Ein Weinglas sollte dafür sorgen, dass sich der Wein voll entfalten kann. Das Glas sollte dem Rebensaft schmeicheln, ihn wortwörtlich umarmen.
Das richtige Weinglas kann das Bukett intensiveren und aus dem Glas befreien, muss aber auch aufpassen, dass sich die Aromen nicht zu schnell verflüchtigen und sich in Luft auflösen. Kurz gesagt: Ein Weinglas muss das Beste aus dem Wein rauskitzeln.
Jedem Wein sein Glas
Weine sind so verschieden wie unsere Geschmäcker. Aber jeder von ihnen braucht ein passendes, seinem Charakter entsprechendes Glas. Beispielsweise braucht ein schwerer, komplexer Burgunder Luft, muss atmen. Er verlangt nach einem bauchigen, voluminösen Glas mit einer grossen Öffnung.
Ein jugendlicher, knackig frischer Weisswein sollte eher aus einem Glas mit kleiner Öffnung getrunken werden. Ansonsten verliert er möglicherweise zu schnell sein Aroma. Ein intensiver, im Holz ausgebauter, komplexer Weisswein hingegen kann durchaus auch etwas Luft vertragen und sich in einem grossen Glas besser entfalten.
Kann man machen - muss man aber nicht
Ich kenne Leute, die haben über 30 verschiedene Gläser zu Hause. Ich spreche hier aber nicht einfach von einem liebevoll zusammengestellten Sammelsurium von 30 verschiedenen Flohmarkt Gläsern.
Nein, 30 verschiedene Formen von Gläsern, passend zu den verschiedenen Weinen des Hauses, jeweils im 6er-Pack oder so. Wenn man so viel Platz im Chuchichäschtli hat – warum nicht?
Eines für alle?
Der Schweizer Weinspezialist René Gabriel hat ein Glas kreiert, welches zu jedem Wein passen soll. Egal ob es nun ein schwerer Amarone, ein junger Vinho verde oder ein erdiger Bordeaux ist. Auch Champagner und Süssweine sollen darin Perfektion erlangen. Ich weiss nicht recht.
Wie beim Wein selber sollte man auch sein Glas – oder seine Gläser – durch Ausprobieren finden. Ob man nun edles Kristall bevorzugt, eine möglichst grosse Auswahl haben will oder die Gläser hauptsächlich spülmaschinenfest sein sollen: Es gibt für jeden Geschmack, jeden Anspruch und jedes Budget das richtige Glas.