Sie ist kapriziös und heikel, die Nebbiolo-Traube. Wie viele spät reifende Trauben. Ihren Namen verdankt sie dem Nebel (nebbia). Einige meinen, weil ihre Trauben – vom Frühreif bedeckt - den Eindruck erwecken, beschlagen zu sein. Für die meisten hat sie den Namen aber wegen der späten Ernte der Trauben Mitte Oktober, wenn die ersten Herbstnebel aufziehen.
Die Nebbiolo-Traube ergibt herbe, in der Jugend rustikale, spröde Weine. Vielleicht ist sie auch deshalb die Nummer eins, weil sie damit die Bewohner des Piemonts reflektiert. Dieses Völklein am Fuss der Berge – Piemont heisst nichts anderes – ist einerseits ungemein stolz, andrerseits für italienische Verhältnisse eher verschlossen.
Etwas öffnet zwischen Asti und Alba aber jeden Piemonteser: Der Wein! Da kennt er keine Kompromisse. Und weil das Völklein äusserst arbeitsam ist, hat es sich in den letzten Jahrzehnten einen neuen Wirtschaftszweig erschlossen: Den Weintourismus. Die Piemonteser haben extreme Anstrengungen unternommen, um die Regionen Langhe und Roero immer attraktiver zu gestalten. Speziell Schweizer und Deutsche honorieren das. Das Piemont ist bei uns zur Boomdestination geworden.
Zu diesem Service gehören auch die neuen Karten der Schutz-Genossenschaft mit den einzelnen Parzellen in den Barolo- und Barbaresco-Gemeinden. „Das ist ein einzigartiges Werk in Italien“, lobte es denn auch Direktor Dottore Andrea Ferrero anlässlich der traditionellen Einladung der Italienischen Handelskammer für die Schweiz im Baur au Lac in Zürich.
Die Zahlen zu den Nebbiolo-Weinen: 2008 wurden 11,5 Millionen Flaschen Barolo produziert. 2009 4,3 Mio. Flaschen Barbaresco und 722 000 Flaschen Roero. Und die Qualität? Blick.ch durfte sich an den neuen Jahrgängen laben, die in Alba erst im Mai vorgestellt werden. Das Resultat ist mehr als ermutigend. Die Prognose sei gewagt: 2009 wird ein Top-Jahrgang! Die drei degustierten Weine sind ein anonymes Produkt, dessen Hersteller unter Verschluss gehalten wird. Etwas ist bei allen gleich – und das war früher etwas anders: Nebbiolo-Weine werden immer früher zugänglich. Auch das ist natürlich gewollt – eine Konzession an den Wunsch des Konsumenten.
Barolo 2008
Ausladende
Nase, viel Rosen und Kirschen, im Gaumen aussergewöhnlich rund. Velours,
erstaunlich wenig Tannine, und wenn, dann schon recht geschliffene. Eine Schmusekatze,
die auch Frauen ausnahmsweise in der Jugend gefallen wird. Endet mit viel
Frische und schöner Länge.
Score:
18/20
Barbaresco
2009
In
der Nase wenig Aromen, verschlossen, ein Hauch Holz, viel Wärme, Rosen, rechte
Tannine, gute Länge.
Score:
16,5/20
Roero
2009
Ziemlich
hell, leichte Braunnoten, sehr kirschige Nase, leicht austrocknend, viel Kraft,
mittleres Finale.
Score:
17/20
Barolo 2008
Ausladende
Nase, viel Rosen und Kirschen, im Gaumen aussergewöhnlich rund. Velours,
erstaunlich wenig Tannine, und wenn, dann schon recht geschliffene. Eine Schmusekatze,
die auch Frauen ausnahmsweise in der Jugend gefallen wird. Endet mit viel
Frische und schöner Länge.
Score:
18/20
Barbaresco
2009
In
der Nase wenig Aromen, verschlossen, ein Hauch Holz, viel Wärme, Rosen, rechte
Tannine, gute Länge.
Score:
16,5/20
Roero
2009
Ziemlich
hell, leichte Braunnoten, sehr kirschige Nase, leicht austrocknend, viel Kraft,
mittleres Finale.
Score:
17/20
Erste
Winzer haben schon Vorboten der neuen Jahrgänge ins Rennen geschickt. Unter
ihnen Barrique-Fan und Biodynamiker (ja, das geht zusammen!) Mario Roagna (Bild)
von der Cascina Val del Prete in Priocca, der mit schöner Regelmässigkeit für
seinen Roero drei Gläser im Vini d’Italia einheimst. Kein Wunder bei diesem
herrlichen rebenbepflanzten Amphitheater rund um die Cascina.
Roero
Bricco Medica 2009
Schöne
Rosen-Nase, viel Tannin, rote Beeren, gegen Ende adstringierend, florales und
mittellanges Finale.
Score: 17/20
Erste
Winzer haben schon Vorboten der neuen Jahrgänge ins Rennen geschickt. Unter
ihnen Barrique-Fan und Biodynamiker (ja, das geht zusammen!) Mario Roagna (Bild)
von der Cascina Val del Prete in Priocca, der mit schöner Regelmässigkeit für
seinen Roero drei Gläser im Vini d’Italia einheimst. Kein Wunder bei diesem
herrlichen rebenbepflanzten Amphitheater rund um die Cascina.
Roero
Bricco Medica 2009
Schöne
Rosen-Nase, viel Tannin, rote Beeren, gegen Ende adstringierend, florales und
mittellanges Finale.
Score: 17/20
Roero Arneis Luèt 2010 (weiss)
Viel Zurückhaltung sowohl in Nase wie Gaumen, wenig Frucht, Mittelmass.
Score: 15/20 (CHF 15.80, www.vinarium.ch)
Barbera d’Alba Serra de‘ Gatti 2010
Sehr fruchtig, Jungwein, angenehm wenig Säure, leicht, frisch.
Score: 15,5/20 (2009: CHF 16.80, www.vinarium.ch)
Barbera d’Alba Superiore Carolina 2010
Wunderbare Nase, viel Frucht, wenig Holz, Kirschen, leichtfüssig, nicht mastig, sehr rund, dezente Säure und Tannine, Tolles Finale, aristokratischer Barbera.Score: 17,5/20 (2009: CHF 29.--, www.vinarium.ch)
Nebbiolo d’Alba Vigna di Lino 2009
Veilchen, rund und weich, gute Struktur nur gegen Ende adstringierend, Power.
Score: 16,5/20 (2008: CHF 29.50, www.vinarium.ch)
Roero 2008
Tolle Nase, viel Parfüm, Pilze, Rosen, rote Beeren, Kraft, gute Struktur, noch starke Tannine, Frische, tolle Länge. Wunderbarer Wein!
Score: 18/20 (2005: CHF 46.--, www.vinarium.ch)
Roero Arneis Luèt 2010 (weiss)
Viel Zurückhaltung sowohl in Nase wie Gaumen, wenig Frucht, Mittelmass.
Score: 15/20 (CHF 15.80, www.vinarium.ch)
Barbera d’Alba Serra de‘ Gatti 2010
Sehr fruchtig, Jungwein, angenehm wenig Säure, leicht, frisch.
Score: 15,5/20 (2009: CHF 16.80, www.vinarium.ch)
Barbera d’Alba Superiore Carolina 2010
Wunderbare Nase, viel Frucht, wenig Holz, Kirschen, leichtfüssig, nicht mastig, sehr rund, dezente Säure und Tannine, Tolles Finale, aristokratischer Barbera.Score: 17,5/20 (2009: CHF 29.--, www.vinarium.ch)
Nebbiolo d’Alba Vigna di Lino 2009
Veilchen, rund und weich, gute Struktur nur gegen Ende adstringierend, Power.
Score: 16,5/20 (2008: CHF 29.50, www.vinarium.ch)
Roero 2008
Tolle Nase, viel Parfüm, Pilze, Rosen, rote Beeren, Kraft, gute Struktur, noch starke Tannine, Frische, tolle Länge. Wunderbarer Wein!
Score: 18/20 (2005: CHF 46.--, www.vinarium.ch)
Zu guter Letzt haben wir drei Weine des historischen Guts von Renato Ratti (Bild) aus La Morra degustiert, das heute von Pietro Ratti geführt wird, dem Präsidenten der Schutzgenossenschaft für Barolo und Barbaresco in Alba, Langhe und Roero.
Nebbiolo d’Alba Occhetti 2010
Schöne rote Früchte, angenehm, easy-drinking, wenig Tannine.
Score: 15,5/20 (CHF 23.--, www.donativini.ch)
Barolo Marcenasco 2008
Zurückhaltende Nase, nichtsdestotrotz hohe Typizität, viel Kirschen, auch Rosen, sehr rund, kaum Tannine, frisch, mittlere Länge. Ein angenehmer Zeitgenosse.
Score: 17/20 (CHF 54.90, www.donativini.ch)
Barolo Rocche 2007
Erst verschlossen, dann recht alkoholisch, weich im Gaumen, harmonisch, Kirschen, Power, Frische. Und ein unendliches Finale!
Score: 18/20 (CHF 79.70, www.donativini.ch)
Zu guter Letzt haben wir drei Weine des historischen Guts von Renato Ratti (Bild) aus La Morra degustiert, das heute von Pietro Ratti geführt wird, dem Präsidenten der Schutzgenossenschaft für Barolo und Barbaresco in Alba, Langhe und Roero.
Nebbiolo d’Alba Occhetti 2010
Schöne rote Früchte, angenehm, easy-drinking, wenig Tannine.
Score: 15,5/20 (CHF 23.--, www.donativini.ch)
Barolo Marcenasco 2008
Zurückhaltende Nase, nichtsdestotrotz hohe Typizität, viel Kirschen, auch Rosen, sehr rund, kaum Tannine, frisch, mittlere Länge. Ein angenehmer Zeitgenosse.
Score: 17/20 (CHF 54.90, www.donativini.ch)
Barolo Rocche 2007
Erst verschlossen, dann recht alkoholisch, weich im Gaumen, harmonisch, Kirschen, Power, Frische. Und ein unendliches Finale!
Score: 18/20 (CHF 79.70, www.donativini.ch)