiserie «Der Bestatter» mit Mike Müller. Im Rebberg lag eine Leiche und das alte Rebhaus, das ohnehin abgerissen werden sollte, explodierte mit einem Riesenknall! Wichtiger aber sind natürlich die Weine. Besucht habe ich das Gut 2017. Schon damals ist mir die Qualität des Rosés aufgefallen. «Es ist ein Rosé, der mit Herzblut produziert wird», sagt Susi. «Einen guten Rosé herzustellen muss durchdacht sein. Das ist ein eigener Weintyp. Bei unserem standen die Südfranzosen Pate. Die 48 Stunden Maischestandzeit wenden wir nicht nur wegen der Farbe an, sondern auch, weil der Frucht-Extrakt so stärker ist.» Spannend auch der Esprit Küttigen, ein in Barriques ausgebauter Riesling-Sylvaner von Reben, die auf Muschelkalböden wachsen. «Unsere Riesling-Sylvaner sind nicht zurückhaltend. Sie werden teils goldgelb. Ich habe sie direkt in Barriques gestellt und spontan vergären lasen», erzählt Susi Steiger Wehrli. Das Resultat ist erstaunlich!

  • Esprit Küttigen Riesling-Sylvaner 2017: Diskrete, leicht mineralische Nase, Schmelz, viel Power, vegetabiler Touch, spürbares Holz, Aprikose, Pfirisch, ein Hauch Vanille, recht breit, füllt den Gaumen jedenfalls, erstaunliche Länge. Score: 16,75/20 (22.50 Franken für Jahrgang 2019)
  • Sauvignon Blanc 2018: Dezent-floral. Etwas grün, Schmelz, Fülle, Power, mineralisch, frisch, Zitrusnoten, mittellang im Abgang. Score: 17/20 (20.50 Franken für Jahrgang 2019)
  • Rosé Erlinsbach 2018: Dunkle Farbe, rotbeerig, enorme Kraft, viel Fruchtsüsse, zältlig, schöne Struktur und Körperbau, rechte Länge. Ein echter Südfranzose aus dem Rüebliland! Score: 16,75/20 (15.50 Franken für Jahrgang 2019)
  • Merlot Malbec 2016: Himbeerig, Griottes, zurückhaltend, Schmelz, viel Frucht, Erdnoten, rustikal, spürbare Tannine, schöne Länge. Score: 16,5/20 (24 Franken für Jahrgang 2017)

(Die Weine der Wehrlis gibts bei wehrli-weinbau.ch)

Zu den Topshots im Kanton Aargau gehören auch die Wehrlis, die sich ganz einfach «Die Weinfamilie» nennen. Susi Steiger-Wehrli und ihr Mann haben den Betrieb von Papa Peter Wehrli übernommen – und gehen oft neue Wege. Susi ist überdies Vizepräsidentin der Vereinigung «Junge Schweiz Neue Winzer». Das Killerkriterium dieses Befruchtungszirkels ist einfach definiert: Das Alter. Maximal 39 Jahre. Kurzzeitig nationale Berühmtheit erlangte das Weingut durch einen ganz anderen Umstand: Es war 2013 Schauplatz einer Folge der Krimiserie «Der Bestatter» mit Mike Müller. Im Rebberg lag eine Leiche und das alte Rebhaus, das ohnehin abgerissen werden sollte, explodierte mit einem Riesenknall! Wichtiger aber sind natürlich die Weine. Besucht habe ich das Gut 2017. Schon damals ist mir die Qualität des Rosés aufgefallen. «Es ist ein Rosé, der mit Herzblut produziert wird», sagt Susi. «Einen guten Rosé herzustellen muss durchdacht sein. Das ist ein eigener Weintyp. Bei unserem standen die Südfranzosen Pate. Die 48 Stunden Maischestandzeit wenden wir nicht nur wegen der Farbe an, sondern auch, weil der Frucht-Extrakt so stärker ist.» Spannend auch der Esprit Küttigen, ein in Barriques ausgebauter Riesling-Sylvaner von Reben, die auf Muschelkalböden wachsen. «Unsere Riesling-Sylvaner sind nicht zurückhaltend. Sie werden teils goldgelb. Ich habe sie direkt in Barriques gestellt und spontan vergären lasen», erzählt Susi Steiger Wehrli. Das Resultat ist erstaunlich!

  • Esprit Küttigen Riesling-Sylvaner 2017: Diskrete, leicht mineralische Nase, Schmelz, viel Power, vegetabiler Touch, spürbares Holz, Aprikose, Pfirisch, ein Hauch Vanille, recht breit, füllt den Gaumen jedenfalls, erstaunliche Länge. Score: 16,75/20 (22.50 Franken für Jahrgang 2019)
  • Sauvignon Blanc 2018: Dezent-floral. Etwas grün, Schmelz, Fülle, Power, mineralisch, frisch, Zitrusnoten, mittellang im Abgang. Score: 17/20 (20.50 Franken für Jahrgang 2019)
  • Rosé Erlinsbach 2018: Dunkle Farbe, rotbeerig, enorme Kraft, viel Fruchtsüsse, zältlig, schöne Struktur und Körperbau, rechte Länge. Ein echter Südfranzose aus dem Rüebliland! Score: 16,75/20 (15.50 Franken für Jahrgang 2019)
  • Merlot Malbec 2016: Himbeerig, Griottes, zurückhaltend, Schmelz, viel Frucht, Erdnoten, rustikal, spürbare Tannine, schöne Länge. Score: 16,5/20 (24 Franken für Jahrgang 2017)

(Die Weine der Wehrlis gibts bei wehrli-weinbau.ch)

Taste the Best from South Africa

Keine andere Degustation südafrikanischer Weine zeigt das Top-End der Gewächse derart eindrücklich auf wie das Taste the Best von Kapweine. Der grösste Importeur von südafrikanischen Weinen öffnet an dieser Degustation die besten und rarsten Flaschen seines imposanten Portfolios, einige davon sind gereift. So gibts die Flaggschiffe der Topshots Sadie Family, David & Nadia (Foto: David Sadie), Ernie Els, Mullineux, Vergelegen, De Trafford, Porseleinberg, Klein Constantia, Vilafonté, Tokara, Kanonkop, Waterford, Boekenhoutskloof, Thelema etc. Der Eintritt zu den 60 Topweinen im Eventroom beträgt 30 Franken. Zusätzlich sind 30 Weine im Showroom frei degustierbar. Auf alle Weine gibts 20 Prozent Rabatt! Dazu: Grill. Donnerstag, 24. September Preview 17 bis 20 Uhr, Freitag, 25. September 16 bis 20 Uhr, Samstag, 26. September 10 bis 18 Uhr. Kapweine, Rütibüelstrasse 17, Wädenswil. Kapweine.ch.

Keine andere Degustation südafrikanischer Weine zeigt das Top-End der Gewächse derart eindrücklich auf wie das Taste the Best von Kapweine. Der grösste Importeur von südafrikanischen Weinen öffnet an dieser Degustation die besten und rarsten Flaschen seines imposanten Portfolios, einige davon sind gereift. So gibts die Flaggschiffe der Topshots Sadie Family, David & Nadia (Foto: David Sadie), Ernie Els, Mullineux, Vergelegen, De Trafford, Porseleinberg, Klein Constantia, Vilafonté, Tokara, Kanonkop, Waterford, Boekenhoutskloof, Thelema etc. Der Eintritt zu den 60 Topweinen im Eventroom beträgt 30 Franken. Zusätzlich sind 30 Weine im Showroom frei degustierbar. Auf alle Weine gibts 20 Prozent Rabatt! Dazu: Grill. Donnerstag, 24. September Preview 17 bis 20 Uhr, Freitag, 25. September 16 bis 20 Uhr, Samstag, 26. September 10 bis 18 Uhr. Kapweine, Rütibüelstrasse 17, Wädenswil. Kapweine.ch.

Wo gibts was zu degustieren?

Donnerstag, 1. Oktober und Freitag, 2. Oktober, jeweils 17 bis 22 Uhr. Weinmesse der Brauerei Baar. Das Zuger «Hofbräuhaus» goes Wine! Die Brauerei Baar weitet Ihr Weinprogramm massiv aus und stellt eine Auswahl dieser Erweiterung vor. Da gibts auf einer grosszügigen Messefläche neue Perlen im Portfolio wie die Klassiker Aalto und Mauro zu entdecken, aber auch viel Schweizerisches wie die exzellenten Pinot noirs aus dem Zürcher Weinland der Winzerei zur Metzg von Patrick Thalmann (Foto). Keine Voranmeldung nötig. Gratis. Restaurant Schnitz und Gwunder, 6312 Steinhausen ZG. brauereibaar.ch.

Donnerstag, 1. Oktober und Freitag, 2. Oktober, jeweils 17 bis 22 Uhr. Weinmesse der Brauerei Baar. Das Zuger «Hofbräuhaus» goes Wine! Die Brauerei Baar weitet Ihr Weinprogramm massiv aus und stellt eine Auswahl dieser Erweiterung vor. Da gibts auf einer grosszügigen Messefläche neue Perlen im Portfolio wie die Klassiker Aalto und Mauro zu entdecken, aber auch viel Schweizerisches wie die exzellenten Pinot noirs aus dem Zürcher Weinland der Winzerei zur Metzg von Patrick Thalmann (Foto). Keine Voranmeldung nötig. Gratis. Restaurant Schnitz und Gwunder, 6312 Steinhausen ZG. brauereibaar.ch.

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